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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dazu bestimmt waren, unfreundliche Gottheiten und Geister abzuwehren, wo doch alle Mai wußten, daß die die Angelegenheiten eines jeden einzelnen von der Geburt bis zum Tode beherrschten. Hinten im Saal warf ein Bediensteter mit vor Staunen geweiteten Augen hastig Weihrauch auf eine Pfanne, für den Fall, daß die heute anwesenden Geister besonders große Nasen haben sollten. Sofort füllte sich der Saal mit süßem Duft.
    »Es gibt keine Stadt der Toten«, meinte einer der Zanural zögernd. »Das ist kein wirklicher Ort.«
    De-me-Halmur machte eine lebhafte Handbewegung.
    »Ein derartiges Stück massiven Sunits gibt es ebenfalls nicht, und doch haben wir es hier vor uns.«
    »Mehr«, murmelte Panltatol. »Mehr in der Stadt der Toten.«
    »Wieviel mehr?« fragte Changrit mit wachsender Habgier.
    »Es heißt … die Gerüchte sagen … die Stadt selbst sei aus Sunit gebaut.« Totenstille folgte seiner Erklärung. »Es tut mir leid, daß ich nicht weiterging.« Jetzt huschte ein dünnes Lächeln über sein verwittertes Gesicht. Sein rechter Arm lag wie braunes Tuch auf dem kalten Metall. »Ich bin so müde, geehrte Zanural. Ich muß eine Weile ruhen.«
    »Warte!« Changrit trat hastig auf ihn zu. Mit seinen Armen stützte er den Alten und bekundete damit die Hochachtung, die alle plötzlich für Panltatol empfanden. »Wie finden wir die Stadt der Toten? Wie könnten wir deine Reiseroute zurückverfolgen?«
    »Aber wißt ihr das nicht?« flüsterte Panltatol. »Es gibt keine Stadt der Toten. Man kann die Reise nicht machen. Aber ich habe sie gemacht. Ich, Bril de-Panltatol, ging, wohin es unmöglich ist zu gehen. Aber ihr könnt mir nicht folgen, keiner von euch.« Voll Vehemenz sagte er das und richtete sich plötzlich ohne Hilfe auf. »Ihr könnt mir nicht folgen, weil nur ein Wahnsinniger eine solche Reise machen konnte. Seht, ich bin verrückt, und ihr seid es nicht.« Ein plötzlicher Gedanke ließ ihn verwirrt um sich blicken.
    »Sehr müde.« Er lehnte sich wieder gegen Changrit und schloß die Augen. Er sollte sie nie wieder öffnen.
    Changrit ließ den schmächtigen Körper vorsichtig sinken. »Ein echter Mai. Er hat alles geopfert, in der Hoffnung, sein Schicksal zu verbessern. Ich ehre ihn.«
    »Wir alle ehren ihn«, sagte de-me-Halmur, »so, wie wir die Erinnerung an ihn ehren werden.«
    »Und was ist mit dem Sunit?« Die Stimme des Zanural, der das aussprach, was alle anderen dachten, ließ Gier erkennen. Alle Augen ruhten auf dem Metall.
    »Ihr kennt das Gesetz«, sagte de-me-Halmur streng, wenn auch etwas widerstrebend. »Ich begehre es ebenso wie jeder von euch. Aber es geht an seine Familie und seine Angestellten.« Er machte ein schutzheischendes Zeichen für den Fall, daß bestimmte Geister lauschten. »Das Gesetz ist klar.«
    Zanural de-Peyetmy war den Tränen nahe. »Könnten wir das Gesetz nicht ein wenig … ah … beugen?«
    »Ich habe einen Eid abgelegt, es zu schützen und zu bewahren, und das werde ich tun. Jene, die das Gesetz beugen wollen, werden am Ende von ihm erwürgt.« Rings um den Tisch war zustimmendes Murmeln zu hören.
    »Da ist natürlich noch die Sache mit einer Todessteuer«, fuhr de-me-Halmur fort. Einige lächelten. »Und dann noch die Tatsache, daß de-Panltatol diese Reise ohne entsprechende Genehmigung unternommen hat. Und dann müssen wir uns auch noch mit seinem ungebührlichen Eindringen in den Zanur-Saal auseinandersetzen.« Er studierte die Stange. »Ich würde sagen, daß vielleicht die Hälfte in die Schatzkammer der Stadt kommen sollte.«
    »Da bleibt immer noch ein hübsches Vermögen übrig.« Changrit hatte seinen Platz zur Linken von de-me-Halmur wieder eingenommen. »Keine Familie könnte enttäuscht sein, wenn sie eine solche Erbschaft macht. Jetzt, wo dem Gesetz Genüge getan ist - wie wollen wir uns in bezug auf diese bemerkenswerte Geschichte verhalten?«
    »Eine großartige Reise«, verkündete einer der anderen Zanural pompös. »Eine, die einen dauernden Platz in unserem Gedächtnis und unseren Liedern erhalten sollte. Ich selbst werde einen Liederzyklus in Auftrag geben, damit man sie nie vergessen mag.«
    »Eine großzügige Geste«, pflichtete de-me-Halmur bei, der dem Zanural für seine Unterstützung dankbar war. Sein Vorschlag bedeutete, daß de-me-Halmur nicht für ein entsprechendes Denkmal würde bezahlen müssen. Andere Zanural ärgerten sich, daß sie nicht selbst daran gedacht hatten, eine geschickte politische Geste zu machen.
    »Und wer

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