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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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»Geräte wie dieses gehörten zur Standardausrüstung aller ganymedischen Schiffe.«
    Die anwesenden Erdbewohner waren nicht sehr davon überrascht, da sie seit geraumer Zeit vermutet hatten, daß die ganymedische Zivilisation technologische Bereiche beherrscht hatte, die ihnen selbst völlig unbekannt waren.
    Dessen ungeachtet waren sie sehr neugierig.
    »Wir haben uns darüber bereits den Kopf zerbrochen«, sagte Patterson und drehte sich herum, um Shilohin anzublicken. »Auf welchen Prinzipien basiert das alles? Ich habe bisher nie von so etwas gehört.«
    Shilohin antwortete nicht direkt, sondern schien einen Augenblick lang zu warten, um ihre Gedanken zu sammeln.
    »Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll«, antwortete sie schließlich. »Es würde eine lange Zeit beanspruchen, um Ihnen sinnvoll zu erklären...«
    »He, hier ist ein Verstärkerkragen aus einer Durchgangsröhre«, unterbrach sie ein anderer Ganymeder. Er blickte über die Trennwand in den anliegenden Arbeitsbereich und deutete auf ein weiteres, größeres ganymedisches Maschi-nenteil, das dort, teilweise auseinandergebaut, lag.

    »Ja, ich glaube, du hast recht«, stimmte ihm Jassilane zu, der dem Blick seines Kollegen gefolgt war.
    »Was zum Teufel ist ein Verstärkerkragen?« fragte Stelmer flehentlich.
    »Und was eine Durchgangsröhre?« fügte Patterson hinzu, der seine vor wenigen Augenblicken gestellte Frage vergessen hatte.
    »Überall im Schiff verliefen Röhren, die zum Transport von Gegenständen und Personen von einem Bereich des Schiffes in einen anderen benutzt wurden«, antwortete Jassilane. »Sie müssen darüber aber Bescheid gewußt haben, weil ich diese Röhren auf Plänen vom Schiff gesehen habe, die Ihre Ingenieure rekonstruiert haben.«
    »Wir haben mehr oder weniger vermutet, um was es sich handelte«, informierte ihn Hunt. »Aber wir waren uns nie darüber im klaren, wie sie funktionierten. Aufgrund eines weiteren Gravitationstricks?«
    »Ganz recht«, sagte Jassilane. »Örtliche Felder innerhalb der Röhre sorgten für die Antriebskraft. Das Lager dort drüben ist ganz einfach eine Art Verstärker, der um die Röhre herum installiert wurde, um die Kraft des Feldes zu verstärken und anzupassen. So ungefähr alle zehn Meter oder so war eine angebracht, je nachdem, wie groß der Röhrendurchmesser war.«
    »Sie meinen also, daß Personen durch diese Dinger hindurch gewirbelt wurden?«
    »Natürlich. Wir haben sie auch in der Shapieron «, erwiderte Jassilane. »Der Hauptaufzug, in dem sich einige von Ihnen bereits befunden haben, verläuft in einer. Hierbei wird eine geschlossene Kapsel verwendet, die in ihrem Inneren auf und abfährt, die kleineren Röhren verfügen nicht darüber. Sie arbeiten nach dem Prinzip des freien Falls.«
    »Wie kann denn vermieden werden, daß man dabei mit jemandem zusammenstößt?« fragte Stelmer. »Oder gibt es ausschließlich Einbahnverkehr?«
    »Gegenverkehr«, klärte ihn Jassilane auf. »Eine Röhre verfügte normalerweise über ein aufgeteiltes Feld, die eine Hälfte versorgt den steigenden, die andere den fallenden Verkehr. Der Verkehr kann also problemlos getrennt werden. Der Kragen trägt dazu ebenfalls bei – ein Teil davon stellt das dar, was wir einen ›Strahlenrandbegrenzer‹ nennen.«
    »Und wie kommt man wieder raus?« fragte Stelmer nach, der sichtlich von der Vorstellung fasziniert war.
    »Man bremst ab mit Hilfe eines örtlich begrenzten, ru-henden Wellenmusters, das getriggert wird, wenn man sich dem gewünschten Austrittsort nähert«, sagte Jassilane.
    »Auf ziemlich ähnliche Weise kommt man auch rein...«
    Die Unterhaltung artete aus in eine lange Diskussion über Prinzipien der Wirkungsweise und der Verkehrsüberwachung im Geflecht der Durchgangsröhren in ganymedischen Raumschiffen und, wie sich herausstellte, in den meisten ganymedischen Gebäuden und Städten. Währenddessen wurde jedoch Pattersons Frage nach den Grundlagen der Gravitationsherstellung in keiner Weise beantwortet.
    Nachdem man einige Zeit damit verbracht hatte, weitere Gegenstände vom Schiff zu untersuchen, verließ die Gruppe diesen Teil der Basis, um ihren Rundgang fortzusetzen. Sie folgten einem weiteren Gang zu den unterirdischen Stockwerken des zentralen Kontrollgebäudes und gingen über mehrere Treppen hinab zum ersten Geschoß.
    Von dort führte sie ein ansteigender Fußweg in eine benachbarte Kuppel, die über der Einstiegsöffnung des dritten Schachtes errichtet worden war. Nachdem

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