Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wollen?«
    »Sehr wenig. Einige einfache Küchenutensilien und Kleidung zum Wechseln. Wir werden unterwegs das essen, was ihr eßt, oder uns selbst Nahrung kaufen. Die Zanur hat uns mit Geld versorgt. Wenn ihr es wünscht, können wir auch für euch kochen.« Etienne strahlte. »Homat und ich sind erfahrene Furagiere.«
    Furagieren war ein Wort der Mai-Sprache mit vielen Bedeutungen, wie Lyra wußte, und bezog sich ebenso auf die Fähigkeit, geschickt zu feilschen, zu organisieren oder zu stehlen, ohne dabei ertappt zu werden.
    »Außerdem«, sagte Homat und meldete sich damit zum ersten Mal zu Wort, »haben wir keine Waffen mitgebracht. Man hat uns gesagt, daß ihr, im Falle wir auf feindliche Leute treffen sollten, unsere Verteidigung übernehmen würdet. Wir wollten keine Tötungsinstrumente mitbringen.«
    »Sehr aufmerksam.« Irquit hat ganz offensichtlich die Leitung dieser kleinen Gruppe, dachte Lyra. Aber an Homat war eine natürliche Scheu, die ihr zusagte. »Das wäre dann alles geklärt. Wenn ihr uns jetzt beim Beladen helfen wollt…«
    »Nein, danke!« sagte Irquit hastig. »Wenn es euch nichts ausmacht, würden wir es vorziehen, draußen zu bleiben.« Sie starrte den eindrucksvollen, fremdartigen Bau mit geweiteten Mai-Augen an. »Wenn wir erst morgen abreisen, können wir hier draußen auf Matten schlafen.«
    »Habt ihr Angst?« fragte Etienne unbedacht.
    Lyra warf ihm einen zornigen Blick zu und herrschte ihn auf Terranglo an: »Kannst du dich nicht in eine fremde Psychologie hineinversetzen? Kannst du nicht erkennen, wie sie sich bemühen, ihre Angst zu überspielen?«
    »Ich dachte nur, die beiden werden schließlich die nächsten paar Monate damit verbringen, auf einem fremden Fahrzeug fremdes Land zu erforschen. Da wäre es nicht schlecht, wenn sie sich so schnell wie möglich an das Fremde gewöhnen würden.«
    »Sie haben keine Angst«, sagte der Botschafter, wobei er seine Worte mit ungewöhnlicher Sorgfalt wählte, wie Lyra fand. »Da ist noch etwas.«
    »Was denn?« fragte Lyra, die über den Mangel an Einfühlungsvermögen ihres Mannes immer noch verärgert war.
    Ror de-Kelwhoang schien sich unbehaglich zu fühlen; das war trotz seines fremdartigen Aussehens nicht zu übersehen. »Das würde ich lieber nicht sagen.«
    »Keine Sorge. Wir sind Wissenschaftler und sind hier, um eure Welt und eure Lebensart zu studieren. Uns interessiert ebenso, was euch mißfällt, wie uns das interessiert, was euch gefällt.«
    De-Kelwhoang war sichtlich bemüht, nicht zu Porlezmozmith hinzusehen. »Es ist eine Frage des Äußeren, versteht ihr? Wir legen großen Wert auf Äußerlichkeiten. Im Äußeren ist Wahrheit. Es ist nur so, daß wir gewisse böse Geister haben, die die Form von …«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.« Porlezmozmith wußte sehr wohl, wo die schwerfälligen Umschreibungen des Botschafters hinführten. »Wir sind an Formvorurteile gewöhnt.« Und dann, zu den zwei Führern gewandt: »Bleibt unter euch draußen, wenn das euer Wunsch ist.«
    Seltsam, dachte Etienne. Wie konnten die Mai die Thranx rein wegen ihres Aussehens fürchten? Lyra hätte ihm sagen können, daß er in seinen Geschichtsbüchern nachlesen solle.
    »Wir wollten euch nicht beleidigen«, sagte de-Kelwhoang schnell.
    »Keine Ursache«, versicherte ihm die Kommandantin. »Wir sind das gewöhnt. Ich und meine Helfer werden uns zurückziehen. Es war mir ein Vergnügen, dich zu sehen, Botschafter. Du und deine Kollegen sind stets auf der Station willkommen. Ebenso wie die«, konnte sie sich nicht versagen, undiplomatisch, aber mit unverhohlener Freude hinzuzufügen, »des großen Losithi.«
    Der Botschafter zuckte zusammen, als Po Rabis Rivale erwähnt wurde, behielt aber als guter Taktiker die Fassung.
    »Danke!«
    Porlezmozmith und der Rest des Thranx-Kontingents entfernten sich, so daß die Redowls allein mit den Mai auf dem Deck zurückblieben.
    »Wir wünschen euch viel Freude und Glück bei euren Studien«, sagte de-Kelwhoang würdevoll. Die beiden Führer sah er dabei nicht an. »Wir von Po Rabi haben große Hochachtung vor der Wissenschaft, ganz im Gegensatz zu den Beherrschern gewisser anderer Stadtstaaten. Wir hoffen, daß es euch recht sein wird, euer Wissen nach eurer Rückkehr mit uns zu teilen.«
    »Das ist unsere Absicht«, erklärte Lyra. »Dies ist eure Welt, und wir sind hier nur Gäste und danken euch für eure Unterstützung.« Sie vollführte eine Geste, die große Wertschätzung

Weitere Kostenlose Bücher