Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
Vom Netzwerk:
Schnell!«
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Ein Bolg ist hinter uns«, sagte Kim.
    Ein leiser Aufschrei entfuhr Marina; dann kam sie energisch näher und stieg über Kim hinweg, der sich zur Seite duckte. Als er sich wieder aufrichtete, sah er, wie der Bolg erst einen, dann den anderen Fuß auf den Balken setzte. Ein tückisches, sägezahnbewehrtes Breitschwert blinkte in seiner Faust. Kim atmete tief durch.
    So soll es also enden, dachte er bei sich. Aber ich werde es ihm so schwer wie nur möglich machen. Ich werde es für alle tun, die unter dem Schrecken dieser Bestien zu leiden hatten …
    »Ich glaube, wir werden es schwer haben«, brummte Burin, der die blanke Axt gezückt hielt. »Das wird ernster als das Scharmützel mit den Sumpflingen.«
    »Ich denke es auch, Freund«, antwortete Fabian. »Ich glaube, es könnte unser letzter Kampf sein.«
    »Es ist auch unser erster, wenn man die Wirtshausbalgereien nicht mitzählt. Nun werden wir herausfinden, wie gut wir wirklich sind!«
    Gwrgi war neben die beiden Freunde getreten. Er hielt ein gebogenes Messer in der Hand, das kaum länger als eine Männerhand war.
    »Was willst du denn damit?«, spottete Burin. »Damit kann man doch höchstens Fische häuten.«
    »Abwarten«, meinte Gwrgi gelassen. »Sein gutes Messer für Rache. Messer von Schamane …«
    Mehr sagte er nicht, aber Fabian glaubte mit einem kurzen Seitenblick zu erkennen, dass auf der Klinge etwas Grünliches im roten Licht der Sonne schimmerte. Aber er hatte keine Zeit, sich näher damit zu befassen; denn in diesem Augenblick war Gilfalas heran.
    »Sie kamen von unten heraufgelaufen. Ich bin sicher, auf der Stufe stehen ihre Pferde. Sie haben von uns gewusst«, berichtete er rasch.
    »Ihre Zauberer werden uns gefunden haben«, entgegnete Fabian gleichmütig. Sein Blick war hart geworden. »Wir müssen die Brücke halten, Kim und Marina sind auf dem Weg nach drüben. Alles, was uns bleibt, ist, dafür zu sorgen, dass die beiden genügend Vorsprung haben.«
    »Immerhin ist der Boden nicht sumpfig«, brummte Burin. »Ein guter Ort für ein Ende.«
    Gilfalas sagte nichts.
    Aber seine Miene war düster. Er hatte den Feind gesehen, der mit den Bolgs gekommen war, und die alten Erinnerungen seines Volkes drängten mit Macht an die Oberfläche.
    Fabian hob sein Schwert. »Wenn die Legionen uns nicht zu Hilfe eilen, müssen wir uns selber helfen«, sagte er, und mit dem Ruf: »Imperius Rex!« , warf er sich in den Kampf.
    Burin und Gilfalas stimmten in den alten Schlachtruf aus den Schattenkriegen ein, die einst die Völker der Mittelreiche unter dem Banner des Imperiums geeint hatten.
    Fabian sah sich drei, vier Gegnern gegenüber, die ihn bedrängten.
    Es waren alles Bolgs. Wo war ihr Anführer? Der Dunkelelbe hatte sich, wie Fabian aus den Augenwinkeln sah, nicht ins Kampfgetümmel gestürzt, sondern überließ die Auseinandersetzung seinen Schergen. Er hatte sein schlankes Schwert mit der brünierten Klinge gezogen, aber griff selbst nicht ein.
    Warum sollte er auch, angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit seiner Truppe?
    Fabian musste all sein Können aufbringen, um sich die Angreifer vom Leibe zu halten und zugleich Burin die Flanke zu decken. Der Zwerg war aufgrund seiner kleinen Statur bei einer solchen Auseinandersetzung im Nachteil. Die Bolgs waren ihm an Reichweite überlegen, und nur mit Mühe konnte er die Hiebe und Stiche abwehren.
    Gilfalas focht mit spielerischer Leichtigkeit. Auch wenn der Elbenkrieger nicht Burins oder Fabians Kraft besaß, so machte er dies durch Geschick und Geschmeidigkeit mehr als wett. Seine schlanke Klinge, die der des Dunkelelben sehr ähnlich sah, wob ein Netz aus Stahl, schneller, als das menschliche Auge ihr folgen konnte.
    Gwrgi wurde offensichtlich von den Bolgs als Gegner überhaupt nicht wahrgenommen. Der kleine Sumpfling sah seine Chance gekommen, als ein Bolg an ihm vorbei zur Brücke rennen wollte. Das Fischmesser beschrieb einen glänzenden Bogen, durchtrennte das dünne Leder des Hemdsärmels und drang in die derbe, dunkle Haut des Geschöpfes ein.
    Der Bolg stieß ein unwilliges Knurren aus, wandte sich Gwrgi zu und erhob das Schwert, als er plötzlich einen markerschütternden Schrei ausstieß.
    Dieser Schrei war erfüllt von Furcht und Entsetzen; und im nächsten Augenblick hatte der Bolg seine Klinge gesenkt und sich selbst in den Leib gerammt.
    Gwrgi wartete gar nicht auf das Ergebnis seines Angriffs, sondern bewegte sich gedankenschnell auf

Weitere Kostenlose Bücher