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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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so oder so«, entgegnete Korie. »Lassen Sie uns versuchen, die Bastarde mitzunehmen.« Und dann fügte er hinzu: »Außerdem besteht immer eine Chance, daß wir sie überraschen. In diesem Fall könnten wir sogar überleben.«
    »Wir hätten noch immer ein Loch im Schiffsrumpf.«
    »Und wir hätten noch immer ein Schiff rings um das Loch.«
    Leen nickte. »In Ordnung. Lassen Sie mich nachdenken. Ich kann die Hülle abschälen. Vermutlich wollen Sie auch die innere Hülle und die Lebenserhaltung aufgebrochen?«
    »Wir müssen schon überzeugend sein.«
    »Ich habe befürchtet, daß Sie das sagen könnten. Das ist wirklich eine beschissene Idee, wissen Sie? Eine der beschissensten, die Sie jemals hatten.«
    »Einverstanden.«
    »Verstehen Sie auch, daß ich absolut dagegen bin? Meiner Meinung nach stinkt diese Idee. Der Mannschaft wird sie ebenfalls nicht zusagen.«
    »Keine Frage, Mister Leen. Die Idee stinkt sogar noch auf Eis.«
    »Wissen Sie was? Von allen Befehlen, die Sie erteilt haben, seit Sie das Schiff kommandieren, hasse ich diesen hier am allermeisten.«
    »Ich auch«, sagte Korie.
    »Wenn Sie mir den Befehl geben, muß ich ihm Folge leisen – aber ich sage Ihnen: nur unter allerschärfstem Protest!«
    »Ginge mir an Ihrer Stelle genauso.«
    »Gut!« schnappte Leen. »Nur, damit wir uns verstehen.«
    »Ich denke, das tun wir.«
    »Nun, dann…« Leen entspannte sich. Sein Verhalten änderte sich. Er war jetzt ein Untergebener, der vor einer Herausforderung steht. Tatsächlich schien er sogar begeistert von der Aufgabe zu sein.
    »Ich kann die Luft abpumpen, bevor wir mit der Arbeit beginnen. Wir werden also nicht viel verlieren. Trotzdem, es wird uns natürlich zurückwerfen. Es tut richtig weh. Ich meine, wenn wir diese Geschichte überleben, dann wird es noch schwieriger, wieder nach Hause zu kommen.«
    »Denken Sie in großen Maßstäben, Mister Leen. Wenn es uns gelingt, die Drachenfürst zu vernichten, dann schaffen wir es auch bis nach Hause.« Und dann fügte Korie hinzu: »Und jetzt hören Sie. Zeit ist ein wichtiger Faktor, wenn unser Plan funktionieren soll. Der Feind gewinnt mindestens fünfzehn Sekunden Vorwarnzeit, wenn wir einen Torpedo ausstoßen und erst dann aktivieren. Wir haben zwei taugliche Torpedos übrig. Ziehen Sie sie aus den Abschußrohren und befestigen Sie einen am Bug und einen am Heck. Lassen Sie es so aussehen, als würden wir versuchen, sie als Antrieb zu nutzen. Reißen Sie die Abdeckungen der Zugangspaneele runter. Unsere Situation wird noch dramatischer erscheinen. Und wenn wir eine Gelegenheit erhalten sollten, sie zu benutzen, dann sind sie schon draußen.«
    »Das werden die Morthaner uns nie abkaufen«, sagte Leen.
    »Sie werden«, entgegnete Korie. »Weil nämlich die ganze Geschichte so unglaublich erscheint, daß ihnen niemals in den Sinn kommt, wir könnten ihnen eine Falle gestellt haben.«
    Leen blickte Korie verdrießlich an.
    »Wieviel Zeit habe ich?«
    »Vier Stunden. Vielleicht auch fünf.«
    »Hmmm.« Der Leitende Ingenieur breitete die Arme aus und blickte auf den Zwischenraum zwischen seinen Händen, als wollte er die Arbeit abschätzen, die auf ihn zukam. Er grunzte mürrisch. »Es ist zu schaffen. Ich muß die gesamte Backbordseite des Schiffes abschalten. Das Steuerbordnetzwerk muß umprogrammiert werden, damit es die Aufgaben des Backbordnetzes mit übernimmt. Ach ja, die G-Abtaster ziehe ich besser auch ein.«
    »Gute Idee. Das wird sie veranlassen zu glauben, die Gravitationslinse wäre unser erster Ortungsversuch gewesen. Aber warten Sie damit bis zur letzten Minute. Harlie soll seine Augen so lange wie möglich offenhalten.«
    »In Ordnung. Ich muß diese Sache sowieso noch einmal mit Harlie durchgehen – für den Fall, daß ich etwas übersehen habe. Sie wollen, daß das Loch nach einer Explosion aussieht, habe ich das richtig verstanden?«
    »Sie haben.«
    »Gut. Aber ich werde keine Bombe zünden. Ich werde es mit einer Mannschaft von Schweißern machen. Ist das in Ordnung, oder haben Sie einen anderen Vorschlag?«
    »Machen Sie es so. Es klingt gut.«
    »Es wird besser als gut aussehen. Es wird schrecklich aussehen. Nun, dann setze ich mich jetzt besser mit Harlie in Verbindung. Sobald wir uns einig sind, wie wir vorgehen, werde ich Ihnen berichten. Dreißig Minuten. Maximal. Oh, und noch etwas…«
    »Ja, Mister Leen?«
    »Habe ich Ihnen bereits gesagt, daß ich diese Idee wirklich hasse?«
    »Ja. Ich glaube, das haben Sie.«
    »Gut. Nur

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