Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
neugierig war bis zum Platzen wartete Korie, bis Hodel und er am Rand des ausgefransten Loches im Rumpf der LS-1187 angekommen waren. Leen hatte nicht untertrieben. Es sah wirklich schrecklich aus. Korie fragte sich, ob der Leitende nicht vielleicht ein wenig übertrieben hatte. Er verankerte seine Stiefel auf der Hülle der LS-1187 und schaltete Kanal D ein. Auf der Innenseite seines Helmvisiers entstand ein aufbereiteter Blick durch die Schiffsteleskope.
    Das feindliche Schiff war groß genug, um mehr als ein bloßer Stecknadelkopf zu sein, aber es war andererseits auch zu weit entfernt, um ein klares Bild abzugeben. Die Sicht war verschwommen und undeutlich.
    Korie knurrte. »Nun gut. Wenigstens können wir sie jetzt sehen. Ich bin sicher, daß wir noch ein deutlicheres Bild zu sehen bekommen, bevor diese Geschichte vorüber ist. Wenn ihre Sonden erst entdeckt haben, in welch ›schrecklichem‹ Zustand sich unser Schiff befindet, werden sie näherkommen. Nahe genug, um uns zu erledigen – oder gefangenzunehmen.
    Wir werden uns jedenfalls noch eine Zeitlang gedulden müssen. Wenn wir aus dieser Entfernung auf sie feuerten, würden sie es zu früh bemerken und wieder in den Hyperraum eintauchen, bevor unsere Torpedos ihr Ziel erreicht hätten. Und dann würden Sie uns mit ihrer Schockwelle fertigmachen.
    Also, entspannen Sie sich und halten Sie Ihre Stationen klar. Kann sein, daß unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt wird.« Er schaltete das Bild ab. »Li?«
    »Beide Torpedos fertig, Sir.« Li reichte Korie eine Fernbedienungseinheit. »Legen Sie den Plastikdeckel um, und das Gerät schaltet sich ein. Drücken Sie auf den grünen Knopf, und die Fische wachen auf und gehen in Bereitschaftsmodus. Der Zielvorgang erfaßt automatisch jedes Objekt, das größer ist als die LS-1187. Drücken Sie auf den roten Knopf, und die Antriebe zünden. Sie brechen automatisch aus ihren Verankerungen. Ich habe eine Steuerung zur Reserve, und Hodel ist von der Brücke aus mit dem Schaltkreis verbunden.«
    »Hervorragend.« Korie nahm die Fernbedienung und hakte sie in seinen Gürtel.
    »Die ersten Sonden treffen jeden Augenblick ein«, meldete Hodel. »Sie untersuchen uns so genau wie sie nur können. Sie prüfen das gesamte Spektrum. Ihr Leute da draußen solltet lächeln und winken. Sie lesen die Etiketten auf Eurer Unterwäsche.«
    »Das geht in Ordnung«, entgegnete Li. »Ich trage keine Unterwäsche.«
    »Das wird die Morthaner sicher anmachen«, entgegnete Hodel.
    »Oder verängstigen«, grinste Korie. »Und? Haben sie unser Loch schon gesehen?«
    »Sie starren immer noch darauf…«
    »Hoppla – Bestätigung«, sagte Korie. Eine der Sonden war plötzlich in geringer Entfernung aufgetaucht. Sie näherte sich der LS-1187 von der Seite und bewegte sich zielstrebig auf Korie und das Loch im Rumpf zu. Die Sonde war ein unförmiges Ding, beinahe, als hätten die Morthaner sie mit Absicht unansehnlich konstruiert, und mit Linsen und Antennen gespickt wie ein Stachelschwein.
    Ein einzelner hochverdichtender Massetreiber schien mitten durch den Apparat hindurchgetrieben worden zu sein. Aus den Augenwinkeln erkannte Korie, daß sich eine weitere Sonde dem Bug der LS-1187 näherte und den Torpedo untersuchte.
    Die erste Sonde kam ungemütlich nah und hielt in einer Entfernung von weniger als einem Dutzend Metern vor Korie. Er konnte sehen, wie die Optiken herumschwenkten und die Brennweiten sich regulierten, während die Sonde das Schiff photographierte. »Sollen sie sich nur alles gründlich ansehen«, murmelte Korie vor sich hin. Langsam zog er das Disruptorgewehr von der Schulter und entsicherte die Waffe, ohne jedoch auf die Sonde zu zielen. Noch nicht…
    »Darf ich meine Meinung ausdrücken, Sir?« fragte Li.
    »Machen Sie das«, erwiderte Korie.
    Li schwebte vor die Sonde und hob seine rechte Faust. Langsam, beinahe elegant, streckte er den Mittelfinger aus.
    Die Sonde reagierte nicht sofort. Dann schwenkte eine Optik nach der anderen herum, um Lis unverschämte Geste zu studieren. Unwillkürlich hob Korie seine Waffe.
    Plötzlich blitzte die Sonde auf – ein einziger flammender Ausbruch von Energie. Der Strahl selbst war unsichtbar, aber Li explodierte auf der Stelle. Er dehnte sich buchstäblich aus wie ein Ballon und zerplatzte. Korie reagierte noch im gleichen Augenblick. Aufschreiend betätigte er den Abzug, und die Sonde löste sich in Nichts auf. Er wirbelte herum und wollte auch die zweite abschießen, aber Hodel

Weitere Kostenlose Bücher