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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Gegend herum. Dabei halte ich mich vorwiegend im Schatten auf, wo ich beobachten kann, ohne selbst gesehen zu werden. Wenigstens kann ich so meine Begegnung mit Vases noch etwas hinauszögern. Aber ich habe auch das Gefühl, als würde gleich etwas passieren. Allerdings weiß ich nicht genau, ob Makris Worte oder meine Instinkte diese Empfindung auslösen.
    Es wird dunkel, und mein Weinschlauch ist leer. Die ganze Zeit über habe ich gerätselt, was es bedeutet, dass Gulag Boah genommen hat. Elith hat geschworen, dass er keines nimmt.
    Plötzlich rührt sich etwas zwischen den Bäumen hinter mir. Ich richte mich auf und lausche. Dann krieche ich vor, sorgfältig darauf bedacht, kein Geräusch zu machen. Nach etwa zwanzig Metern höre ich zwei Stimmen, kann aber niemanden sehen.
    Aber ich spüre, dass hier ein Boah-Handel über die Bühne geht. Lord Khurd steht vor einer weit aussichtsloseren Aufgabe, als er auch nur im Entferntesten ahnt, wenn er diese Insel sauber halten will. Er scheint nicht einmal zu versuchen, den Handel einzudämmen. Ich stehe auf und setze meinen Leuchtstab ein. Zwei verhüllte Elfen und ein barhäuptiger Mann sehen sich überrascht um. Als sie mich erkennen und das Schwert in meiner Hand sehen, flüchten sie. Ich will sie gerade verfolgen, als ein anderer Elf aus dem Schatten tritt. Ich wirbele herum, und mein Schwert richtet sich auf die Kehle des späten Gastes.
    »Sieh an, sieh an, Gorith-al-Dent. Tut mir Leid, dass ich dein Geschäft gestört habe. Allerdings hast du es auch nicht gerade sonderlich diskret betrieben, hm?«
    Gorith fehlen vor Ärger die Worte.
    »Ich kann mir vorstellen, dass Lord Khurd höchst erfreut sein dürfte zu erfahren, was du so treibst.«
    Zu meiner Überraschung wählt besagter Lord Khurd genau diesen Moment für seinen Auftritt.
    »Lord Khurd wünscht sich vor allem verzweifelt, dass Ihr niemals auch nur in die Nähe von Avula gekommen wärt.« Der Tonfall des Herrschers ist eher kühl. »Gratulation. Es ist Euch gelungen, die Boah-Händler zu verscheuchen. Und hättet Ihr jetzt noch die Güte, mir zu verraten, warum Ihr ständig meinem Agenten Gorith-al-Dent bei der Ausübung seiner Pflicht Baumstämme zwischen die Beine werft?«

18. KAPITEL
    Ich stochere lustlos auf meinem Teller herum. Cermith ist meinen unbändigen Appetit gewöhnt und fragt besorgt, ob an dem Essen etwas faul wäre. Ich versichere ihm, dass es im Gegenteil hervorragend wie immer ist.
    »Aber ich hatte einen schlechten Tag, was meine Ermittlungen angeht. Elith-la-Gipt ist des Mordes schuldig, und ich habe mich als vollkommen unverbesserlicher Idiot bloßgestellt.«
    Mein Hauptverdächtiger in dem Fall entpuppt sich als Lord Khurds Spezialagent, der das Boah-Problem auf Avula in den Griff bekommen sollte.
    »Eine Aufgabe, die sich durch Eure Einmischungen beträchtlich erschwert hat«, wie Lord Khurd mir klarmachte. »Weiterhin informierte er mich darüber, dass er weit davon entfernt war, diese Vorgänge zu ignorieren, sondern sehr wohl wusste, welchem Problem sich seine Insel gegenübersieht. Allerdings hatte er sich entschieden, sie diskret zu lösen. Gorith-al-Dent war mehr als einmal kurz davor, das Boah-Problem zu beseitigen, mit der Unterstützung des höchst fähigen Zauberers Abra-al-Kabra. Leider wurden sie von Euch ernsthaft behindert, weil Ihr herumgestolpert seid und alle aufgeschreckt habt. Wärt Ihr nicht gewesen, säße jetzt der, der hinter dem Import von Boah steckt, hinter Gittern.«
    Letzteres bezweifle ich allerdings sehr. Ich verteidige mich, aber eher lustlos. Khurd stempelt mich vielleicht zum Sündenbock, aber ich kann auch nicht leugnen, dass ich ziemlichen Mist gebaut habe, als ich Gorith verfolgt und jetzt vermutlich die Boah-Händler misstrauisch gemacht habe.
    Makri kommt spät nach Hause. Sie äußert ihr Mitgefühl, als ich ihr von meinem Fehlschlag berichte.
    »Er hat mir nicht mal glauben wollen, dass wir angegriffen worden sind. Als ich die maskierten Elfen mit den Speeren beschrieben habe, war er felsenfest davon überzeugt, dass es sich dabei um eine Thazis-Halluzination handeln müsse. Er schien sich sogar ziemlich darüber aufzuregen. Ich glaube nicht, dass Khurd wirklich weiß, wer hinter dem Ganzen steckt. Aber wer es auch ist, ich ziehe mich von der Untersuchung zurück. Ich kann nicht mehr tun.«
    Nach dem beschämenden Vorfall musste ich auch noch Vases-al-Gipt gestehen, dass seine Tochter schuldig im Sinne der Anklage ist. Sie ist eine

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