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Die Reisen des Mungo Carteret

Die Reisen des Mungo Carteret

Titel: Die Reisen des Mungo Carteret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Paghasi-Streifen in Kumquat-Zimt-Wodka-Tnatna-Marinade (süßes Fleisch eines Beuteltiers; wird erst bei beginnender Verwesung schmackhaft, vorher giftig, ab einem bestimmten Verwesungsgrad hochgiftig). – Gelber Ktarang, gedünstet (3 Gifte, wenn zu stark gegart). – Istomasti Gris Brut, Jahrgang 398.
    - Zweiter Gang: Marinierte Dongga-Bäckchen auf Lauch-Kresse-Shha-Bett (11 Gifte). – Chablis, 404.
    - Dritter Gang: Tshang-tshang in eigener Tunke (Riesenhummer von Orbasang; muß von außen nach innen gegart werden, da der zentrale Nervknoten 9 bisher bekannte Gifte enthält, die bei völligem Absterben freiwerden und das gesamte Fleisch durchsetzen, ohne den Geschmack zu beeinflussen. Da Teile der Nerven auch bei 95% Garung noch reagieren, hat sich der Esser außerdem vor den furchtbaren Scheren zu hüten). – Esboli, 401.
    - Vierter Gang: Filets vom Hugurets, diverse Gemüse (der Speisefisch enthält 4 Gifte, die durch einheimische Syntho-Gewürze neutralisiert werden können; nicht völlig entfernte Gräten wären absolut tödlich). – Violetter Ramsang, 403.
    - Fünfter Gang: Chowdrabaisse (dicke Suppe aus Fischteilen und Meerespflanzen, 7 Gifte). – Olitznik, 399.
    - Sechster Gang: Früchteragout mit kandierten Vogelnieren, flambiert (die Nieren enthalten 9 Gifte, die durch spezifische Kandierungsweisen neutralisiert werden können). – Moti Marsala, 381.
    - Siebter Gang: Brustfleisch und Flügelspitzen vom Samatiq, gebraten, Wein-Sahne-Sauce, garnierter Tang (der Vogel enthält 11 Gifte). – Carta de Oro, 397.
    - Achter Gang: Geräucherter Hochland-Lissan in Scheiben, diverse Gemüse, Gyr-Beeren-Kompott (einheimisches Wild, enthält 18 Gifte; die Gyr-Beeren sogar 24). – Eiswein Gulgaly, 394 (7 Gifte).
    - Neunter Gang: Schmorbraten vom Naskimander (Steppenrind, 15 Gifte). – Lastingo, 402.
    - Zehnter Gang: Heiße Macedoine mit einheimischen Früchten, Eismasse, Likör (13 Gifte).
    - Elfter Gang: Elashma in Blätterteig mit Mokkacreme Dubois (Elashma wird aus mehreren Nußarten von Orbasang gewonnen, 19 Gifte). – Lukul Maison, 403.
    - Zwölfter Gang: Käseplatte mit 12 Sorten von Orbasang (blauer Kampra, Zidram, Qali-qali, Zyanotte, Pastrimo, Jharant, Gilb-Asanth, Leukognost, Blanov, Paracamembert, roter Untu, Hagraq; insgesamt 15 Gifte). – Serotan Primeur, 407.
    - Diverse Branntweine, Kaffee (Blue Mountain Blend), Tee (First Flush Tippy Golden Flowery Gorostiza Superpekoe), Gebäck etc.
     
    »Hundertsechsundsiebzig Gifte«, murmelte Havamal. »Der Eiswein von Gulgaly enthält diese seltene Kieselsäure; das instabile Eiweiß ist sowohl im Naskimander als auch im Pastrimo-Käse zu finden. Aber weder für das zerfallene Silikat, das bei der Sache wohl der Katalysator war, noch für das Pseudomangan gibt es an Bord eine Quelle.«
    »Wenn man alles fände, dazu ein Motiv, dann hätten wir den Mord und den Mörder, ja?«
    Havamal hob die Arme und schnaubte. »Wir hätten jedenfalls die genaue Todesursache. Alles andere müßte man dann extra beweisen.«
     
    Am achten Tag war Mungo Carteret zum ersten Mal in den acht Jahren seiner Laufbahn als Privatagent bereit, einen Fall als hoffnungslos und unlösbar aufzugeben. Noch einmal ließ er sich im Salon die letzten Auftritte des Magiers zeigen.
    Dreiundzwanzig Personen in einem weiten Halbkreis, vor ihnen Vubomir Ytong, Der Verblüffende Würger. Er führte eine Reihe schneller Zaubertricks vor, ließ kleine grüne Schlangen über den Boden kriechen, die sich in grellrote Vögelchen verwandelten; ließ sich eine leere Terrine bringen, aus der er nacheinander zwölf Bände des Lexikons der bewohnten Welten , eine antike Kettensäge, ein entbeintes Masthähnchen, ein Aktfoto (3D) von Dulcinea Deliciana und die gleiche Terrine in kleinerer Ausführung holte. Danach – immer noch vor dem Jah resmahl – demonstrierte er den Grund für seinen Künstler namen. Der Verblüffende Würger verschluckte eine Rei he kleiner Gegenstände und bat dann sein Publikum, sich auf eine Reihenfolge zu einigen. In dieser Reihenfolge würgte er die Gegenstände wieder aus.
    Ebenso interessant, dazu ein wenig obszön war seine letzte Darbietung, nach dem Mahl. »Inzwischen kennen wir einander ja gut genug«, sagte er, »um gewisse Hüllen auch im Salon fallenzulassen.« Gelächter. Ytong entkleidete sich, hielt ein schweres Badetuch in Brusthöhe, ließ es fallen, aber die mächtige Erektion fing es auf. Man brachte ihm mehrere große Porzellangefäße; er streckte die Hände

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