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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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lachte.
    »Das sind wesentlich mehr als Sonnenbrillen. Aber das wirst du schon noch merken. Komm, die Homunkuli werden unruhig und dort drüben steht unser Zuhause für die nächste Zeit, wie ich denke.«
    Martin sah sich um. Der Kessel, von hohen Felswänden umringt, hatte einen Durchmesser von etwa drei Kilometern. Jeder Fleck des Bodens war von grünen Feldern bedeckt. Hier wurde eine intensive Landwirtschaft betrieben. Zwischen den Anpflanzungen erspähte er einige Homunkuli an der Arbeit. Martin begriff, von hier wurde die Oberstadt von Stahldorf mit landwirtschaftlichen Produkten versorgt.
    Thomas zog ihn am Ärmel auf das einzige Gebäude zu, das zu sehen war, ein mächtiger Holzschuppen.
    »Dort sollen wir ein Luftschiff bauen?«, staunte er.
    »Genau! Und zwar so schnell wie möglich.«
    »Hat uns der Richter eine Zeitvorgabe gemacht?«
    »Nein, aber ich will hier keinen Tag länger verweilen als unbedingt nötig.« Thomas grinste.
    Ein Homunkulus öffnete eine Tür des Schuppens und machte eine einladende Geste.
    »Wenigstens sind die Kerle höflich und …«, murmelte Martin. Die nächsten Worte blieben ihm im Hals stecken. Erst jetzt realisierte er, wie groß dieses Gebäude war. Es war Werkstatt und Hangar zugleich. Den Wänden entlang waren Kisten und Gerätschaften aufgestapelt. Dazwischen standen Werkbänke und fremdartige Maschinen, deren Funktion er nicht zu erraten vermochte. Doch die größte Überraschung saß auf einer Truhe mit Eisenbeschlägen.
    »Hallo Jungs, schön euch wieder zu sehen. Möchtet ihr etwas essen? Ich lade euch ein.« Eliane deutete auf eine Platte mit kleinen Brötchen auf einer benachbarten Kiste.
    »Eliane, ich habe dich vermisst«, gestand Martin. »Wie bist du hierhergekommen?«
    »Genauso wie ihr, die Homunkuli haben mich hochgebracht, gleich nach dem Prozess.«
    »Was? Du standest auch vor Gericht?«, staunte Thomas.
    »Ja, zusammen mit Silvy. Mich haben sie zum Tode verurteilt. Doch zuvor soll ich mit euch nach Stonehenge fliegen, um die Menschen dort zu warnen.«
    »Dann ist es dir gleich ergangen wie uns. Was wurde dir denn vorgeworfen? Du warst ja nicht dabei, als uns Flix Krok, alias Simon Dampfbusch, auf dem Schrottplatz abhandenkam.«
    »Es gab keine Anklage, der Umstand, dass ich mit euch in die Oberstadt gekommen bin, war Grund genug.«
    »Total verrückt, diese Stahldorfer«, murmelte Martin und fragte laut: »Was ist mit Silvy? Wurde sie auch verurteilt? Und wieso ist sie nicht hier?«
    »Das ist mir ein Rätsel. Sie wurde freigesprochen, und der Richter sagte, sie könne gehen, wohin sie wolle.«
    »Seltsam, an dieser ganzen Geschichte ist etwas faul.« Thomas kratze sich an seiner Lederkappe.
    »Habt ihr den Mikromechanischen dabei?«, wollte Eliane ihrerseits wissen.
    »Seit der Verhaftung haben wir ihn nicht mehr gesehen.«
    »Dann ist er vielleicht entwischt oder steckt mit den Leuten aus Stahldorf unter einer Decke. Komisch, ich hatte den Eindruck, das Urteil stehe schon bei der Verhaftung fest.«
    »Das ist hier offenbar so üblich, erklärte Thomas. »Aber wir sollten uns jetzt an unsere eigentliche Aufgabe machen. Doch zuerst wollen wir etwas essen.«
    »Und auch etwas schlafen«, ergänzte Martin, »ich bin hundemüde.«
    »Dort hinten hat es eine Dampfdusche.« Eliane deutete zum Hallenende. »Du stinkst.«
     
    Als Martin aufwachte, waren Thomas und Eliane schon an der Arbeit. Sie hatten einige Kisten geöffnet und den Inhalt ausgepackt. Eliane stand an einer fremdartigen Maschine, aus der kleine Dampfringe aufsteigen. Thomas war daran, in der Mitte der Halle eine Apparatur zusammenzubauen.
    »Das ist die Antriebseinheit«, erklärte er. »Du kannst mir beim Zusammenbau helfen.«
    »Ist es eine Dampfmaschine?«
    Thomas schüttelte den Kopf und erklärte: »Nein, es ist ein Elektromotor.«
    »Ein Elektromotor? Ich dachte, sowas würde hier nicht existieren. Bisher habe ich nur Glühlampen als die einzigen Verbraucher von Elektrizität gesehen.«
    »Elektromotoren gibt es auf dieser Welt normalerweise nicht, aber du vergisst, dass ich ein Außenweltler bin.«
    Natürlich. Wie hatte er das übersehen können. Martin überlegte, welches Wissen ihm hier nützlich sein könnte. Er kannte sich mit elektrischen Maschinen und Elektronik gut aus, doch konnte ihm das hier von Nutzen sein? Thomas schien auch Überlegungen in die gleiche Richtung anzustellen.
    »Was kannst du denn, Martin Dampfbusch, das uns nützlich sein könnte?«
    »Ich fürchte, nicht

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