Die Reise nach Gadaron (German Edition)
von unseren Aktivitäten mitbekommen würden. So groß ist die Insel eben nicht. Kona, du musst nur aufpassen, dass uns niemand folgt.“
„Kein Problem. Ich halte euch schon den Rücken frei.“
Und dann ging alles ganz schnell.
Da Salan und Larina nun wussten, dass sie beobachtet wurden, konnten sie auch ganz offen ihren gemieteten Larmus nehmen, um zur Felseninsel zu gelangen. Weil sie nur das Nötigste mitnehmen wollten, klappte der Abbau des Lagers schneller, als der Aufbau am Tag zuvor. Den Rest ihrer Sachen vergruben sie am Strand. Als alles erledigt war, legten Larina und Salan auf dem Rücken des Larmus ab. „Warte mindestens bis heute Abend, dann folge uns“, rief Salan Kona noch zu. „Nur für den Fall, dass wir verschüttet werden…“
„Keine Sorge. Ich bin eure Verstärkung, im sicheren Hinterland.“
Larina erwiderte etwas darauf, doch die beiden waren schon zu weit entfernt, als dass Kona etwas hätte verstehen können. Doch ihre strenge Mine verriet, dass es sicher kein freundlicher Abschiedsgruß war. Das war Kona allerdings egal. Er wartete, bis die Riesenschildkröte hinter der Felseninsel verschwand, und er damit außer Sichtweite war. Dann lockerte sich seine Körperhaltung mit einem Mal beträchtlich. Er ließ sich in den Sand fallen und streckte seine Arme uns Beine von sich.
´Endlich allein! ` Kona hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet.
Seit sie in diesem Inselparadies gelandet waren, hatte er davon geträumt, endlich mal alle Fünfe gerade sein zu lassen und entspannt am Strand zu liegen. Doch bei all den überraschenden Ereignissen, allem voran natürlich die Begegnung mit Nowan und seinen Gehilfen, war das natürlich nicht möglich gewesen. Nun hatte sich eine perfekte Gelegenheit ergeben. Larinas Vorschlag, die Felseninsel zu erkunden, war Konas Silberstreif am Horizont gewesen. Und Salans Überzeugung, es müsse jemand als Rückendeckung zurück bleiben, hatte den Durchbruch bedeutet. Nun war es soweit. Kona hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet…nur Sonne, Strand und Entspannung…
Und die wenig aufwendige Pflicht, ihre n Beobachter zu beobachten. Ein prüfender Blick, wo der sich gerade befand…ja, er war noch da. Es schien sogar einer mehr geworden zu sein. ´Tja, wie es aussieht, beraten sie sich. Hat sie bestimmt überrascht, dass Salan und Larina die Insel verlassen haben, aber ich noch hier bin`, überlegte Kona weiter. Eigentlich war er immer ein Einzelgänger gewesen. Zerberus war der einzige Gefährte, den er akzeptiert hatte. Nur weil Danko ihn drängte, hatte er mit anderen Jägern und den legendären Wächtern zusammen gearbeitet. Das waren nur selten angenehme Begegnungen. Nun war er zum ersten Mal auf einer Mission, die nicht von Danko gelenkt wurde. Und er hatte sich gleich zwei Kameraden angelacht! Kona arbeitete auch noch bestens mit ihnen zusammen, wenn man von einigen kleineren Reibereien mit Larina absah. Gut, dass er an Larina geraten war, dazu hatte Danko seinen Beitrag geleistet. Kona war allerdings nicht ganz klar, warum er gerade Larina in diese Zeit kommen ließ. Sicher, ihre Fähigkeit, die sieben Gegenstände des Himmels aufzuspüren, war bestechend. Allerdings glaubte Kona, dass sie das erst konnte, seit sie der Jahrtausendstein in diese Zeit geholt hatte. Hatte der Stein sie nur rein willkürlich ausgewählt? Oder war sie doch wegen irgendwelcher Fähigkeiten ausgewählt worden? Und wenn ja, welche?
Klar, Larina hatte eine knallharte Rechte. Außerdem war sie clever, draufgängerisch und kaltblütig. Aber das waren andere auch! Gab es denn wirklich keinen anderen, der diese Aufgabe hätte übernehmen können? Kona wusste, dass es keinen Zweck hatte, weiter darüber zu spekulieren. Dafür hatte er nich t genug Hintergrundwissen. Aber vielleicht würde sich das noch ändern! Dann würde er diesen inneren Disput mit sich selbst weiter austragen.
Trotzdem, auch wenn es vorbestimmt war, dass er mi t Larina zusammen traf. Dass auch Salan zu ihrem Trupp stoßen würde, war wirklich außergewöhnlich. Als sie sich in Neu Katija begegneten, erzählte Salan, dass er besondere Kräfte besaß. Kona wollte das nicht ohne weiteres glauben. Allerdings hatte sich inzwischen heraus gestellt, dass der Junge wirklich Talent hatte. Und Ahnungen hatte er auch. Das sah man schon daran, was er über Nowan gesagt hatte. Er selber hätte nie damit gerechnet, dass der harmlos wirkende Zauberer, zwielichtigen Geschäften nachgehen könnte. Aber Salan
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