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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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überwältigen. Vielleicht war irgendwo in dem Gebäude eine Waffe, die er dazu benutzen konnte, um den Roboter zu vernichten. Dann konnte er hinausgehen und vielleicht sogar die drei Sirianer erschießen.
    Aber er würde weder Titan verlassen können, noch allein gegen den ganzen Stützpunkt auch nur die geringste Chance haben.
    Und schlimmer noch: Wenn er getötet würde – und das würde am Ende zweifellos geschehen –, würde er seinen ganzen Plan aufs Spiel setzen, und das durfte er nicht riskieren.
    »Was ist dem Meister Bigman zugestoßen?« fragte er den Roboter. »Schnell, ich will es wissen.«
    Der Roboter gehorchte, und Lucky hörte gespannt zu. Ihm fiel auf, daß die Stimme des Roboters sich gelegentlich verhaspelte, einzelne Wörter ineinander verschmolz, während er Bigmans Manöver beschrieb.
    Lucky stöhnte innerlich. Ein Roboter tot. Die sirianischen Gesetze würden gegen Bigman voll zur Anwendung kommen. Lucky kannte die Kultur der Sirianer und die hohe Achtung, die sie für Roboter empfanden, gut genug, um zu wissen, daß es bei einem Robotermord keine mildernden Umstände geben konnte.
    Wie sollte er also den Hitzkopf Bigman jetzt retten?
    Lucky erinnerte sich an seinen mißlungenen Versuch, Bigman zum Verweilen auf Mimas zu bewegen. Er hatte diese Situation natürlich nicht ahnen können, aber er hatte Bigmans Temperament gefürchtet. Er hätte darauf bestehen sollen, daß Bigman zurückblieb. Aber was nützt das jetzt?
    Aber er mußte den Kleinen retten. Irgendwie mußte er ihn retten. Er ging schnell auf die Tür zu, und der Roboter trat ihm in den Weg. »Nach meinen Anweisungen darf der Meister unter keinen Umständen das Haus verlassen.«
    »Ich verlasse das Haus nicht«, sagte Lucky scharf. »Ich gehe nur zur Tür. Du hast keine Anweisungen, mich daran zu hindern.«
    Einen Augenblick schwieg der Roboter, dann sagte er:
    »Nach meinen Anweisungen darf der Meister unter keinen Umständen das Haus verlassen.«
    Lucky versuchte verzweifelt, die Maschine wegzuschieben, aber der Roboter packte ihn und schob ihn dann zurück.
    Lucky biß sich ungeduldig auf die Lippen. Ein normaler Roboter, dachte er, hätte seine Anweisungen im weiten Sinne aufgefaßt. Dieser Roboter aber war beschädigt. Sein Verständnis war eingeschränkt.
    Aber er mußte Bigman sehen, und er drehte sich nach dem Konferenztisch um, in dessen Mittelpunkt sich ein 3-D-Bildgerät befand. Devoure hatte es benützt, als die beiden Sekretäre ihn angerufen hatten.
    »Du, Roboter!« rief Lucky.
    Der Roboter stolperte zum Tisch.
    »Wie funktioniert dieses Bildgerät?« fragte er.
    Der Roboter war langsam. Seine Sprache wurde immer undeutlicher. Er sagte: »Der Schalter ischt in de Nische.«
    »In welcher Nische?«
    Der Roboter zeigte sie und schob ungeschickt ein Stück der Vertäfelung beiseite.
    »Gut«, sagte Lucky. »Kann ich es auf den Platz vor dem Haus einstellen? Zeig es mir! Tu es selbst!«
    Er trat zur Seite. Der Roboter fummelte ungeschickt an den Knöpfen herum. »Isch habe es getan, Meischter.«
    »Laß sehen!« Man sah jetzt die Szene vor dem Haus im verkleinerten Abbild auf dem Tisch. Der Roboter war zur Seite getreten und blickte starr in eine Ecke.
    Lucky rief ihn nicht zurück. Das Bild war stumm, aber noch während er nach dem Tonschalter griff, wurde ihm klar, was er eigentlich sah. Devoure kämpfte mit Bigman!
    Wie hatte der Knirps die beiden Sekretäre dazu überredet, das zuzulassen? Denn Bigman richtete den anderen natürlich fürchterlich zu. Lucky hatte eine Freude daran. Das konnte nur mit Bigmans Tod enden, und Lucky wußte, daß auch Bigman sich darüber im klaren war. Der Marsianer fürchtete den Tod nicht, wenn er eine Beleidigung rächen konnte ... Ah, jetzt mischte einer der Sekretäre sich ein.
    Jetzt hatte Lucky den Tonschalter gefunden. Devoures erregter Ruf nach Robotern und sein Befehl, Bigman zu »vernichten«, hallten ihm entgegen.
    Einen Augenblick wußte Lucky nicht sicher, ob er richtig gehört hatte, dann schlug er mit beiden Fäusten verzweifelt auf den Tisch und wirbelte herum.
    Er mußte jetzt hinaus – aber wie?
    Da stand er allein mit einem Roboter, dessen gestörtes positronisches Gehirn nur noch einen Befehl kannte: Er mußte Lucky unter allen Umständen hier festhalten.
    Ewige Galaxis! Gab es denn nichts, was diesen Befehl überlagern konnte? Er besaß nicht einmal eine Waffe, mit der er drohen konnte, Selbstmord zu begehen, oder den Roboter angreifen konnte.
    Sein Blick fiel auf

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