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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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Schremp wissen.
    »Ein außergewöhnlicher Spannungsabfall im Stromnetz. Eine heikle Situation. Wir brauchen jetzt jedes Rad. Der Mensch muss raus und wir brauchen Ersatz.«
    Jetzt wurde es ernst, begriff Martin. Das war seine letzte Chance zu entkommen. Er musste jetzt alles auf eine Karte setzen, eine zweite Gelegenheit würde es nicht mehr geben. Doch kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, kam schon der nächste Tiefschlag auf ihn zu. Dieses Mal in Form eines Schremp und zweier Mechanischer, die eine ihm wohlbekannte Person eskortierten. Es war Eliane. Mit glasigem Blick marschierte sie zwischen den Robotern. Der Schremp folgte ihr auf dem Schritt.
    Martins Mut sank auf einen neuen Tiefpunkt. Seine Hände krampften sich um die Gitterstäbe des Radkäfigs. Dann begriff er, um was es hier ging: Eliane kam als sein Ersatz. Sie sollte an seiner Stelle zusammen mit der hageren Frau das Rad drehen. Wenn sie sich doch nur aus dem Bann der Schremp lösen könnte. Zusammen hätten sie vielleicht eine Chance, zu entkommen.
    »Los, öffnet das Rad!«, befahl der humanoide Roboter. »Der Mensch muss raus und die Hybride rein.«
    Ein Mechanischer hantierte am Schloss des Rades. Es machte »Klick« und die Tür schwang auf. Jetzt musste er rennen, dachte er, so schnell wie noch nie in seinem Leben. Doch Martins Beine machten nicht mit. Seine Knie wurden weich. Er war kein Kämpfertyp und die Situation war hoffnungslos. Er machte einen Schritt aus dem Rad, stolperte und fiel zu Boden.
    »Achtung, das ist ein Trick. Tötet ihn!«, verlangte der Schremp. Martin ergab sich in sein Schicksal und kauerte bewegungslos am Boden, die Hände schützend über seinem Kopf.
    Da rumpelte es und der Mechanische, der ihm am nächsten stand, kippte um, als hätte ihn der Blitz gefällt. Er landete direkt vor Martins Augen und er bemerkte das große Loch im Kuppelkopf aus dem eine blaue Flüssigkeit tropfte.
    »Eine Bewegung und ich schieße ein Loch in den Generator. Dann könnt ihr hier einpacken«, ertönte eine bekannte Stimme. Martin richtete sich auf und sah, wie Thomas breitbeinig vor den Schremp und den Mechanischen stand und eine äußerst skurrile Flinte auf den Generator in der Mitte der Halle gerichtet hatte. Thomas trug einen grauen Overall und hatte eine lederne Pilotenkappe auf dem Kopf mit einer hochgeschobenen Fliegerbrille. Die Flinte bestand aus einem dünnen Rohr mit zwei Haltegriffen und einem Gewirr von Rädern und Schläuchen drum herum. In der Mitte war ein durchsichtiger Behälter befestigt, in der eine grüne Flüssigkeit schwappte.
    »Nicht besonders nett von dir, mich von deinem Mikromechanischen ausspionieren zu lassen«, sagte Thomas zu Martin. »Und ausgesprochen dumm, dich in die Höhle des Löwen zu wagen. Aber da du hier neu bist, wollen wir mal drüber hinwegsehen. Los, steh auf und komm zu mir rüber. Es ist Zeit, den Teppich wieder einzurollen und zu verschwinden.«
    Martin stand auf und gesellte sich mit weichen Knien zu Martin. Der nahm eine zweite Flinte, die er auf dem Rücken getragen hatte und warf sie ihm zu.
    »Ziele auf den Generator und wenn hier etwas schief läuft, schieß ein Loch rein. Danach machst du, was du willst. Aber zuerst den Generator, verstehst du?«
    »Ja, ja, ich habe es begriffen. Aber was ist mit Eliane? Wir dürfen sie nicht hier zurücklassen.«
    »Ich habe es gesagt«, meinte der Schremp, der zuerst da gewesen war, »es ist eine Verschwörung und es geht um Sabotage. Aber lasst euch nicht einschüchtern. Die Æthergewehre reichen nicht bis zum Generator. Tötet sie!«
    »Das Risiko ist zu groß«, sagte der humanoide Roboter. Dann wandte er sich zu Thomas: »Ihr könnt gehen. Menschen sind für die Räder ohnehin ungeeignet.«
    Doch den beiden Schremp gefiel das ganz und gar nicht.
    »Das könnt ihr nicht machen. Wir haben Proviantmangel und ihr wollt die besten Stücke ziehen lassen.«
    »Ihr könnt sie dann jagen«, meinte der Roboter. »Wenn sie hier weg sind, gehören sie euch.«
    »Du weißt genau, dass wir das nicht können, wenn sie immun sind. Wir brauchen eure Hilfe.«
    In diesem Augenblick bemerkte Martin, wie der Mikromechanische aus der rechten Tasche von Thomas Overalls krabbelte. Flink hangelte er sich am Hosenbein auf den Boden runter und wuselte dann zu Eliane, die stocksteif vor der offenen Tür des Rades stand.
    »Auch das noch«, sagte einer der Schremp. »Ein Mikromechanischer.«
    Der zweite Mechanische, der mit Eliane gekommen war, schnappte nach dem

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