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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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beiden Stunden gingen sie jeden Zoll-breit des Labyrinthes von Fußsteigen und Laufstegen ab, die im Inneren des Schiffes errichtet worden waren, das auf der Seite zu liegen gekommen war und nur wenig an natürlicher horizontaler Oberfläche bot, auf der es sich unbeschwert laufen ließ. Die Riesen folgten den Kabelsträngen und Röhren mit Blicken, die offenbar genau wußten, nach was sie Ausschau hielten. Dann und wann hielten sie an, um einen Gegenstand von besonderem Interesse mit sicheren und geübten Händen zu entkleiden oder um die Verbindungen zu einem Gerät oder einem Teil eines Gerätes zu verfolgen. Sie sogen jedes Detail der Pläne auf, die ih-

    nen von den UNWO-Wissenschaftlern vorgelegt wurden, die jedoch nur soviel Aufschluß erteilen konnten wie die Erdbewohner aus Gestalt und Aufbau des Schiffes hatten herausfinden können.
    Nach einer langen Besprechung mit ZORAC, in der die Ergebnisse dieser Beobachtungen analysiert wurden, kündigte Jassilane an: »Wir sind optimistisch. Die Chancen scheinen gut zu stehen, die Shapieron zur vollen Leistungs-fähigkeit wiederherstellen zu können. Wir würden gerne eine weitaus detailliertere Untersuchung gewisser Teile dieses Schiffes hier vornehmen, brauchen dazu jedoch eine größere Anzahl unserer technischen Experten von der Hauptstation. Könnten Sie eine kleine Gruppe unserer Leute hier für etwa zwei bis drei Wochen unterbringen?«
    Er richtete diese letzten Worte an Mills. Der Commander zuckte mit den Schultern und öffnete seine Hände.
    »Wie immer Sie wünschen. Betrachten Sie es bereits als erledigt.«
    Innerhalb einer Stunde nach Rückkehr der Gruppe an die Oberfläche, wo eine Mahlzeit eingenommen wurde, entfernte sich ein weiterer UNWO-Transporter auf nördlichem Kurs von der Hauptstation, der eine zusätzliche Anzahl Ganymeder und die notwendigen Werkzeuge und Instrumente von der Shapieron an Bord trug.
    Später ging man in die Abteilung der Basis, welche die biologischen Laboratorien enthielt, und bewunderte Danchekkers Zimmergarten. Die Fremden versicherten, daß die von ihm gezogenen Pflanzen ihnen bekannt waren und daß sie Arten repräsentierten, die in den Äquatorregionen des Planeten Minerva – so wie sie ihn in Erinnerung hatten –

    weitverbreitet waren. Da der Professor darauf bestand, nahmen sie einige Ableger an, um sie mit zur Shapieron zurückzunehmen und sie dort als Erinnerungsstücke an die Heimat zu ziehen. Diese Geste schien sie tief zu berühren.
    Danchekker führte die Gruppe im Anschluß daran hinab in einen geräumigen Speicherraum, der aus dem massiven Eis unter den Laboratorien herausgeschlagen worden war.
    Sie betraten einen geräumigen, hellerleuchteten Raum, an dessen Wänden sich die Regale aufreihten, auf denen eine Vielfalt von Vorräten und Instrumenten abgestellt waren.
    Es gab Reihen von versiegelten Vorratsschränken, die allesamt einen grünen Farbanstrich besaßen, Maschinen, deren Umrisse unter Staubschutzhüllen nicht erkennbar waren, und an einigen Orten stapelweise ungeöffnete Kartons, die beinahe bis zur Decke reichten. Aber was jedem unmittelbar ins Auge stach, war die wilde Kreatur, die sich etwa sechs Meter vom Eingang entfernt vor ihnen erhob.
    Sie maß über fünf Meter vom Boden bis zur Schulter, stand auf vier baumdicken Füßen, und ihr massiger Rumpf mündete in einen langen, kräftigen Hals, um den relativ kleinen, aber uneben geformten Kopf sicher und hoch zu halten. Ihre Haut schimmerte grau und wirkte rauh und lederartig, die sich zu breiten, schweren Wülsten am Nak-kenansatz und der Kopfunterseite, unterhalb der kurzen aufgerichteten Ohren, verdickte. Über zwei gewaltig auf-geblähten Nüstern und einem geöffneten papageienschna-belartigen Rachen, starrten ein paar große, weit aufgerissene Augen. Der Eindruck wurde verstärkt durch dicke Augenbrauenwülste, und hinzu kam, daß die Augen direkt auf die Tür starrten.
    »Hier ist einer meiner Lieblinge«, erzählte ihnen Dan-

    chekker geräuschvoll, während er der Gruppe voranschritt und das Ungetüm stolz an der Vorderseite einer der stäm-migen Beine tätschelte.
    »Ein Baluchitherium – ein Vorfahre des heutigen Rhino-zeros aus dem späten Oligozän bis frühen Miozän Asiens.
    Bei dieser Gattung haben die Vorderbeine bereits den vierten Zeh abgestoßen und eine dreizehige Bauweise, ähnlich wie bei den Hinterbeinen angenommen – eine Entwicklung, die im Oligozän eine starke Ausprägung erfuhr. Auch ist bereits die

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