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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Großmeister Juvain vom Orden der Ritter des Qarar von Mikardand. König Penjird der Zweite von Zamba …«
    Barnevelt ließ den Scheck in seiner Jackentasche verschwinden und versuchte sich die lange Liste der Namen und Gesichter ins Gedächtnis einzuprägen. Der erste Krishnaner, dessen Daumen er quetschte, der berühmte Prinz Ferrian, war noch ein jugendlich wirkender Bursche mittlerer Größe, schlank, dunkelhäutig und mit stechendem Blick. Er trug einen Brustharnisch aus schuppenartig übereinander liegenden Platten aus schwarz oxidiertem Stahl, mit Gold damasziert. Der nächste, Rostamb von Ulvanagh, ein großgewachsener stämmiger Kerl mit einem Rauschebart, der der Feder eines Karikaturisten hätte entsprungen sein können, musterte Barnevelt mit ernstem, eindringlichem Blick. Die folgenden fremden Namen und Gesichter indes verschwammen in seinem Kopf zu einem einzigen großen Durcheinander.
    Als die Vorstellungszeremonie beendet war, erhob die Königin erneut die Stimme. »Wo ist denn Zakkomir, Meister Snyol?«
    »Ich weiß es leider nicht, Eure Hoheit, aber ich befürchte das Schlimmste. Wir wurden getrennt, als wir im Sunqar von den Piraten gejagt wurden.«
    »Ein beklagenswerter Verlust, aber wir wollen die Hoffnung noch nicht aufgeben. Nun lasst uns hineingehen, damit Ihr Eure Kleider wechseln könnt, bevor das Bankett beginnt.«
    Bankett? Barnevelt machte sich seelisch auf langatmige Reden und Trinksprüche gefasst. Nach all den Abenteuern der letzten Zeit, bei denen er mehr als einmal dem Tod nur um Haaresbreite entronnen war, würde er wahrscheinlich bei einer solchen Festivität in einem Anfall akuter Langeweile einschlafen.
    Sie defilierten im Gänsemarsch in den Palast und bekamen Becher mit gewürztem Kvad gereicht. Barnevelt musste sich so oft den Daumen von Bewunderern quetschen lassen, bis er fast taub war. An Zei, die immer noch in ihrer Seefahrertakelage herumlief, kam er nicht heran; sie wurde buchstäblich erdrückt von der Jeunesse dorée des Reiches, die sie in Viererreihen umringte.
    Der Präsident von Suruskand, ein untersetztes kleines Individuum mit einer Hornbrille und einer zinnoberroten Toga, versetzte Barnevelt in Erstaunen, indem er ein kleines Notizbuch und Schreibzeug aus den Falten seines Gewandes zog und sagte: »General Snyol, seit meiner Ernennung bekniet mich mein Ältester, meine Stellung auszunützen und für ihn Autogramme von den Großen dieses Planeten zu sammeln. Wenn Ihr daher so freundlich sein wollt und Eure Unterschrift hier …«
    Barnevelt malte mühsam sein Pseudonym in verschnörkelten gozashtandischen Lettern auf das vorgehaltene Blatt.
    Präsident Kangavir betrachtete das Resultat. »Es widerstrebt mir zutiefst, Euch weiter zu behelligen, Herr, aber würde es Euch etwas ausmachen, wenn Ihr Eure Unterschrift in Eurer Muttersprache hinzufügtet?«
    Barnevelt schluckte. Nyamadzenisch konnte er weder sprechen noch schreiben. Nachdem er mehrere Sekunden lang hilflos auf das Blatt gestarrt hatte, kritzelte er kurzerhand ›Snyol von Pleshch‹ in gewöhnlichen lateinischen Buchstaben hin. Eine bange Sekunde folgte. Doch glücklicherweise schien der kleine Präsident nichts Verkehrtes an der Unterschrift zu finden.
    »Entschuldigt mich, Eure Wohltätigkeit«, sagte Barnevelt und riss sich los. Da Zei verschwunden war, schlenderte er hinüber zu Tangaloa, der ruhig seinen Drink herunterspülte und abwartete.
    Der große braunhäutige Xenologe war so fett und jovial wie eh und je. Er quetschte Barnevelt warm und freundschaftlich die Hand und sagte: »Meine Güte, Alter, du siehst ja aus wie ein Landstreicher!«
    »So würdest du auch aussehen, wenn du mit uns gekommen wärst. Wann hat sie dich denn aus dem Knast rausgelassen?«
    »Gleich nachdem sie durch diesen Rauchtelegrafen erfahren hat, dass du und die Göre in Sicherheit seid.«
    »Was macht dein Arm?«
    »Der ist schon wieder fast so gut wie neu. Aber jetzt erzähl du erst mal; du hast mehr erlebt. Ich bin schon ganz wild auf deine Geschichte.«
    Barnevelt gab eine Zusammenfassung seiner Abenteuer. »… daher können wir es als erwiesen annehmen, dass dieser Osirier Sheafase der Boss der Freibeuter ist. Außerdem hat er Igor unter Pseudohypnose gesetzt, so dass unser Stolz von Moskau nicht mehr weiß, wer er ist. Lediglich diesen Silberhelmen haben Zakkomir und ich es zu verdanken, dass uns ein ähnliches Schicksal erspart blieb.«
    Tangaloa gluckste. »Das erschwert natürlich unsere Bemühungen, ihn zu

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