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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Sie sich noch eine Weile hier aufhalten?«
    Louis nickte.
    »Wie heißen Sie eigentlich? Mich nennt man Kawaresksenjaok.«
    »Luweewu.«
    Der Junge ging in das Treppenhaus hinaus. Louis blickte stirnrunzelnd auf den Schirm hinunter.
    Parfüm? Der Geruch nach Vampiren im Panth-Gebäude. und nun entsann sich Louis wieder der Nacht, als Halrloprillalar in sein Bett gekommen war, vor dreiundzwanzig Jahren. Sie hatte versucht, ihm ihren Willen aufzuzwingen. Sie hatte es wenigstens gesagt. Hatte sie auch den Duft der Vampire bei ihm verwendet?
    Das spielte nun keine Rolle mehr. »Ich rufe den Hintersten«, sagte er. »Ich rufe den Hintersten.«
    Nichts.
    Der Schirm ließ sich nicht so bewegen wie ein Kreiselkompaß. Er zeigte immer nach außen, weg von den Sonnenblenden. Etwas enttäuschend, aber auch informativ: es konnte bedeuten, daß die Schirmbilder direkt von den Schattenblenden ausgestrahlt wurden.
    Er verringerte den Maßstab auf dem Schirm. Er schickte den Fokus mit unglaublicher Geschwindigkeit spinnwärts, bis er auf eine Wasserwelt hinunterblickte. Er stürzte hinein wie ein Engel, der einen Kopfsprung vom Himmel herunter macht. Das machte Spaß. Die optischen Einrichtungen der Bibliothek waren erheblich besser als das Teleskop der Heißen Nadel .
    Die Landkarte der Erde war uralt. Eine halbe Million Jahre hatte die Anordnungen der Kontinente verändert. Oder war die Karte noch viel älter? Eine Million Jahre? Zwei Millionen Jahre? Ein Geologe würde das gewußt haben.
    Louis bewegte sich von antispinnwärts nach Steuerbord, bis die Landkarte von Kzin den Schirm ausfüllte: Inseln drängten sich um eine Platte aus schimmerndem Eis. Und wie alt war die Topographie dieser Landkarte? Das konnte wiederum nur Chmeee wissen.
    Louis dehnte den Blickwinkel aus. Er summte leise vor sich hin, während er über einen gelborangefarbenen Dschungel hinhuschte. Sein Blickpunkt kreuzte ein breites Silberband. Es folgte dem Fluß bis zum Meer. Wo die Flüsse sich vereinigten, mußten sich Städte befinden.
    Fast wäre er darüber hinweggehuscht. Ein Delta, wo zwei Flüsse sich vereinigten; ein blasses Gittermuster, das sich über die Dschungelfarben legte. Manche menschlichen Städte hatten »Grüngürtel«, aber in dieser Stadt der Kzinti mußten diese Grünflächen viel größer sein als die Gebäude. Als Louis die höchste Vergrößerung einstellte, konnte er gerade noch das Muster der Straßen ausmachen.
    Die Kzinti hatten nie eine Vorliebe für große Städte entwickelt. Dafür war ihr Geruchssinn zu fein entwickelt. Diese Stadt war fast so groß wie der Regierungssitz des Patriarchats auf der echten Welt von Kzin.
    Sie hatten Städte. Was hatten sie noch? Falls sie eine Industrie entwickelt hatten, brauchten sie. Seehäfen? Bergwerksstädte? Er mußte weiter suchen.
    Hier war der Dschungel nur noch ein gelichteter Buschwald. Das Gelb-Braun der nackten Erde schimmerte zwischen den Bäumen in einem Muster, das keinesfalls eine Stadt sein konnte. Es glich einer Armbrust-Zielscheibe, die sich bei zu großer Hitze etwas verworfen hatte. Möglicherweise handelte es sich dabei um eine sehr alte und sehr große Tagebau-Mine.
    Vor einer halben Million Jahren oder zu einer noch weiter zurückliegenden Zeit hatte man hier ein paar Kzinti als Muster ausgesetzt. Louis rechnete nicht damit, eine Bergwerksstadt zu finden. Sie konnten froh sein, wenn es dort überhaupt noch etwas abzubauen gab. Eine halbe Million Jahre waren sie auf eine einzige Welt beschränkt gewesen - eine Welt, deren Oberfläche schon nach dreißig oder vierzig Metern zu Ende war. Aber offenbar hatten die Kzinti auf dieser Welt ihre Zivilisation bewahren können.
    Diese Katzenwesen waren keine Dummköpfe. Sie hatten eine eindrucksvolle interstellare Zivilisation beherrscht. Tanj, es waren die Kzinti gewesen, die den Menschen den Gebrauch von Schwerkraft-Generatoren lehrten. Und Chmeee mußte schon vor Stunden die Landkarte der Kzin erreicht haben auf der Suche nach Bundesgenossen gegen den Hintersten.
    Louis war dem Fluß bis zum Meer gefolgt. Nun huschte er mit seinem »Gottesauge« nach »Süden«, an der Küste des größten Kontinents der Kzin-Karte entlang. Er erwartete, dort Häfen zu entdecken, obgleich die Kzinti sich nicht gerne Schiffen anvertrauten. Sie mochten das Meer nicht. Ihre Seehäfen waren eher Industriezentren. Keiner von den Kzinti wohnte zu seinem Vergnügen an der Küste.
    Aber das galt auch für das echte Imperium der Kzinti, wo man

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