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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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ich bin leer, ich habe alles ausgereizt und ausgereizt und ausgereizt. Mir fällt nichts mehr ein, das wir noch unternehmen könnten. Im Augenblick gibt es auch nichts, das wir tun könnten. Also gehe ich nach unten in die innere Hülle und mache mich nützlich. Ich möchte ein wenig Zeit mit Dingen verbringen, die lebensbejahend sind. Ich habe keine emotionale Kraft mehr. Ich muß mich regenerieren, mich wieder aufladen; ich kann nicht schlafen, ich kann nicht essen, und ich kann mit niemandem darüber reden, weil die Stimmung an Bord dieses Schiffes so verzweifelt ist.
    Aber er sagte: »Wenn ich es Ihnen erst erklären muß, dann werden Sie es niemals verstehen.« Er ließ ihn los und stieß sich ab. »Halten Sie mich auf dem laufenden, wenn sich eine Änderung ergibt.«

 
Goabohnen
     
     
    Goabohnen anzupflanzen ist ganz leicht.
    Man nimmt die Bohne, man stopft sie tief in das weiche Baumwollgewebe, tief genug, daß sie darin stecken bleibt, dann gibt man einen Spritzer mineralisiertes Wasser darauf und geht aus dem Weg. Ein paar Zentimeter weiter stopft man eine weitere Bohne in das Gewebe. Einen Spritzer Wasser dazu, und so weiter.
    Stopfen, spritzen.
    Stopfen, spritzen.
    Beinahe wie Sex, aber nicht so unmittelbar befriedigend.
    Wirklich, dachte Korie, das war gar keine schlechte Idee.
    Stopfen, spritzen.
    Stopfen, spritzen.
    Wahrscheinlich ist es mittlerweile durch das ganze Schiff gegangen. Der kommandierende Offizier ist durchgedreht. Wir werden jeden Augenblick vernichtet, und er pflanzt Bohnen!
    Korie schüttelte den Kopf und arbeitete weiter. Ich kann es ihnen nicht erklären. Wenn wir überleben, macht es Sinn. Dann werden sie sagen, ich sei eiskalt. Ich sei unbeugsam. Und wenn wir nicht überleben, dann ist es sowieso egal.
    Was ich mir wünsche, ist, daß mir vielleicht ein paar Ideen kommen, wenn ich mir nicht andauernd den Kopf über das Problem zerbreche. Vielleicht findet mein Unterbewußtsein ja etwas, das ich übersehen habe…
    Ich muß aufhören, dauernd daran zu denken. Aber es ist, als würde ich versuchen, nicht dauernd über einen großen pinkfarbenen Wurm nachzudenken.
    Korie seufzte verzweifelt und arbeitete weiter. In der rechten Hand hielt er einen Plastikpflanzer. Er drückte den Griff zusammen, und eine Bohne kam am Ende eines langen Röhrchens hervor.
    Goabohnen zu pflanzen ist einfach. Kinderleicht. Beinahe zu leicht, um Vergnügen zu bereiten. Man stecke das Röhrchen in das Gewebe und drücke den Griff zusammen. Eine Bohne kommt hervor. Dann drücke man ein zweites Mal, und der eingepflanzte Samen wird mit einem Spritzer Wasser angefeuchtet. Man gehe ein paar Zentimeter weiter und wiederhole den Vorgang.
    Stopfen, spritzen.
    Die Goabohne ist ein wunderbares Stück Natur.
    Alles an ihr ist eßbar. Die Bohne ist eßbar. Die Blätter sind eßbar. Die Wurzeln sind eßbar. Alle Bestandteile sind wohlschmeckend. Die Pflanze wächst schnell und produziert nützliche Mengen an Sauerstoff. Und sie ist von historischem Interesse.
    Ihre genetische Herkunft kann den ganzen Weg bis zur alten Erde zurückverfolgt werden.
    Stopfen, spritzen.
    Wir könnten wahrscheinlich Roboter einsetzen, um die Bohnen zu pflanzen, dachte Korie. Vielleicht sollten wir das auch tun. Aber – wenn Roboter das machen, was würde ich dann jetzt tun? Er schnaubte belustigt über den Gedanken. Wahrscheinlich würde ich verrückt werden. Korrigiere: noch verrückter.
    Die Morthaner essen ihre Feinde. Aber wovon leben sie zwischen den Schlachten? Hmmm? Vielleicht ist das der Grund, warum sie ständig Krieg suchen. Jetzt kommt nur eine Idee: Was, wenn sie das Schiff nicht zerstören wollen? Angenommen, statt dessen wollen sie uns lebend, um… Nein. Das ist dumm. Die Morthaner essen nur ehrenhafte Feinde. Sie betrachten uns mit Sicherheit nicht als der Ehre würdig. Nein. Sie sind darauf aus, uns zu zerstören.
    Stopfen, spritzen.
    Wir können nicht abhauen. Wir haben gesehen, was mit der Alistair geschehen ist. Verstecken können wir uns auch nicht. Nicht, wenn sie nach uns suchen. Mit Unterlicht davonzuschleichen ist, als wollten wir uns gleichzeitig verstecken und davonlaufen. Keine Chance. Und wir haben auch keine Waffen, um uns zur Wehr zu setzen. Wir haben keine Möglichkeiten mehr.
    Stopfen.
    Aufgeben?
    Korie zögerte und erwog die Idee. Sie war ihm mehr als zuwider. Es war ein Greuel. Es war die abscheulichste Idee von allen. Vollkommen inakzeptabel. Sein Name wäre ein Fluch, so lange man sich an ihn

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