Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
an einem Ort wie diesem hier vollkommen unpassend, um nicht zu sagen verpönt, aber glücklicherweise scheint Lady Yestar nie mit der orgkischen Umgangssprache in Berührung gekommen zu sein und lässt den Ausdruck kommentarlos durchgehen.
    »Ihr müsst ein sehr interessantes Leben führen«, meint Lady Yestar. »Isuas erzählt ständig Geschichten von Euch.«
    »Allerdings, ziemlich interessant«, stimmt Makri ihr zu. »Ich war Gladiatorenmeisterin der Orgks und bin jetzt Kellnerin in der Rächenden Axt. Außerdem studiere ich an der Innungshochschule in Turai. Und ich sammle Geld für die Vereinigung der Frauenzimmer. Sie versuchen, die Stellung der Frau in Turai zu verbessern. Behandeln die Männer auf Avula Frauen auch wie eine niedere Lebensform? Turanianische Männer sind schrecklich. Ihr würdet nicht glauben, was ich mir als Kellnerin alles gefallen lassen muss.«
    Als Eröffnung für ein geistreiches Gespräch mit Avulas Herrscherin ist das ebenfalls ziemlich unpassend, aber Lady Yestar reagiert auch darauf mit einem Lachen. Außerdem gesteht sie uns, dass auch sie einige schreckliche Männer kennen gelernt hat, damals. Ich trinke einen Schluck Wein und lasse die beiden plaudern. Lady Yestar mag Makri offensichtlich, und das ist gut so. Ich hoffe nur, dass Makris wohlwollende Laune lange genug anhält, dass sie weiter vorgibt, Isuas im Schwertkampf zu unterrichten. Auch wenn Lady Yestar diese Idee sicher im Keim ersticken wird, wirft es doch ein gutes Licht auf uns, wenn Makri wenigstens ihre Begeisterung für diese Idee vortäuschen kann. Aber möglicherweise kommt dieses Thema gar nicht erst auf, denn Makri und Lady Yestar haben sich gerade dafür erwärmt, sich gegenseitig in der Schilderung besonders hirnloser Männchen zu überbieten, deren Weg sie gekreuzt haben. Dann kommen sie auf die Legende von Königin Leeuven zu sprechen, bis Isuas, die sich sichtlich langweilt, die beiden unterbricht.
    »Erzählt Mutter, wie Ihr ins Meer gesprungen seid. Weißt du, dass Makri gar nicht an Bord war, als wir Anker gelichtet haben? Sie ist auf die Pier hinausgelaufen und hat dabei gegen all diese Männer gekämpft. Sie hat die meisten niedergestreckt und ist dann ins Meer gesprungen, und Thraxas hat sie mit einem Boot aufgefischt.«
    »Tatsächlich. Wie apart. Habt Ihr das Auslaufen des Schiffes verpasst?«
    »Ich war nicht zu der Reise eingeladen«, gesteht Makri.
    Lady Yestar will wissen, warum nicht. Diese Wendung des Gesprächs gefällt mir gar nicht.
    »Nun, das orgkische Blut, Ihr versteht«, mische ich mich rasch ein. »Wir wollten keine peinliche Situation verursachen …«
    »Thraxas war wütend auf mich, weil ich ihn um eine Menge Geld beim Kartenspiel gebracht habe«, unterbricht mich Makri. »Er ist ein sehr schlechter Spieler.«
    Da. Da haben wir’s.
    »Und was habt Ihr getan?«
    »Sie hat den Mund aufgemacht, wo sie ihn eigentlich hätte geschlossen halten sollen«, knurre ich und werfe Makri einen drohenden Blick zu.
    »Makri kann mich für das Turnier trainieren«, ruft Isuas. Sie kann sich einfach nicht mehr länger beherrschen. Zum Glück. Lady Yestar lächelt. Sie hat auch ein wunderschönes Lächeln. Und perfekte, weiße Zähne.
    »Ach ja. Das Turnier. Isuas möchte unbedingt daran teilnehmen. Ihre Brüder haben sich alle sehr gut bei diesem Turnier geschlagen. Wie auch eine ihrer Schwestern. Bedauerlicherweise …«
    Sie möchte nichts sagen, was ihre Tochter herabsetzen könnte, also bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Satz unvollendet zu lassen.
    Aber dafür haben wir ja Makri. »Ihr meint, sie würde versagen, weil sie keine Schwertspiele kennt? Wenn das wirklich das einzige Problem ist, dann überlasst die Sache mir. Ich werde sie schon auf den erforderlichen Standard trimmen.«
    Ich bin baff. Makri muss wirklich unter dem Drogeneinfluss stehen. Eigentlich merkwürdig, denn sie spricht normalerweise nicht stärker auf Thazis an als ich. Ob das Wasser aus dem Heiligen Weiher sie irgendwie beeinflusst hat?
    »Sie wird ihre Sache gut machen«, fährt Makri fort. »Um Erfahrung zu bekommen, muss sie einfach anfangen. Ich versichere Euch, dass ich das Kind so weit ausbilden kann, dass es eine gute Vorstellung liefert. Sie hat sogar auf dem Schiff hervorragende Fortschritte gemacht.«
    Isuas strahlt wie ein Honig-Einhorn. Lady Yestar denkt nach.
    »Nun ja, wenn Ihr sicher seid … Ich möchte nicht riskieren, dass meine Tochter verletzt wird, aber ich habe sie schließlich auch ermutigt,

Weitere Kostenlose Bücher