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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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die Stirn. Das war doch absoluter Schwachsinn! Larina stand fünf Meter von ihm entfernt und sah ihn ähnlich irritiert an, wie Salan. Da wurde Kona mit einem Mal klar, dass sie nicht ihn anstarrten, sondern etwas hinter ihm, nämlich die Statue, an der er lehnte. Allmählich kam ihm der Verdacht, dass er die bisher verschmähte Meißelarbeit, einer genaueren Inspektion unterziehen musste. Kona wandte sich um, fest entschlossen, den Steinhaufen so lange anzustarren, bis auch er merkte, was die anderen daran so sehr schockierte. Es dauerte gerade mal zwei Sekunden, bis er die Antwort hatte. Er stand wirklich auf Larinas Fuß! Die Statue, an die er sich lehnte, war eine naturgetreue Abbildung von Larina. Bis in alle Einzelheiten abgebildet und unverwechselbar. Dass dies nicht nur eine verblüffende Ähnlichkeit war, bewies auch der Name, der in den Sockel gemeißelt war, mit dem Zusatz:
    Die eine, die aus der Vergangenheit zu uns reiste,
    um in der Zukunft den Fluch von uns zu nehmen.
    ´Eine von Grund auf schmalzige und spießige Formulierung`, fand Kona. ´Aber im Großen und Ganzen eine ungefähre Beschreibung von Larinas Lebensumständen. ` Offenbar hatte der, der dieses überdimensionierte Taubenklo aufgestellt hatte, eine Ahnung davon, dass Larina hier irgendwann wieder auftauchen würde. „Larina, kannst du das hier erklären?“, fragte Kona, so gefasst, wie irgend möglich.
    „Also, das sind meine alten Freunde Siema, Teeson und Nema, mit denen ich da abgebildet bin. Nachdem ich verschwand, versuchten sie heraus zu finden, was mit mir passiert war. Irgendwann erfuhren sie, dass ich in die Zukunft geholt wurde, um die Gegenstand des Himmels zu finden. Später wurden sie dann zu den ersten Wächtern. Ich vermute, dass sie ihre Erkenntnisse dann an ihre Nachfolger weitergaben, und die haben dann dieses Denkmal gebaut.“
    „Woher weißt du das alles?“, wollte Salan wissen.
    „Sie haben es mir erzählt, ihr wisst schon, in der Toten Wüste.“
    ´War ja klar! `, dachte Kona. ´Ich hätte wenigstens ansatzweise vor diesen Abenteuern gewarnt sein können, wenn ich einmal einen genaueren Blick auf diesen Gedenkschutthaufen geworfen hätte! Will mich das Schicksal jetzt wegen meiner Ignoranz gegenüber Kulturdenkmälern bestrafen? Oder will es mich nur ärgern? Wenigstens bin ich nicht der einzige, der Denkmäler ignoriert. `
    „Wenn wir hier nicht ewig rumstehen, wird hoffentlich niemand die Ähnlichkeit mit Larina feststellen“, meinte Kona. Doch auch hier sollte er sich irren. Als er um sich umdrehte, sah er, dass praktisch die gesamte Bevölkerung des Platzes abwechselnd zu Larina und zu der Statue schaute. Und offenbar waren sie in der Lage, die Ähnlichkeit in einen logischen Zusammenhang zu bringen.
    „Larina, die vierte der ersten legendären Wächter ist zurückgekehrt!“, sprach eine alte Frau, die neben Kona stand.
    „Wir sollten hier lieber verschwinden“, flüsterte Kona seinen Gefährten zu. Doch hierfür schien es schon zu spät zu sein, was der Gleichschritt von Stiefeln und das Klirren von Waffenstahl ankündigte. Kona sah, wie die Menge eine Gasse bildete, auf der das Waffengeklirr und eine Prozession im Gleichschritt marschierende Stiefel auf sie zukam. Je näher die Mannschaft kam, desto mehr konnte Kona von ihnen erkennen. Es war etwa ein Duzend, durchweg groß gewachsener Personen, die aufwendig gewebte, weiße Umhänge trugen. Dazu prächtige, silberne Brustpanzer. Zuerst dachte Kona, es wären Morganenkrieger. Dann entdeckte er das Wappen auf den Panzern, eine goldenen Sonne. ´Das muss irgendeine Kriegerorganisation sein, wahrscheinlich sogar Dämonenjäger`, schloss Kona. Dafür sprachen auch die zahlreichen Waffen, die sie mit sich führten. Allerdings wiesen die vielen goldenen Verzierungen an den Hieb-, Stich- und Schusswaffen darauf hin, dass es hier eher um Protzerei, als um Effizienz ging.
    Inzwischen hatte die Mannschaft das Denkmal erreicht und nahm Aufstellung vor Larina und ihren Begleitern. Einer der Krieger ging direkt auf Larina zu. Er war wohl der Anführer der Gruppe und sah aus, als wäre er einem Märchenbuch entsprungen. Seine blonde Mähne reichte ihm bis über die Schultern und sein wohlgeratenes Gesicht schmückte ein selbstbewusstes Lächeln. „Larina“, sagte er, „wir sind froh, dass ihr endlich eingetroffen seid.“ Er zog sein Schwert.
    Sofort stand Kona unter Strom! Er machte sich bereit , den Lackaffen in ein Häufchen Asche zu verbrennen, sollte der

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