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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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auf den Steg – und es passierte nichts. Es mussten mittlerweile fast fünfundzwanzig gepanzerte Ritter sein, doch der Steg hielt.
    Kim beschlich die Angst, dass die Ffolksmänner versagt hatten, sodass die Armee der Dunkelelben unbeschadet über den Bohlensteg würde ziehen können. Doch gerade als er den Blick abwenden wollte, knirschte der Damm.
    Die ersten Ritter traf es völlig unvorbereitet. Der Boden unter ihnen gab nach, die Pferde stolperten, überschlugen sich, und die Reiter wurden aus dem Sattel geworfen. Wild spritzte und schäumte das Wasser, als Pferde und Dunkelelben in die Fluten stürzten.
    Schwach drangen das panikerfüllte Wiehern der Tiere und die Schreie der Reiter an Kims Ohren. Er konnte sehen, wie sich die Fluten über den Dunkelelben schlossen, sodass sie jämmerlich ertranken, obwohl das Wasser, wie er wusste, ihnen nicht einmal bis zur Brust reichen dürfte. Durch ihre schweren Rüstungen waren sie so hilflos wie Käfer auf dem Rücken und wurden erbarmungslos in die Tiefe gezogen.
    »Habt Ihr Euch das so vorgestellt?«, sagte eine Stimme neben ihnen. Es war der Hauptmann der Pioniere, dessen Namen Kim immer noch nicht kannte.
    »Ja, so in etwa«, entgegnete Fabian trocken. »Das war perfekt.«
    Der Hauptmann wandte sich grinsend ab, um zu seinen Männern zurückzugehen.
    »Jetzt haben sie etwas zum Nachdenken«, sagte Fabian. »Hoffentlich halten die Dunkelelben es für einen Unfall. Dann gewinnen wir noch einen kleinen Vorteil.«
    Die letzten Reiter verhielten ihre Pferde, und der Tross des Feindes geriet ins Stocken. Kommandos wurden gebellt, Bolgs von ihren Herren ins Wasser gejagt, um vielleicht noch einige Ritter zu retten, aber das Wasser war aufgewühlt, und die Versunkenen waren in dem schmutzig grauen Nass, das vom Elder her auf die Wiesen gespült worden war, kaum mehr zu finden.
    Unter den Männern der Ffolkswehr herrschte immer noch Stille. Die von Fabian ausgegebene Order, sich ruhig zu verhalten, bis der Befehl kam, das heranrückende Heer mit Pfeilen zu spicken, war eingehalten worden.
    »Ich glaube, sie sind eher zu erschrocken, um zu jubeln. Jetzt haben sie wirklich begriffen, worum es heute geht«, meinte Kim flüsternd.
    Die Dunkelelben brauchten eine Weile, um ihre Reihen neu zu ordnen und den Übergang über die Wiesenaue und den Elder fortzusetzen. Schließlich hatte der Feind seine Schlachtordnung zurückgewonnen, und unter der Führung der Ritter machte man sich erneut daran, das Feuchtgelände zu überqueren und in das Tal des Elder einzureiten.
    Dann erreichten die ersten Reihen den Fluss, und Kim bewunderte die Stärke der Pferde, die mitsamt den gerüsteten Reiter über den Elder schwammen. Ihnen folgten die Bolgs, die teils knurrend und schnaufend, teils in stumpfem, wortlosem Grimm den Befehlen ihrer Herren folgten. Sie würden in den Tod gehen, ohne Angst zu haben, weil sie, wie Fabian sagte, gar keine andere Wahl hatten, als blind zu gehorchen.
    Überall um sie herum wurden Bogensehnen gespannt, und die Ffolksmänner blickten mit harten Gesichtern auf den Feind. Kim kannte diesen Ausdruck wilder Entschlossenheit nicht an ihnen, die doch bei aller Streitlust so friedlich waren, aber etwas war in ihnen erwacht, das sie am heutigen Tage kämpfen lassen würde, bis auch der Letzte von ihnen gefallen war.
    Die ersten Reiter hatten den Elder überquert, und die Hufe ihrer Schlachtrösser fassten wieder Fuß auf dem sumpfigen Untergrund.
    Ein Melder kam auf den Wink Fabians herbei und setzte ein Horn an die Lippen. Wenn dies ertönen würde, war es das Zeichen für den Angriff.
    Alsdann würde Pfeil auf Pfeil von den Sehnen schnellen, Bolzen um Bolzen auf die Dunkelelben und ihre Kreaturen geschleudert werden. Ob es etwas nützte, würde der Tag zeigen.
    Fabian hob den Arm, und der Melder holte Atem für das Signal. Dann waren genügend Ritter und die ersten Bolgs in Schussweite.
    Fabian ließ den Arm fallen, und noch im selben Moment stieß der Melder ins Horn. Das klare, helle Signal klang wie der Schrei eines großen Vogels über die Höhen. Kim, der unmittelbar daneben stand, hatte das Gefühl, es müsste bis Aldswick zu hören sein. Als die letzten Echos verklungen waren, fielen die ersten Ritter der Dunkelelben in das Wasser der überfluteten Wiesen. Pfeile ragten aus den Hälsen der Pferde, Bolzen hatten die Rüstungen durchschlagen. Eine Schwadron stürmte unter Beschuss vor, gefolgt von den ersten Einheiten der Bolgs.
    Das war der Moment für Fabians

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