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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Zeugnis von Jack Brennan, dem Goldsucher auf dem Asteroidengürtel, der auch die Pak nur in einem einzigen Vertreter zu Gesicht bekommen hatte. Ehe Lebensbaumpflanze hatte Brennan selbst in menschliche Protektoren-Gestalt versetzt - mit Schuppenhaut, einem zweiten Herzen, vergrößertem Gehirnkasten und ähnliches. Vielleicht war er durch diese Metamorphose wahnsinnig geworden. Oder Phssthpok war ein atypischer Vertreter seiner Rasse gewesen. Und Louis Wu, der sich auf Jack Brennans Urteil über Phssthpok, den Pak, stützte, versuchte jetzt wie ein Wesen zu denken, das zugegebenermaßen intelligenter war als er.
    Aber es mußte ja ein Mittel geben, um das alles zu retten.
    Der Chaparral wurde jetzt spinnwärts von den Leberwurstpflanzen abgelöst, während antispinnwärts sich ein kahles weitflächiges Hügelland ausbreitete. Plötzlich sah Louis die Tankstelle vor sich auftauchen. Es war ein ziemlich großer Betrieb, eine chemische Fabrik mit einer Siedlung, die sich an manchen Stellen schon zu einer kleinen Stadt auswuchs.
    Vala rief vom Fahrersitz zu ihm hinauf: »Schließe den Rauchabzug. Bleibe im Wagen und laß dich nicht sehen.«
    »Bin ich illegal?«
    »Du bist ungewöhnlich. Es gibt Ausnahmen, aber ich muß zuerst eine Erklärung liefern, warum du mein Fahrgast bist. Meine Erklärung wird nicht sehr glaubwürdig klingen.«
    Sie hielten neben der fensterlosen Wand der Fabrik. Durch das Wagenfenster beobachtete Louis, wie Vala mit langbeinigen, breitbrüstigen Leuten verhandelte. Die Frauen waren sehr eindrucksvoll mit ihren großen Titten auf ihren großen Brüsten; aber Louis hätte ihnen keinen Schönheitspreis gegeben. Alle Frauen hatten lange dunkle Haare, die ihre Stirnen und Wangen bedeckten, und ein winziges, T-förmiges Gesicht einrahmten.
    Louis duckte sich hinter der Rückenlehne des Fahrersitzes, während Vala Päckchen durch die Ladetür schob. Bald waren sie wieder unterwegs.
    Eine Stunde später, weit weg von jeder menschenähnlichen Behausung, lenkte Vala den Wagen über die Straßenböschung. Louis kletterte von seinem Ausguck herunter. Er war heißhungrig. Vala hatte Lebensmittel eingekauft, einen großen, geräucherten Vogel und Nektar von den Riesenblüten. Louis schlug die Zähne in das Fleisch des Vogels. Dann fragte er: »Ißt du nichts?«
    Vala lächelte. »Nicht bis heute abend. Aber ich werde etwas mir dir zusammen trinken.« Sie trug eine Flasche aus buntem Glas zum Heck des Fahrzeuges und schüttete daraus eine klare Flüssigkeit in den Nektar. Sie trank und gab das Trinkgefäß anschließend an ihn weiter. Louis trank ebenfalls.
    Es war natürlich Alkohol. Auf der Ringwelt konnte es unmöglich Ölquellen geben; aber eine Alkoholbrennerei konnte man überall bauen, wo es Pflanzen gab, die sich fermentieren ließen. »Vala, haben die - ah - die Untertanen deines Imperiums manchmal einen zu großen Durst auf dieses Zeug?«
    »Manchmal.«
    »Und was tut ihr dagegen?«
    Diese Frage überraschte sie. »Sie lernen. Manchmal werden sie vom Trinken wertlos. Sie überwachen sich gegenseitig, falls das nötig ist.«
    Das war das Wonnestrom-Problem en miniature , mit der gleichen Lösung: die Zeit und die natürliche Auslese sorgten für Heilung. Es schien kein Problem für Vala zu sein. Louis konnte es sich nicht leisten, sich mit diesem Problem zu beschäftigen. Er fragte: »Wie weit ist es noch bis zur Stadt?«
    »Drei oder vier Stunden bis zur Luftstraße. Aber dort würden wir angehalten. Louis, ich habe mir deinetwegen Gedanken gemacht. Warum kannst du nicht einfach in die Stadt hinauffliegen?«
    »Du sagst es. Ich bin ganz dafür, wenn niemand auf mich schießt. Was glaubst du - würde jemand auf einen fliegenden Mann schießen? Oder würden sie mich erst anhören, ehe sie schießen?«
    Sie nippte von dem mit Alkohol vermischten Nektar. »Die Regeln sind ziemlich streng, und niemand, der nicht zu den Städtebauern gehört, darf die Stadt betreten, wenn er nicht eingeladen ist. Aber bisher ist auch noch niemand in die Stadt geflogen!«
    Sie reichte ihm wieder die Flasche. Der Nektar war süß, vergleichbar mit einem in Wasser aufgelösten Grenadin-Sirup, mit einem kräftigen Rachenputzer, der mindestens achtzig Prozent Alkohol enthalten mußte.
    Er sah senkrechte Türme, die wie eine Lilienblüten-Rosette beisammenstanden, sich aber im Stil miteinander überhaupt nicht vertrugen: blockartige Gebäude, nadelförmige Strukturen, die sich unten und oben verjüngten.
    Durchsichtige,

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