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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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Martin erst jetzt bemerkte. Aber er schien die Gefahr, die von den Vieren ausging, nicht besonders hoch einzuschätzen, sonst hätte er es schon bei ihrem Erscheinen in Anschlag gebracht. Vielleicht wusste er, mit wem sie es zu tun hatten. Thomas lebte schon eine Weile in Stahldorf und Martin wurde den Verdacht nicht los, er wisse wesentlich mehr über die Stadt und ihre Bewohner, als er bisher verraten hatte.
    »Wir haben aber noch ein anderes Problem«, sagte Martin. »Wir vermissen unseren Mikromechanischen. Er befindet sich vermutlich noch beim Schremp. Als dieser absprang, war er gerade dabei, ihn anzubohren.«
    Der Mann im Frack machte ein ungläubiges Gesicht, seine geschlechtslosen Begleiter begannen wieder zu palavern.
    »Ein Mikromechanischer befindet sich in Ihrer Begleitung und er wollte den Schremp anbohren? Das ist unmöglich, der Schremp wäre doch blitzschnell verschwunden.«
    »Ist er auch. Darum sitzt er jetzt unten auf dem Sims.«
    »Das müssen wir kontrollieren. Ladies, Gentlemen, ich werde Ihnen Bescheid sagen.«
    »Das ist nicht nötig«, vernahmen sie eine feine Stimme vom Terrasseneingang. Es war der Mikromechanische, der dort stand und mit seinen kleinen Ärmchen winkte.
    Martin lief rasch zu ihm hin und hob ihn vom Boden auf.
    »Wie hast du das geschafft? Und wo ist der Schremp jetzt?«
    »Der ist runtergefallen. Als wir auf dem Gebäudevorsprung waren, habe ich einfach weitergebohrt. Das hat ihm nicht gut getan. Auch dieser Schremp war nämlich ein verkappter Mechanischer, und als seine Mechanik blockierte, ist er vom Sims gestürzt. Ich habe mich gerade noch rechtzeitig absetzen können.«
    »Das ist eine unglaubliche Geschichte«, meinte der Mann im Frack, der zu ihnen getreten war. »Wie bist du dann in das Gebäude gelangt?«
    »Das war einfach. Ich habe ein Loch in ein Fenster gefräst, dann bin ich den Leitungsschacht hochgeklettert.«
    »Erstaunlich. Dieser Mikromechanische scheint ja ein ganz cleveres Kerlchen zu sein. Jetzt steht Ihrer Suche nach dem Schokoladenverkäufer hoffentlich nichts mehr im Weg. Kommen Sie, Ladies, Gentlemen, ich zeige Ihnen den Weg. Doch zuerst möchte ich nachholen, was ich in der Aufregung versäumt habe und mich vorstellen: Mein Name ist Simon Dampfbusch.
    »Ich heiße Martin und das ist Thomas. Die beiden Damen sind Lady Eliane und Lady Silvy.
    Die Gruppe machte sich unter Führung von Simon Dampfbusch auf den Weg. Eliane und Silvy waren vom Mikromechanischen wieder zurückgesetzt worden und jetzt wieder ganz die Alten. Nichts erinnerte daran, dass sie zum Teil mechanischer Natur waren. Simon hatte interessiert zugesehen, als der Mikromechanische bei den beiden den Mecano-Modus ausschaltete, aber er hatte keine Fragen gestellt. Hybridwesen schienen für ihn nichts Ungewöhnliches zu sein. Martin fragte sich insgeheim, ob nicht auch seine geschlechtslosen, metallisch glänzenden Begleiter Hybriden waren.
    Im Innern des Gebäudes verbreiteten Glühlampen ein Dämmerlicht, das gerade ausreichte, die Korridore und Treppen zu erkennen. Hier, in dem obersten Teil des Hochhauses, schien alles noch intakt zu sein. Ja, es sah geradezu luxuriös aus. Die Parkettböden waren poliert und teilweise mit Teppichen belegt, und an den Wänden hingen Bilder. Sie zeigten vorwiegend Luftschiffe in eisigen Winterlandschaften. Simon Dampfbusch führte die Gruppe zu einem Aufzug ohne Tür.
    »Das ist ein einfacher Paternoster, wie er auch in Stonehenge verwendet wird«, erklärte er Martin. »Er wird von einer kleinen Dampfmaschine am oberen Ende betrieben. Er ist wesentlich zuverlässiger als ein Schwerluftschacht. Das Prinzip ist einfach: Auf einer umlaufenden Kette sind nacheinander offene Kabinen aufgereiht. Auf der linken Seite kommen die Kabinen runter, rechts fahren sie hinauf. Der Lift hält nie an. Wer mitfahren will, steigt einfach in eine vorbeifahrende Kabine. Vergessen Sie nicht, oben im richtigen Zeitpunkt wieder auszusteigen, sonst fahren Sie kopfüber wieder hinunter.«
    »Gibt es keinen Nothalt-Knopf?«, wollte Martin wissen.
    »Das hat sich als unnötig erwiesen. Die Menschen, die ihn benutzen, passen gut auf.« Er machte eine einladende Handbewegung und Martin folgte der Aufforderung. Als Erster betrat er eine der aufsteigenden Kabinen. Der Aufzug war langsam, die Geschwindigkeit etwa mit der in einem Schwerluftschacht vergleichbar. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis endlich die Ausstiegsöffnung erschien. Rasch sprang er aus der Kabine, um sich gleich

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