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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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im Treibstoff tank landen. Warum fragst du mich danach? Du könntest damit doch höchstens Chmeee eine Reise von einer Woche ersparen.«
    »Auch das wäre schon etwas. Aber es könnten ja jederzeit unvorhergesehene Umstände eintreten.« Weswegen verbarg er eigentlich den Abfall des Kzin vor dem Hintersten? Zugegeben, Louis Wu war von dem Verrat des Kzin außerordentlich enttäuscht. Er wollte tatsächlich nicht darüber reden. zudem konnte er damit einen Puppetier nur nervös machen. »Sorge für ein Notrettungsverfahren, falls wir vielleicht doch in eine Notlage kommen sollten.«
    »Das werde ich tun. Louis, ich habe das Landungsboot geortet. Es ist nur noch eine Tagreise vom Großen Ozean entfernt. Was erwartet Chmeee dort zu finden?«
    »Zeichen und Wunder. Neuartige und verschiedene Dinge. Tanj, er hätte schließlich nicht dorthin reisen zu brauchen, wenn wir wüßten, was sich dort befindet.«
    »Aber natürlich«, erwiderte der Puppetier mit skeptischer Stimme. Er schaltete ab, und Louis steckte den Übersetzer wieder in die Westentasche. Er grinste. Was erwartete Chmeee im Großen Ozean zu finden? Kzin-Weibchen für die Liebe und Kzin-Männchen für eine Armee! Wenn die Landkarte von Jinx mit Bandersnatchi bestückt war, dann galt das gleiche wohl auch für die Landkarte von Kzin!
    Selbstbehauptungstrieb, Sexualtrieb oder Rache - jeder dieser drei Gründe würde Chmeee veranlaßt haben, die Landkarte von Kzin zu besuchen. Für Chmeee waren Sicherheit und Rache ein Paar Stiefel. Wenn Chmeee nicht die Oberhand über den Hintersten gewinnen konnte, wie wollte er dann in das bekannte Universum zurückkehren?
    Aber selbst wenn Chmeee über eine Armee von Tigerwesen verfügte - was erwartete er damit gegen den Hintersten auszurichten? Glaubte er etwa, die Tigerwesen auf der Ringwelt verfügten über Raumschiffe? Da würde er wohl eine Enttäuschung erleben, dachte Louis.
    Aber ganz gewiß würde er auf der Landkarte im Großen Ozean weibliche Tigerwesen finden.
    Doch es gab etwas, mit dem Chmeee den Hintersten in die Knie zwingen konnte. Chmeee würde jedoch vermutlich nie auf diese Idee kommen, und Louis konnte sie ihm zur Zeit auch nicht mitteilen. Er war sich auch nicht sicher, ob er das wollte. Noch nicht. Es war ein zu drastisches Mittel.
    Louis runzelte die Stirn. Der skeptische Ton des Puppetiers störte ihn. Wieviel hatte er bereits erraten? Dieses fremde Wesen war ein überragender Linguist; aber da er eben ein fremdes Wesen war, konnten sich solche Nuancen niemals in seine Stimme einschleichen. Er hatte also absichtlich mit skeptischen Untertönen gesprochen.
    Die Zeit würde Klärung bringen. Inzwischen war dieser Zwergbuschwald so dicht geworden, daß sich darin gebückte Menschen zu verstecken vermochten. Louis hielt die Augen ständig in Bewegung, suchte die Hügelflanken und die Arroyos nach einer Bewegung ab. Sein Panzer schützte ihn vor den Kugeln von Heckenschützen, aber wenn ein Bandit nun auf den Fahrzeuglenker schoß? Louis konnte dann in einem verbogenen Metallgehäuse eingeklemmt werden, während der Treibstoff Feuer fing.
    Deshalb war es nicht ratsam, auch nur einen Moment seine Aufmerksamkeit von der Landschaft abzulenken.
    Und dann bemerkte er plötzlich, daß es eine sehr schöne Landschaft war. Kerzengerade Bäume trugen in einer Höhe von anderthalb Metern wundervolle Blüten. Louis beobachtete einen gewaltigen Vogel, der sich in einer Blüte niederließ. Der Vogel erinnerte ihn an einen großen Adler, nur daß dieser Vogel statt eines gebogenen Schnabels einen spitzen langen Saugrüssel hatte. Er sah die Ellenbogenwurzeln, eine viel größere Abart dieser Pflanze, die ihm schon bei seinem ersten Besuch auf der Ringwelt, ungefähr neunzig Meilen entfernt von hier, aufgefallen war. Und sie bildeten ein dichtes Gestrüpp willkürlich angeordneter Zäune. Hier wuchs auch die Leberwurstpflanze, von der sie gestern nacht gegessen hatten. Und dann stieg plötzlich eine Wolke von Schmetterlingen auf, die auf diese Entfernung große Ähnlichkeit mit den Schmetterlingen der Erde hatten.
    Es sah alles so wirklich aus. Die Pak-Protektoren hatten keinen Sinn für grazile, schmächtige Gebilde, nicht wahr? Aber die Pak hatten auch ein enormes Vertrauen zu ihren Werken und zu ihrer Fähigkeit, alles zu reparieren, sogar aus dem Nichts neue Werkzeuge zu erfinden.
    Und all seine Spekulationen ergründeten sich auf die Aussage eines einzigen Mannes, der bereits siebenhundert Jahre tot war: auf das

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