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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Moas geliefert. Das Fleisch sah gut aus. Es schmeckte wie ein saftiger Fasan.
    Aber das Frühstück war nichts im Vergleich zu seinen Wonnestrom-Sitzungen.
    Er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, den halben Tag mit Depressionen zu verbringen. Vermutlich war die Depression nur ein Kontrast zu den Wonneperioden. Louis vermutete, daß die Depression der Normalzustand der Menschheit war. Daß er zudem noch von einem verrückten Fremdwesen gefangen gehalten wurde, machte seine Depression nicht viel schlimmer.
    Als er mit seinem Frühstück fertig war, warf er das schmutzige Geschirr in die Toilette. »Was verlangst du von mir, damit du mir den Wonnestecker wieder zurückgibst?« fragte er.
    Chmeee fauchte: »Was hast du denn anzubieten?«
    »Versprechen, die ich mit einem Ehrenwort abgebe. Und ein paar Pyjamas.«
    Chmeees Schwanz schnitt durch die Luft. »Früher warst du mal ein recht zuverlässiger Kamerad. Und was wirst du jetzt sein, wenn ich dir den Wonnestecker zurückgebe? Eine vertrottelte Bestie. Ich behalte den Stecker.«
    Louis begann mit seinen Freiübungen.
    Einhändige Liegestütze waren bei einer halben Schwerkraft kein Problem. Aber einhundert Liegestütze auf jeder Hand waren bereits eine Leistung. Die Kajüte eignete sich nicht für gewisse Übungen. Zum Beispiel konnte er keine Weitsprünge machen, wobei er die Zehen mit den Fingerspitzen berühren mußte.
    Chmeee beobachtete ihn neugierig. »Wie kann es dazu gekommen sein, daß der Hinterste seine Bürgerrechte verlor?«
    Louis antwortete ihm nicht. Er hatte die Zehen unter die untere Schlafplatte geklemmt und ein Brett unter seine Waden. Er übt das Aufsitzen in Zeitlupe.
    »Und was hofft er eigentlich auf der Raumschiffseite der Ringwelt zu finden? Was fanden wir bei der ersten Expedition? Die Verzögerungsringe sind viel zu schwer. Wir können sie weder abmontieren, noch mit dem Raumschiff fortbringen. Hat er vielleicht irgendein Instrument in den Raumschiffen der Ringwelt im Auge?«
    Louis wählte zwei Moa-Schenkel. Er wischte das Fett ab und begann dann, mit ihnen zu jonglieren. Sie waren so groß wie Holzkeulen. Der Schweiß lief ihm über Gesicht und die Arme.
    Chmeees Schwanz zuckte über den Boden. Er legte seine großen rosenfarbenen Ohren zurück. Chmeee ärgerte sich. Aber das war sein Problem.
    Im gleichen Moment materialisierte der Puppetier hinter einer undurchdringlichen, durchsichtigen Wand. Er hatte inzwischen seine Mähnentracht verändert, die Opale gegen Glitzersteine ausgetauscht. Er betrachtete einen Moment seine beiden Gefangenen und sagte dann: »Sie werden jetzt Ihren Stecker brauchen. Louis.«
    »Leider steht er mir nicht zur Verfügung«, erwiderte Louis und hörte auf, Gewichte zu stemmen. »Wo ist Prill?«
    Der Puppetier sagte: »Chmeee, geben Sie Louis seinen Stecker zurück.«
    »Wo ist Halrloprillalar?«
    Ein mächtiger, muskelbewehrter Arm in orangefarbenem Pelz legte sich quer vor Louis Hals. Louis schlug mit dem Bein aus, legte seine ganze Kraft hinein. Der Kzin grunzte nur. Mit ungewohnter Sanftheit drückte er den Wonnestecker in den Kontakt auf Louis' Schädel.
    »Okay«, sagte Louis. Der Kzin ließ ihn wieder los und setzte sich auf seine Couch. Louis hatte bereits begriffen, was mit Prill geschehen sein mußte. Erst jetzt kam ihm zu Bewußtsein, wie sehr er sich nach ihr gesehnt hatte. sich gewünscht hätte, daß sie aus den Klauen der ARM befreit wurde. sie bei sich zu haben.
    »Halrloprillalar ist tot. Meine Agenten haben mich absichtlich getäuscht«, sagte der Puppetier. »Sie wußten, daß die Eingeborene der Ringwelt schon seit achtzehn Standardjahren tot ist. Ich könnte jetzt hierbleiben, um die beiden in ihrem Versteck aufzustöbern; aber das könnte vielleicht noch einmal achtzehn Jahre dauern. Oder achtzehnhundert Jahre! Das Universum der Menschen ist zu groß. Sie sollen das Geld behalten, das sie sich erschwindelt haben.«
    Louis nickte lächelnd. Er wußte, daß ihn die Nachricht schmerzlich treffen würde, sobald er den Wonnestecker wieder entfernte. Er hörte Chmeee fragen: »Woran, starb sie?«
    »Sie hat die Verjüngungsdroge nicht vertragen. Die Vereinten Nationen sind inzwischen der Meinung, daß sie doch, physiologisch betrachtet, kein Mensch sein konnte. Sie alterte sehr rasch. Ein Jahr und fünf Monate lebte sie noch auf der Erde. Dann starb sie.«
    »Schon tot«, dachte Louis laut. »Sie starb, als ich auf dem Planeten Kzin war.« Aber ganz zufrieden war er nicht mit der Auskunft des

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