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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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dröhnten, Schwerter klirrten, Verwundete schrien.
    Am Abend hatten die Verbündeten die Sunqaruma aus allen Außenstellungen vertrieben, und es war ihnen gelungen, sich einen kleinen Brückenkopf in der Zitadelle selbst zu sichern. Doch der Blutzoll, den sie für diesen vergleichsweise mageren Erfolg hatten entrichten müssen, war abermals sehr hoch gewesen, und die Sunqaruma konnten noch immer keinesfalls als besiegt betrachtet werden.
    Die Admirale, zum Teil selbst nicht mehr ohne Schrammen, versammelten sich zur abendlichen Leichenzählung und Lagebesprechung in schlechterer Laune denn je zuvor und hackten aufeinander los wie ein Eimer voll Krabben. »Warum habt Ihr meine Männer nicht unterstützt, als ich nach Hilfe signalisierte?« »Lord Ferrian, was nutzen Eure verdammten Faulpelze, wenn sie an Bord der Kumanisht herumlungern, wenn zur gleichen Zeit tapfere Männer und Frauen im feindlichen Pfeilhagel fallen?« »Madame, soll ich zum Holzhacken vielleicht ein Skalpell nehmen? Ein einziger meiner Flieger ist soviel wert wie sechs gemeine Soldaten …« »Wo bleibt denn der berühmte Genius des großen Generals Snyol?« »Wir sollten mit diesen sinnlosen Angriffen aufhören und die Feiglinge aushungern!« »Einen solchen Rat kann nur einer geben, der selbst ein Feigling ist!« »Wer ist hier ein Feigling? Ich werde Euch die Leber aus dem Bauch …«
    Barnevelt versuchte ohne viel Erfolg, die erhitzten Gemüter wieder zu beruhigen, als die Wache meldete: »Ein Boot der Sunqaruma, Ihr Herren, das um Verhandlungen ersucht!«
    »Schickt sie herein!« sagte Barnevelt, froh über die Unterbrechung. Wenn der Feind schon so mürbe war, dass er nach Bedingungen für einen Waffenstillstand fragte, dann würde der Kampf bald vorüber sein.
    Draußen erklangen Schritte. Der Wachtposten verkündete: »Gizil bad-Bashti, Großadmiral der Morya Sunqaruma!«
    »Gizil der Sattler!« kreischte Königin Alvandi. »Elender Verräter! Warte nur, bis ich …«
    »Vizqash!« entfuhr es Barnevelt, denn der narbengesichtige kleine Bursche in der Tür war der Krishnaner, den er anlässlich einiger wenig erfreulicher Begegnungen als Vizqash bad-Murani kennen gelernt hatte.
    Der Mann, der das Gebaren eines hohen Herrn zur Schau trug, nahm seinen Helm ab und machte eine spöttliche Verbeugung. »Gizil bad-Bashti, alias Gizil der Sattler, alias Vizqash der Kurzwarenhändler – zu Euren Diensten«, schnarrte er. »Ich begrüße meinen alten Bekannten Snyol von Pleshch, alias Gozzan der Expreßkurier, alias …«
    Er verstummte kunstvoll und sandte ein vielsagendes Grinsen hinüber zu Barnevelt, der ihn der versammelten Runde vorstellte und fragte: »Seit wann seid Ihr Anführer der Sunqaruma, Gizil?«
    »Seit der vierten Stunde des heutigen Tages, da unser früherer Anführer, Sheafase der Osirer, sein Leben an einer gestern erhaltenen Pfeilwunde aushauchte.«
    »Sheafase tot!« sagte Barnevelt und wechselte einen konsternierten Blick mit Tangaloa. Wenn der Osirer nicht mehr lebte und somit Shtain auch nicht mehr von seiner geistigen Verwirrung heilen konnte, dann bedeutete das, dass sie zu einer radikalen Änderung ihrer Pläne gezwungen waren.
    »So ist es«, fuhr Gizil-Vizqash fort. »Die Beförderung ist sehr schnell gekommen, denn wir hatten in jüngster Zeit unter unseren Kommandanten verheerende Verluste zu beklagen. Gavao ist bei unserem Überfall auf Ghulinde ums Leben gekommen, Qorf und ’Urgan wurden vom mächtigen Snyol erschlagen, als er die Prinzessin unseren Händen entriss. Und sogar der Erdenmensch Igor Eshtain, der seit seinem erst kürzlich erfolgten Beitritt in unseren Bund einen raschen Aufstieg nehmen konnte, wird seit dem ersten Kampftag vermisst. Nun, so bin ich denn nun zum Großadmiral aufgestiegen.
    Und da wir gerade vom Überfall Snyols auf unsere Festung sprechen: Als wir im Zuge unserer Vorbereitung für die Belagerung eines unserer Versorgungsschiffe inspizierten, entdeckten wir auf einem Sack Tunesta einen schlafenden Jüngling in der Uniform eines Expreßboten. Das Verhör des jungen Mannes brachte zutage, dass er der Gefährte Eures Generals Snyol alias Gozzan der Expressbote bei der Befreiungsaktion der Prinzessin war. Nachdem er von seinen Gefährten getrennt worden war, hatte er sich in besagtem Schiff versteckt und dort von unseren Vorräten ernährt. Er sagt, er wäre Zakkomir bad-Gurshamani, ein Mündel des Throns von Qirib. Ist das die Wahrheit, Königin Alvandi?«
    »Schon möglich. Was habt Ihr

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