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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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schwer. Er bewegte seine Beine, versuchte jede Faser zu spüren, jeden Muskel zu bewegen. Alles fühlte sich richtig an. Er hatte nicht den Eindruck, in Prothesen zu stecken.
    »Sie sind jetzt ein Teil von Ihnen«, sagte der Doktor. »Genauso wie der neue Arm, das linke Ohr und die paar anderen Teile, die wir auswechseln mussten.
    Ihm wurde schwarz vor Augen und eine sanfte Ohnmacht nahm ihn in ihre Arme. Aber vielleicht war es auch die Maschine, die ihm über einen der Schläuche ein Schlafmittel verabreichte.
    Als Martin wieder erwachte, hatte er den Eindruck, er sei nur kurz weg gewesen, eine Minute vielleicht. Doch die Szene in seinem Zimmer hatte sich verändert. Die Apparatur am Fußende des Bettes war verschwunden, ebenso die Schläuche, die ihn mit ihr verbunden hatten. Und anstatt des pelzigen Illusionisten und des alten Biomechanikers stand Eliane an seinem Bett.
    Sie sah bezaubernd aus, fand er. Sie trug ein langes schwarzes und tailliertes Kleid mit Spitzen und einem hochgeschlossenen Kragen. Auf ihren weinroten Haaren saß keck ein schwarzer Zylinderhut.
    »Endlich«, sagte sie. »Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht. Es ist wunderbar, dich wieder so zu sehen, Martin.«
    »Auch ich freue mich, dich wiederzusehen, Eliane. Wie ich gehört habe, war ich ziemlich lange weg. Wie geht es dir?«
    »Danke, gut, wir haben die Situation im Griff, die Rebellenorganisation ist zerschlagen, der Geheimdienst wurde aufgelöst und wird durch eine Nachfolgeorganisation ersetzt. Auch in Stonehenge und Victoria hat sich die Situation beruhigt.«
    Martin versuchte, sich zu bewegen. Es gelang ihm erstaunlich gut. Wie war das möglich? Auf der Erde hätte er nach einem solchen Eingriff in der Physiotherapie wieder laufen lernen müssen. Mühelos setzte er sich auf die Bettkante. Zum ersten Mal warf er einen Blick auf seinen Körper. Er war nur mit Shorts bekleidet und seine Beine sahen so aus, wie sie immer ausgesehen hatten. Auch seinem Oberkörper war nicht anzusehen, dass er zu einem Hybriden geworden war. Er betastete mit seiner rechten Hand den linken Arm, dann die Oberschenkel. Die Haut war in nichts von echter menschlicher Haut zu unterscheiden. Doch das Beste war: Er fühlte sich frisch und ausgeruht. Seine Gedanken waren klar und die Erinnerung an die Abenteuer auf Tiffany vollständig bis ins letzte Detail. Ob sie auch sein Gedächtnis manipuliert hatten? Er dachte an den Rundgang im Mechanikum und daran, wie Eliane vorgeschlagen hatte, Teile seines Körpers mit Mechanik zu ersetzten, ihn mechanisch aufzurüsten. Sie war begeistert gewesen, von dem, was sie im Mechanikum gesehen hatte.
    »Doktor Dampfeisen hat mir gesagt, er habe sich an deine Anweisungen gehalten. Nun hast du mich so, wie du mich haben wolltest.«
    »Du warst mir auch als reiner Mensch lieb, Martin. Ich habe nur getan, was getan werden musste, und ich habe versucht, das Beste daraus zu machen. Du darfst mir deswegen nicht böse sein. Deine Beine waren nicht mehr zu retten, das war mir schon kurz nach dem Unfall klar, als ich dir erste Hilfe geleistet habe. Auch dein linker Arm musste leider abgenommen werden. Er war von der roten Säure zerfressen.«
    »Was hat man sonst noch mit mir angestellt?«
    »Nichts, was du bereuen würdest, Martin.
    »Was heißt das genau, Eliane? Was verheimlichst du mir?«
    »… Doktor Dampfeisen musste dein Herz ersetzen. Es war krank und du wärst mit ihm nicht alt geworden.«
    Martin spürte eine plötzliche Kälte. Er trug ein künstliches, ein mechanisches Herz. War er überhaupt noch ein Mensch? Er horchte in sich hinein, versuchte allein durch Gedankenkraft sein Innenleben zu erforschen. Doch alles schien normal. Er konnte nichts Außergewöhnliches feststellen. Diese Stiche im Herzen, wenn er sich aufgeregt hatte. Waren sie die Vorboten eines Herzinfarktes gewesen?
    »Jetzt bin ich ein Hybride wie du, obschon ich das nicht werden wollte«, resümierte er.
    »Aber du hattest bei unserem Gespräch im Mechanikum diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen. Ja, ich hatte den Eindruck, du wärst auf eine gewisse Weise davon fasziniert.«
    »Damals ja, doch nachdem ich gesehen habe, was mit Isabelle geschehen ist, wie sie sich verändert hat, habe ich mir geschworen, nie so zu werden wie sie.«
    »Das wirst du auch nicht, Martin. Sie ist an die falschen Leute geraten. Es tut mir leid, was mit ihr geschehen ist. Thomas hat mir von den Ereignissen im Eisexpress berichtet.«
    »Wo steckt er jetzt?«
    »Er weilt noch in

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