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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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damit!«
    »Gib mir noch eine Thazisrolle!«
    Ich hatte eigentlich vor, meinen Vorrat an Thazis pfleglich zu behandeln, aber die Situation scheint geradezu nach einer kleinen Rolle zu verlangen, also zünden wir uns noch eine an, rauchen sie und marschieren weiter. Wir halten uns ungefähr in Richtung des Palastes. Wenigstens hoffen wir das. Ich versuche, mich an der Sonne zu orientieren, aber die Sonne ist unter dem dichten Blätterbaldachin kaum zu sehen. Makris Stimmung schwankt weiterhin zwischen Wut und Enttäuschung. Ich bin selbst ziemlich aufgebracht.
    »Diese verdammten Speerträger! Wenn ich gewusst hätte, was uns erwartet, wäre ich nicht gesprungen.«
    »Wir hätten bleiben und sie bekämpfen sollen. Ich bringe sie um, wenn ich sie in die Hände kriege. Mist, gerade hat mich was gestochen.«
    Nach scheinbar endlosen Stunden des Hackens, Hauens, Fluchens und Lamentierens erreichen wir endlich eine Lichtung, auf der eine Leiter zu den Hängebrücken hinaufführt.
    »Sankt Quaxinius sei gedankt!«
    Wir klettern hoch. Als wir endlich die obere Plattform erreichen, muss ich mich vor Erschöpfung hinsetzen. Makri hat ihre Schwerter gezogen und hält eifrig nach den Speerträgem Ausschau, aber die Hängebrücke ist leer. Wütend schiebt sie ihre Waffen in die Scheiden zurück.
    »Ich habe wirklich verdammt schlechte Laune«, sagt sie.
    Ich reiche ihr zum Trost noch eine Thazisrolle. Wir rauchen und gehen dann weiter.
    »Wo sind wir?«
    »Keine Ahnung. Sieh mal, da in dem Baum sitzt ein Elf.«
    Wir rufen ihm zu, in welcher Richtung der Palast liegt, und er zeigt mit der Hand dorthin.
    »Ich habe nicht die geringste Lust, mit Lady Yestar zu plaudern«, erklärt Makri. »Gib mir lieber noch eine Thazisrolle, damit meine Laune sich ein bisschen bessert.«
    Eine gute Idee. Es hat schließlich keinen Sinn, gereizt zu sein, wenn wir ankommen. Also zünden wir uns noch zwei Rollen an und rauchen sie im Gehen. Wo wir auch sein mögen, anscheinend ist dieser Teil der Insel nur sehr spärlich bewohnt. Wir treffen keine weiteren Elfen.
    »Ich hasse diesen blöden Wald«, sagt Makri.
    Das ist eine Thazisrolle wert. Wir gehen weiter.
    »Sieh mal. Elfenhäuser. Findest du sie nicht auch komisch?«
    Makri kichert. »Ein Haus aufm Baum.«
    Jetzt, wo sie es erwähnt, kommt es mir auch seltsam vor.
    »Wir sollten lieber noch ein bisschen Thazis rauchen, bevor wir zum Palast kommen. Ich will keine schlechte Laune haben, mit meiner Menstruation und so.«
    »Völlig richtig«, stimme ich ihr zu und zünde uns noch zwei Thazisrollen an. Dann fällt mir mein Flakon ein.
    »Einen Schluck Kleeh dazu?«
    »Gern, danke«, meint Makri artig.
    Die Hängebrücke führt zur Mitte der Insel, und sie endet an einer langen Leiter, die hinunter zu der großen Lichtung führt. Auf der anderen Seite sehen wir den Baumpalast. Die Elfen starren uns an, als wir an ihnen vorbeigehen. Wir grüßen sie herzlich.
    Als wir die Lichtung betreten, bleibt Makri plötzlich nachdenklich stehen.
    »Hast du gesagt, dass Thazis von den Elfen nicht geraucht wird? Vielleicht ist es ja nicht sehr beliebt bei ihnen. Wir sollten noch eine Rolle hier hinter dem Baum rauchen, bevor wir in den Palast gehen.«
    Eine gute Idee, wie ich finde.
    »Du hast echt viele gute Ideen«, sage ich zu Makri.
    »Ich weiß. Ich denke über viele Dinge viel nach«, antwortet sie und inhaliert den Thazisrauch. »Über viele wichtige Dinge.«
    »Ich denke auch viel über viele wichtige Dinge nach.«
    »Es ist echt gut, über viele wichtige Dinge nachzudenken.«
    Nach dem vielen Thazis fühlt sich mein Mund seltsam pelzig an. Ich trinke etwas Kleeh, um den Geschmack wegzubekommen, und reiche dann Makri die Flasche. Sie hustet, als ihr die brennende Flüssigkeit in die Kehle rinnt. Wir sitzen unter dem Baum, blicken in den wunderschönen blauen Himmel und verfolgen den taumelnden Flug der Schmetterlinge.
    »Mir war nie klar, wie wunderschön Schmetterlinge sind«, meint Makri.
    »Mir auch nicht. Sind sie nicht wirklich wunderschön, die Schmetterlinge?«
    Wir sehen ihnen noch ein bisschen länger zu. Ein paar Wolken schieben sich über den Himmel.
    »Wohin gehen wir eigentlich?«, erkundigt sich Makri schließlich.
    Ich denke eine Weile darüber nach.
    »Zum Palast.«
    »Ja, richtig. Und warum?«
    »Weißt du doch. Um ihn anzusehen. Und mit den Elfen zu reden.«
    Makri blinzelt. »Richtig.«
    Wir sitzen noch ein bisschen in der Sonne.
    »Sollten wir nicht langsam losgehen?«, fragt Makri nach

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