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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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wir vollzählig. Auf geht´s!“
    Danko berührte mit seinen Fingern den Hinterkopf des Kranichs, woraufhin der seine Schwingen ausbreitete und sich mit starken Flügelschlägen in die Luft erhob. Kona hatte nie begriffen, wie Danko seinem geflügelten Gefährten Anweisungen gab, abgesehen von dem Horn, das ihn anlockte. Irgendwie schaffte es Danko Wanuda klar zu machen, wohin der ihn bringen sollte. Noch nie hatte er sich verflogen. Auch diesmal sollte sich daran nichts ändern.
    Nun mag es viele geben, die glauben, dass es nichts Schöneres gibt, als eine Reise auf dem Rücken eines Vogels zu unternehmen. Wohlmöglich noch bei bestem Wetter und mit einem Schwarm bunter Singvögel, die dem Großen folgen und die Passagiere mit einem flotten Lied unterhalten. Ganz wie in einem kitschigen Kindermärchen. Die Realität bestand meistens aus Gegenwind, bewölkter Sicht und wenn man Pech hatte, auch noch Regen, Schnee, Hagel und einmal sogar einem Meteoriten. Es war also eine wirklich unangenehme Art zu reisen, die nur einen Vorteil hatte. Sie war schnell. So kam schon gegen Mittag das Ziel in Sicht, das mittlere Hochland des Kontinents Karijen, eine hügelige Landschaft, durchzogen von einigen Flüssen und Seen. Es lebten hier nur wenige Menschen in schwer befestigten Städten, die fast alle in der Hand der Morganen waren. Nur einige kleinere Siedlungen waren unabhängig. Auch eine größere Stadt konnte sich bisher dem Einfluss der Morganen entziehen. Diese wenigen freien Gebiete waren der erste Anlaufpunkt der drei.
    Wanuda landete einige Meilen entfernt von der ersten Siedlung, damit niemand einen Angriff von Dämonen befürchtete.
    „Bleib in der Nähe“, befahl Danko dem Titanen. „Aber halte dich versteckt, damit niemand dich bemerkt. Wenn wir in Schwierigkeiten geraten, rufe ich dich.“
    Wanuda ließ ein schrilles Geräusch hören, als Zeichen, dass er verstanden hatte. „Alles klar“, meinte Danko.
    „Es ist noch ein kurzer Fußmarsch, bis wir am Ziel sind. Denk an unsere Geschichte, wenn wir in der Siedlung sind.“
    „Welchen Plan haben wir? Bisher hatten wir jedenfalls keinen“, meinte Kona.
    „Ich versuche unbemerkt zu unserem Informanten in der Siedlung vorzudringen, während du unauffällig untertauchst und dich umhörst. Möglichst ohne gleich einen Aufruhr auszulösen.“
    „Wann habe ich das je getan!?“, fragte Kona beleidigt.
    „Lass einfach die herausfordernden Fragen. Da kannst du nur verlieren. Und nun komm, dann sind wir in einer Viertelstunde in der Siedlung.“
     
    Das war stark untertrieben, denn tatsächlich dauerte es fast zwei Stunden, bis Danko, Kona und Zerberus die Siedlung erreichten. Auf den ersten Blick erinnerte sie an ein Fort mit einem Wall aus dicken Stämmen und einer Reihe von Barrikaden aus angespitzten Pfählen, an denen jeder Dämonenangriff mittlerer Größe scheitern würde.
    „Lassen die uns da überhaupt rein?“, fragte Kona.
    „Wir werden sehen“, erwiderte Danko. „Allerdings werden wir uns wohl auch so Zutritt verschaffen können. Ich halte es allerdings für besser, wenn wir friedlich bleiben.“
    Sie erreichten das , mit Eisen beschlagene Eingangstor und klopften an. Nichts geschah. „Es ist wohl keiner zuhause“, stellte Kona fest. „Können wir jetzt wieder gehen?“
    „Das könnte dir so passen! Aber so leicht gebe ich nicht auf!“ Danko klopfte wieder, diesmal lauter und energischer. Das zeigte es Wirkung. Eine kleine Luke öffnete sich und ein blutunterlaufenes Auge, das wahrscheinlich zu einem Torwächter gehörte, starrte böse daraus hervor. „Was wollt ihr hier?“, fragte der Mann mit nuschelnder Stimme. Mit jedem Wort drang eine Alkoholwolke zu den dreien heraus. Zerberus rümpfte die Nase und bellte empört.
    „Mein Name ist Danko. Ich bin einer der legendären Wächter.“
    Der Torwächter zögerte einen Moment angesichts des großen Namens, dann schnauzte er: „Und wer ist der Grünschnabel und die Töle?“
    Kona hätte dem Wächter am liebsten mit seinem Finger in das gerötete Auge gestochen, doch er wusste, dass er sich beherrschen musste.
    „Das sind meine Kameraden und Kampfgefährten. Sie begleiten mich auf meiner Mission.“
    „Mag ja alles sein, aber was hat das mit uns zu tun?“, erwiderte der Türhüter unfreundlich.
    „Nun“, erklärte Danko schon etwas unsicher, „es hat sich ergeben, dass ich in dieser Siedlung einige Dinge erledigen muss.“
    „Und welche Dinge sollen das sein? Etwa Dämonen jagen? Dafür

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