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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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freigelegt harten. Der Wasserkondensator auf dem Dach war ein leicht verkanteter Trog.
    Ein uralter Explosionsgeschoß-Einschlag hatte kleine Metalltropfen im Getriebe der Maschinen-Anlage hinterlassen. Louis war sehr skeptisch, daß seine Reparaturarbeiten diese Anlage wieder in Betrieb setzen würden. Seine Ahnungen trogen nicht.
    »Es ist allein meine Schuld«, versicherte ihm Laliskareerlyar.
    Ich hatte vollkommen vergessen, daß vor zweitausend Falans das Chkar-Gebäude einen Krieg mit dem Orlry-Wolkenkratzer austrug.«
    Das Panth-Gebäude glich einer Zwiebel, die auf ihrer Spitze stand. Louis vermutete, daß dieses Haus ursprünglich ein riesiger Sauna-Klub gewesen sein mußte. Er sah Schwitzkabinen, Schwimmbecken, Massagetische, eine Trimmdich-Halle und ein Solarium. Das Gebäude schien über reiche Wasservorräte zu verfügen. Und ein schwacher, ihm halb vertrauter Duft rief Erinnerungen an jüngste Ereignisse wach.
    Das Panth-Gebäude hatte ebenfalls einen Krieg mit Orlry ausgefochten. Alte Krater legten Zeugnis davon ab. Ein kahlköpfiger junger Mann namens Arrivercompanth schwor, daß der Wasserkondensator unter den Kriegsereignissen nicht gelitten hatte. Louis entdeckte die Staubspuren in der Maschinenanlage und darüber die Kontakte. Als er seine Reparaturarbeiten erledigt hatte, bildeten sich Wassertropfen auf der Dachmulde, vereinigten sich zu einem Rinnsal und verschwanden in einem Ablauf.
    Aber dann, als es ans Bezahlen ging, gab es Schwierigkeiten. Arrivercompanth und seine Leute hatten nur Versprechungen und Rishathra als Gegenleistung bieten wollen. (Und da erkannte Louis diesen Geruch wieder, der ihn in der Nase und im Kleingehirn kitzelte. Er befand sich in einem Hause des Lasters, und irgendwo waren in diesem Wolkenkratzer Vampire versteckt.) Laliskareelyar wollte den ausgehandelten Preis sofort in bar ausbezahlt haben. Louis versuchte, dem erregten Wortwechsel zu folgen. Er verstand soviel, daß der Zehner-Klub sehr unglücklich sein würde, wenn Panth aufhörte, Wasser von ihm zu beziehen. Und dann wäre er nur zu bereit, die Panth-Familie wegen Betruges mit einer Geldbuße zu belegen. Arrivercompanth war danach bereit, die ausgehandelte Summe zu bezahlen.
    Gisk war so etwas wie ein Kondominium gewesen, als die Herrschaft der Städte zu Ende ging. Das Gisk-Gebäude war ein Würfel mit einem Lichthof in der Mitte. Der Wolkenkratzer wurde nur noch zur Hälfte bewohnt. Nach dem Geruch zu urteilen, den das Gebäude verströmte, hatte die Familie ihren Wasserverbrauch zu sehr eingeschränkt. Inzwischen war Louis schon recht vertraut mit der Anlage des Wasserkondensators. In wenigen Minuten hatte er seine Reparaturarbeiten erledigt, und der Kondensator arbeitete wieder. Die Gisk-Familie bezahlte prompt. Sie fielen vor Laliskareerlyar auf die Knie, um sich überschwenglich bei ihr zu bedanken. Aber ihren Diener, der die Reparatur durchgeführt hatte, würdigten sie keines Blickes. Auch gut.
    Fortaralisplyar war entzückt. Er stopfte zwei Hände voll Metallmünzen in Louis' Westentaschen und erklärte ihm die verwickelte Etikette der Bestechung. Die Ausdrucksweise, mit der man dabei sein Gesicht wahren mußte, überstieg fast die Möglichkeit des Übersetzers. »Wenn du im Zweifel bist, tu es nicht«, erklärte ihm Fortaralisplyar.
    »Ich werde dich morgen zum Orlry-Gebäude begleiten. Oberlasse das Feilschen mir.«
     
    Das Orlry-Gebäude lag auf der Backbordseite der Stadt. Louis und Fortaralisplyar ließen sich viel Zeit, betrachteten erst einmal das Gebäude von außen und benützten die höchste Rampe, um sich einen besseren Oberblick verschaffen zu können. Fortaralisplyar war sehr stolz auf seine Stadt. »Selbst nach dem Fall der Städte erhielt sich ein Rest ihrer Zivilisation«, erklärte er. Er deutete auf ein Gebäude, das früher einmal das Schloß eines Kaisers gewesen war. Es war in einem schönen Stil erbaut, wenn auch von vielen Narben entstellt. Der Kaiser hatte versucht, sich zum Herrscher der Stadt aufzuschwingen, als sich das Orlry-Gebäude dem Stadtverband anschloß. Eine kannelierte Säule, die an den dorischen Stil des antiken Griechenlands erinnerte, trug nichts als sich selbst. Das war der Chank-Wolkenkratzer, der einmal ein Kaufhaus gewesen war. Wenn Chank nicht mit so vielen Vorräten beladen gewesen wäre, als der Wolkenkratzer in die Stadt kam - Vorräte an Nahrungsmitteln, an Delikatessen, an Kleidungsstücken, an Decken und Teppichen, ja sogar an Spielzeugen -, die man

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