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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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herauszuziehen.
    »Arwool!« rief Homat erregt aus. »Sein getrocknetes Fleisch habe ich schon gekostet, aber einen lebendigen habe ich noch nie gesehen. Es gibt sie nur im Hauptfluß; nach Po Rabi, wo das Wasser seicht ist, kommen sie nie.«
    Während die Fischer die mächtigen, ineinander verschlungenen Netze einzogen, ging ihr zunächst monotoner Gesang in einen gleichmäßigen, triumphierenden Chor über. Dabei fuhren zehn Schiffe nach backbord der riesigen Schute und zehn nach steuerbord. Die Mannschaft der Schute kam ihnen jetzt zu Hilfe, und lange Haken, die an Winden befestigt waren, wurden eingesetzt. Langsam wurde der Arwool aufs Deck gezerrt, wobei das Heck einige Zeit unter die Wasseroberfläche gedrückt wurde, bis die silberne Last schließlich gleichmäßiger verteilt war.
    Dieser eine Fang reichte gewiß aus, um viele Dörfer sattzumachen, sagte sich Etienne. Aber die Flotte war allem Anschein nach nicht zufrieden. Noch hingen weitere Netze draußen, von den weniger glücklichen Booten. Er bewunderte die Hartnäckigkeit der Fischer.
    Irquit, die sichtlich von der Tüchtigkeit der Flotte weniger hypnotisiert war, blieb es vorbehalten, eine Warnung auszustoßen. Sie trat näher an Lyra heran, die damit beschäftigt war, das Gesehene aufzuzeichnen.
    Irquit vollführte eine leichte Verbeugung. »Verzeih mir, daß ich dich störe, de-Lyra. Aber ich glaube, wir sind in Gefahr.«
    »Was?« Lyra hatte Mühe, sich auf die Mai zu konzentrieren. »Was ist denn, Irquit?« fragte sie irritiert.
    Die Mai trat an die Reling und deutete über den Bug. »Ich habe diese vier Schiffe beobachtet.« Lyra hob den Blick, konnte aber an den vier Fischerbooten dicht vor ihnen nichts Außergewöhnliches erkennen.
    »Was ist mit ihnen? Sie fischen wie die anderen auch.«
    »Nicht wie die anderen auch«, wandte Irquit ein. »Sie bewegen sich auf uns zu. Sie sollten vor Anker liegen und ihre Netze in die Strömung des Skar halten. Aber sie treiben stromabwärts.«
    »Vielleicht suchen sie eine bessere Position. Fischer bewegen sich die ganze Zeit.«
    »Ich bin sicher, daß sie eine bessere Position suchen, aber nicht, um Fische zu fangen, denke ich.«
    Lyra runzelte die Stirn. »Was bringt dich auf den Gedanken?«
    »Zwei treiben links von uns, zwei rechts. Ihre Netze liegen dazwischen. Wenn wir diesen Kurs fortsetzen, werden sie uns bald einfangen.«
    »Ich bin sicher, daß das nicht ihre Absicht ist«, erwiderte Lyra, war sich aber innerlich gar nicht so sicher. Die Boote waren jetzt sehr nahe, und die großen Gillnetze wurden vom Wasser verdeckt. »Wir werden sie warnen, daß sie uns den Weg freigeben.«
    »Die Netze der Fischer sind wunderbar stark, de-Lyra«, sagte Irquit besorgt. »Ich weiß nicht, ob selbst euer Geisterboot ihnen entkommen könnte. Und da ist noch etwas: Siehst du, wie emsig die Mannschaft beschäftigt ist?«
    Lyra kniff die Augen zusammen und sah dann auf den Teleschirm. »Ja. Ist das nicht normal?«
    »Ich bin keine Fischerfrau. Aber ich habe diesen Teil des Skar schon einmal besucht. Stromabwärts zu reisen ist einfach. Man lichtet nur die Anker und läßt sich von der Strömung treiben. Ich habe noch nie so viel Aktivität bei einer so einfachen Aufgabe gesehen. Wenn man an etwas Einfachem so hart arbeitet, hat man gewöhnlich etwas zu verbergen.«
    Lyra überlegte einen Augenblick lang und beugte sich dann zur Seite, um zum Cockpit zu rufen: »Irquit meint, die vier Fischerboote, die mit der Strömung auf uns zukommen, könnten versuchen, uns in ihren Netzen zu fangen.«
    Etienne wünschte, der Scanner des Tragflächenbootes würde mehr Einzelheiten zeigen. »Was meinst du, Lyra?«
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber ich will kein unnötiges Risiko eingehen. Ich würde es gerne wissen, damit wir eine bessere Vorstellung haben, was wir zu erwarten haben, falls sich dieselbe Situation in Zukunft noch einmal ergibt. Überlegen wir doch jetzt.«
    Er nickte. »Dann wollen wir sie ihre Karten ausspielen lassen. Sag Irquit, sie soll sich keine Sorgen machen. Ich komme damit klar.«
    »Klar?« Irquit versuchte ihre Aufmerksamkeit zwischen der kräftig gebauten Menschenfrau und den verdächtig aktiven Fischerbooten vor ihnen zu teilen. »Was meint de-Etienne mit ›klar‹?« Die Boote waren ihnen jetzt nahe genug, daß die Otolk-Schwimmer aus Holz deutlich über dem Wasser sichtbar waren.
    »Er meint, er sei bereit, mit jeder feindseligen Handlung fertigzu werden.«
    »Aber ihr müßt euch

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