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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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feindlichen Angriff zumindest für eine Weile zum Stillstand zu bringen. Die Bogenschützen, die die dritte Linie der Skitruppen bildeten, erwiderten über die Köpfe ihrer Vorderleute hinweg das Feuer.
    In der Zitadelle ging ein Katapult los. Ein riesiger Pfeil sauste den Kanal entlang und tauchte dicht neben der Saqqand ins Wasser. Und dann, so als hätte es auf ein auslösendes Signal gewartet, setzte mit Getöse das Wummern und Krachen der Katapulte ein, begleitet vom Surren der Bogensehnen und vom schrillen Pfeifen der Pfeile.
    Die Saqqand stieß in diesem Moment mit dem Bug gegen das nächstgelegene Floß im Außenring der Zitadelle. Die Junsar machte mit dem Bug am Steuerbordachterdeck des kleineren Schiffes fest, während Königin Alvandis Douri Dejanai sich seitwärts an das Backbordachterdeck der Saqqand legte. Andere Schiffe schlossen jetzt zu diesen drei Schiffen auf und legten sich der Reihe nach hinter sie wie eine Elefantenparade. Sofort warfen die Mannschaften Laufplanken von Reling zu Reling, so dass Truppen in gewünschter Stärke von hinten gegen die Verschanzung der Piraten vorrücken konnten.
    Im Bug der Junsar stehend, hörte Barnevelt Geschrei und Kampfeslärm von den Außenrändern der Siedlung herüberbranden, als die Skitruppen die vordersten Schiffe erreicht hatten und versuchten, auf ihnen Fuß zu fassen und einen Brückenkopf zu errichten. Sehen konnte er indes kaum etwas. Hinter ihm nahmen seine Leute Aufstellung, um sich auf das Deck der Saqqand abzuseilen, während die Besatzung der letzteren bereits damit begonnen hatte, sich über den Bug ihres Schiffes auf das darunterliegende feindliche Floß herabzulassen.
    In diesem Augenblick brach von der Zitadelle her der gewaltigste Geschoßhagel los, den Barnevelt je erlebt hatte: Schwärme von Katapultgeschossen, Bolzen, Pfeilen und Wurfmaschinenkugeln verdunkelten buchstäblich den Himmel und erfüllten die Luft mit ohrenbetäubendem Pfeifen und Zischen, das sich zu einem ununterbrochen auf – und abschwellenden Heulton steigerte. Der tödliche Hagel fegte über das Floß und prasselte über das Deck der Saqqand, die Vorwärtsdrängenden in hellen Scharen niedermähend. Die Überlebenden drängten von hinten nach, um ihrerseits niedergemäht zu werden. Die glücklich Davongekommenen stürmten über das Floß, um die Reling der kleinen Galeere auf der anderen Seite zu erklimmen. Dort bereiteten ihnen die Sunqarum einen heißen Empfang.
    Barnevelt hörte sich schreien: »Vorwärts! Vorwärts!«
    Als hätte der wütende Geschoßhagel noch nicht gereicht, bereicherte sich das Geschehen jetzt noch um ein weiteres neues Element: Von der Zitadelle her kam eine große Rakete mit einem Speerschaft oder Katapultpfeil als Träger den Kanal entlanggeflogen, eine dicke Rauchspur hinter sich herziehend. Sie ging daneben so wie die nächste, doch die dritte traf auch das Deck der Junsar vor der Achterhütte, wo sie mit einem lauten Knall zerbarst. Glühende Splitter zischten umher. Die Männer, die sich auf dem Lauf gang aufgereiht hatten und auf den Befehl zum Angriff warteten, stoben auseinander, und die Mannschaft der Junsar hatte alle Hände voll zu tun, ein Dutzend kleiner Brände zu löschen. Eine andere Rakete traf den Bug der Douri Dejanai. Der Rauch und die Flammen brachten den Feuerschutz, den die beiden Schiffe den Angreifenden gaben, fast zum Erliegen.
    Schließlich brach der Angriff zusammen. Die Krieger fluteten zurück. Dutzende wankten mit Pfeilen im Leib mit letzter Kraft an Deck, während weitere Dutzende auf der Saqqand und dem Floß liegen blieben, tot oder zu schwer verwundet, um fliehen zu können.
    Unter dem mit unverminderter Heftigkeit fortdauernden Geschoßhagel von der Zitadelle dauerte es Stunden, um einen erneuten Angriff vorzubereiten. Barnevelt sorgte dafür, dass die Männer der Landungstruppen mit ebensolchen Schilden ausgerüstet wurden wie die Skitruppen. Immerhin war es letzteren gelungen, hier und da am Rand der Siedlung kleinere Stützpunkte zu errichten. Mehr konnte er leider nicht in Erfahrung bringen, da die Verbindung zwischen ihnen und den Schiffen, von denen sie gekommen waren, nur durch einen Melder aufrechterhalten wurden, der ebenfalls auf Skiern mühselig zwischen den Truppen und den Schiffen hin- und herstapfte.
    Der zweite Angriff setzte kurz nach Mittag ein. Die Männer mit den großen Korbschilden drangen in die kleine Galeere auf der anderen Seite des Floßes vor und hätten es fast geschafft, die

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