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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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mir noch eine Flasche Wein, und dann marschieren wir zur Beerdigung.
    Ich bin sicher, dass Lord Khurd lieber auf ein Staatsbegräbnis für seinen gemeuchelten Hohen-Baum-Priester verzichtet hätte, solange die Insel noch voller Besucher ist. Aber er kann es nicht umgehen, und so wohnt der ganzen Angelegenheit ein Haufen wichtiger Gäste bei. Darunter befinden sich nicht nur Elfen von Ven und Korinthal, sondern auch andere von weiter entfernten Inseln sowie die Repräsentanten aller Menschenländer, die zu dem Fest eingeladen wurden. Eine richtig multikulturelle Trauergemeinde. Wie es bei den Ossuni-Elfen Sitte ist, muss eine Bestattung innerhalb von fünf Tagen nach dem Verscheiden durchgeführt werden. Da die Menschenländer alle mehrere Wochen Seereise von Avula entfernt sind, bietet sich ihren Delegationen hier die seltene Gelegenheit, einem solchen Ereignis beizuwohnen.
    Meine beiden Zauberkollegen gesellen sich zu der turanianischen Gruppe ganz vorn und überlassen es mir, am Rand der Versammlung nach Makri zu suchen. Ich finde sie in ein Gespräch mit drei jungen Elfen vertieft. Makri wirkt interessiert, ist aber trotzdem reserviert. Ihre Haltung erinnert mich an ihr Verhalten bei den sehr wenigen Begegnungen mit Elfen in Turai, vor allem, wenn es gut aussehende Elfen waren. Makri behauptet zwar, niemals einen Liebhaber gehabt zu haben, und in letzter Zeit hat sie laut darüber nachgedacht, ob sie daran etwas ändern sollte. Bedauerlicherweise jedoch hält sie beinah alle Männer in ZwölfSeen für Abschaum und glaubt, dass Elfen eine viel bessere Option wären. Mir ist längst aufgefallen, dass sich junge Elfenmänner zu ihr hingezogen fühlen, auch wenn das Orgk-Blut in Makris Adern eine ziemliche Hürde für sie darstellt.
    Vermutlich wäre Makri schon viel früher in dieses Dilemma geraten, wenn wir nicht seit unserer Ankunft bei Lord Khurd in Ungnade gefallen wären und kein Elf besonders erpicht darauf war, mit uns zu sprechen. Und anschließend wurde sie vollkommen von Isuas’ Ausbildung in Beschlag genommen. Jetzt jedoch scheint es so, als hätten einige junge Elfen endlich ihren Mannesmut zusammengekratzt. Ein paar sind offenbar zu der Ansicht gelangt, es könnte nicht schaden, diesem merkwürdigen exotischen Geschöpf, das seit einiger Zeit über Avula wandelt, ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Immerhin bietet dieses Wesen eine rare Kombination aus Selbstbewusstsein und an elfischen Mädchen selten zu findenden, wohlproportionierten Körperformen.
    Die drei jungen Elfen, die mit ihr reden, scheinen jedenfalls keine Schwierigkeiten zu haben, alles Verpönte zu vergessen, ganz zu schweigen von den Ermahnungen, die ihnen ihre Eltern zweifellos mit auf den Weg gegeben haben. Und die eine ganz gewisse Art Mädchen betreffen dürften, denen man auf Beerdigungen begegnen könnte. Makri, mit ihrer dunklen Haut, ihrem dunklen Haar, ihren dunklen Augen und ihrer sehr knapp bemessenen Kleidung scheint eine unwiderstehliche Faszination auf sie auszuüben.
    Er freut mich zu sehen, dass Makri sich amüsiert. Die Frau hockt sonst einfach zu viel über ihren Büchern. Das ist ungesund. Also will ich mich gerade wieder unbemerkt davonschleichen, als Makri mich sieht. Sie verabschiedet sich ziemlich abrupt von den Elfen und kommt rasch zu mir. Ich versichere ihr, dass dies nicht nötig gewesen wäre.
    »Du hättest bei deinen Bewunderern bleiben sollen.«
    Makri wirkt unsicher. »Glaubst du, dass sie mich bewundert haben?«
    »Aber natürlich. Was auch nicht überraschend ist, bei diesem Nichts von einem Wams. Ist dir nicht in den Sinn gekommen, dich für die Beerdigung passend anzuziehen?«
    »Hab ich doch. Meine Fußnägel sind schwarz lackiert.«
    »Ah ja. Und für welchen Elfen interessierst du dich besonders?«
    Makri errötet und scheint plötzlich ihre Zunge verschluckt zu haben. Da sie ihre Jugend damit verbracht hat, ihre männlichen Kontrahenten in der Arena in ihre Bestandteile zu zerlegen, hat sie sich die Gelegenheit versaut, Romanzen zu erleben. Das ganze Thema ist ihr sichtlich peinlich. Sie sagt mir, dass die drei Elfen ihr indirekt vorgeschlagen haben, ihr einige viel schönere, um nicht zu sagen, wunderbar entlegene Teile von Avula zu zeigen, wenn sie ihnen das Vergnügen machen wollte.
    »Was soll ich tun, wenn mich drei Elfen irgendwo mit hinnehmen wollen?«, fragt sie vollkommen ernst. »Muss ich mir sofort einen Favoriten aussuchen?«
    »Das würde ich nicht so sehen. Wir werden noch

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