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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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lockerte den eisernen Griff, mit dem sie sich an dem Stützträger festgehalten hatte, und entfernte sich langsam rückwärts von den geschlossenen Türen. Sie wirkte jetzt wesentlich glücklicher.
    Ins Gespräch vertieft, kehrten Etienne und Lyra in ihr Quartier zurück. Dort fingen sie an, eine Motile mit persönlichen Habseligkeiten vollzupacken. Sie würden lange der Zivilisation fern sein und somit keine Möglichkeit haben, wegen eines vergessenen Chips oder eines Kleidungsstückes zurückzukehren.
    Wenigstens konnten sie Eingeborenennahrung zu sich nehmen; damit blieb an Bord viel Platz für andere Geräte, zusätzliche medizinische Vorräte und Tridi-Würfel.
    In eines der unteren Abteile verpackten sie ihre Kaltwetter-Ausrüstung, die sie seit der Ankunft auf Tslamaina nicht angerührt hatten. Die Anzüge würden sie brauchen, wenn sie in den Bereich des Nordpols kamen. Nach der gnadenlosen Hitze des unteren Barshajagad freuten sich beide auf fröhliches Frieren.
    Zwei Tage verstrichen, bis das Schiff des Botschafters eintraf. Sein Gefolge war von ebenso bescheidenem Umfang und Aussehen wie das Schiff, auf dem sie reisten. Ror de-Kelwhoang blickte enttäuscht, als man ihm mitteilte, daß er sein Gefolge nicht mit in die Station bringen dürfte, akzeptierte aber die Entscheidung mit diplomatischer Höflichkeit.
    Auf seine bescheidene Art war das Dienstfahrzeug des Botschafters recht eindrucksvoll. Gemietete Ruderer hielten ihre zweiblättrigen Ruder in Habacht-Stellung, während der Botschafter sich ausschiffte, wenn sie auch ihre Blicke nicht davon abhalten konnten, die fremdartige Burg zu mustern, die auf mächtigen Metallbeinen über das Wasser ragte.
    Das Gespräch fand auf einem Deck statt, das die unteren Etagen der Station umgab. Etienne und Lyra trugen nur ihre Netzanzüge. Tslamaina war nicht der Ort für formelle Kleidung.
    Der Botschafter trug nur wenig mehr als die neugierigen Menschen. Seine Cache du Sex war lichtundurchlässig, wie es Sitte war, und sein Oberkleid aus silber- und kupferfarbenen Fäden verbarg wenig, wenn es ihn auch vom Hals bis zu den Knöcheln bedeckte. Es war ein sehr prunkvolles, nichtexistentes Kostüm. Wie Lyra Etienne erklärt hatte, verriet die Zusammensetzung des Materials und seine komplizierte Webart dem wissenden Betrachter viel über den Status des Trägers ebenso wie über die Jahreszeit und einen etwaigen Feiertag. Ein guter Mai-Schneider konnte aus sehr wenig viel machen.
    Für Lyra waren solche Details des Eingeborenenlebens faszinierend. Etienne ertrug ihre Begeisterung mit stoischem Gleichmut. Ihn interessierten nur Mineralien, für Haute Couture hatte er nichts übrig.
    Der Mai-Botschafter breitete die Arme weit aus und drehte sich langsam im Kreise. Es war eine fließende, aber langsame Bewegung, die auf sein fortgeschrittenes Alter deutete. Porlezmozmith, die ihm schon früher begegnet war, nahm die formelle Vorstellung vor. Ihr Mai war ausreichend, wenn auch nicht mit dem der Redowls zu vergleichen: das war auf den Stimmapparat der Thranx zurückzuführen, keineswegs auf einen Mangel an linguistischem Talent.
    »Ror de-Kelwhoang - unsere Besucher, die durch dein Land reisen wollen: Etienne und Lyra Redowl.«
    »Es ist uns ein Vergnügen, dich zu begrüßen«, fügte Lyra hinzu. »Wir freuen uns mit großem Entzücken darauf, euer großartiges Land zu erforschen. Wir empfinden grenzenlose Dankbarkeit für die Erlaubnis, die uns eure Zanur im Auftrag eures mächtigen und hochgeschätzten Stadtstaates erteilt hat.«
    Der Botschafter nahm den eleganten Tribut entgegen, den Lyra bis zur Langeweile geübt hatte, und vollführte eine leichte Geste, die seine Annahme bedeutete. Seine weichen, aufmerksamen Augen schienen Lyra zu fixieren; das war verständlich. Sie hatte die gleiche Größe wie der Botschafter, was sie für eine Mai-Frau groß machte, war aber keine groteske Vogelscheuche eines Riesen wie ihr Mann. Das war das erste Mal, daß der Botschafter die neuen Fremden zu Gesicht bekam, und die Ähnlichkeit faszinierte ihn sichtlich. Etienne amüsierte die unverhohlene Bewunderung des Botschafters. Nach Mai-Begriffen waren Lyras Proportionen auch sehr beeindruckend.
    »Es bereitet mir Vergnügen, euch die Grüße und guten Wünsche von Najoke de-me-Halmur, Moyt von Po Rabi, zu überbringen. Nach sorgfältiger Diskussion und der Einigung über einen Vertrag bezüglich des Austausches gewisser Materialien haben wir entschieden, euch freies Geleit durch die

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