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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Nicht jetzt, wenn ich am Steuer sitze.« Vala entblößte breite, kräftige Zähne. »Die Städtebauer sind sehr gut, was Rishathra anbetrifft. Sie können es mit fast jeder Rasse treiben. Das half ihnen früher, ihr Imperium zusammenzuhalten. Wir benützen Rishathra nur, um Handelsverträge abzuschließen und um eine Schwangerschaft zu vermeiden bis wir uns ernsthaft paaren und eine Familie gründen wollen. Aber die Städtebauer üben Rishathra bei jeder Gelegenheit aus.«
    »Kennst du jemand, der mir eine Einladung als Gast beschaffen kann? Vielleicht unter dem Vorwand, weil ich wertvolle Maschinen besitze?«
    »Das könnte nur mein Vater erreichen. Und er würde es nicht tun.«
    »Dann muß ich in die Stadt hinauf fliegen. Okay, was befindet sich unter der Stadt? Kann ich nicht einfach unter die Stadt gehen und dann zu einem Haus hinaufschweben?«
    »Unter der Stadt befindet sich die Schatten-Farm. Du könntest als Farmer gelten, wenn du deine Werkzeuge zurückläßt. Farmer werden aus allen Rassen rekrutiert. Es ist eine schmutzige Arbeit. Über der Farm befinden sich die Abflußröhren der Stadt, und die Abwässer werden als Dünger für die Pflanzen verwendet. Die Pflanzen sind ausschließlich Höhlenbewohner, also Gewächse, die im Dunkeln gedeihen.«
    »Aber. Oh, sicher, ich verstehe jetzt. Die Sonne bewegt sich ja nie, also ist es immer dunkel unter der Stadt. Höhlenbewohner, wie? Pilze?«
    Sie starrte ihn an.
    »Louis, wie kannst du nur erwarten, daß sich die Sonne bewegt?«
    »Ich vergaß, wo ich bin.« Er schnitt eine Grimasse. »Entschuldigung.«
    »Wie kann sich die Sonne bewegen?«
    »Selbstverständlich ist es nicht die Sonne, die sich bewegt, sondern der Planet. Unsere Welten sind rotierende Bälle, verstehst du? Wenn ich auf einem Punkt einer Kugel lebe, die sich bewegt, dann scheint die Sonne an einer Seite in den Himmel aufzusteigen und auf der anderen Seite wieder hinunter. Dann ist es Nacht, bis die Sonne wieder aufgeht. Weshalb, glaubst du wohl, haben die Ringwelt-Ingenieure die Sonnenblenden erfunden?«
    Der Wagen begann zu schlingern. Valas Gesicht war blaß, und sie zitterte am ganzen Körper. Louis fragte mit sanfter Stimme: »Habe ich dir wieder zuviel zugemutet?«
    »Das nicht.« Sie gab einen seltsam bellenden Laut von sich. War das ein verlegenes Lachen? »Die Sonnenblenden. Selbst die dümmsten Leute begreifen das. Die Sonnenblenden sollen auf künstliche Weise einen Nacht- und-Tag-Zyklus erschaffen, an den die Bewohner der sphärischen Welten gewohnt sind. Louis, ich wollte wirklich, du wärst verrückt. Louis, was können wir tun ?«
    Er mußte ihr irgendeine Antwort darauf geben. Er sagte: »Ich dachte daran, ein Loch in den Boden eines der Großen Ozeane zu bohren, ehe er den sonnennächsten Punkt erreicht. Dann könnte eine Wassermasse von der Größe mehrerer Planeten in das Vakuum entweichen. Die dabei freiwerdenden Kräfte würden die Ringwelt wieder von der Sonne wegdrücken und sie in ihre ursprüngliche Umlaufbahn zurückbringen. Hinterster, hörst du mir zu?«
    Die zu perfekte Altstimme erwiderte: »Das scheint mir nicht machbar zu sein.«
    »Natürlich ist es nicht machbar. Wie sollten wir nämlich dann, wenn die Ringwelt wieder auf Kurs liegt, das Loch im Meeresboden verstopfen? Außerdem käme die Ringwelt bei dieser Operation furchtbar ins Schlingern. Das Schlingern würde so kräftig sein, daß wahrscheinlich alle Lebewesen auf der Ringwelt dabei getötet würden und der Kunstplanet noch dazu seine Atmosphäre verliert. Aber ich muß mir etwas einfallen lassen. Vala, ich werde nicht locker lassen.«
    Sie wiederholte diesen seltsamen, bellenden Laut und schüttelte dazu heftig den Kopf. »Eines muß man dir lassen. Kleinkariert bist du nicht bei deinen Überlegungen!«
    »Was hätten die Ringwelt-Ingenieure an meiner Stelle getan? Was wäre geschehen, wenn feindliche Invasoren die Steuerdüsen von der Ringwand heruntergeschossen hätten? Sie können doch unmöglich die Ringwelt gebaut haben, ohne an solche Eventualitäten zu denken. Ich muß mehr über die Ringwelt-Ingenieure wissen. Verschaffe mir Zutritt zur schwebenden Stadt, Vala!«

18. Die Schatten-Farm
    Sie passierten jetzt andere Fahrzeuge: große oder kleine Kastenwagen, die alle noch einen kleineren Kasten am Heck mit sich führten. Die Straße wurde breiter und der Belag besser. Auch die Tankstationen waren jetzt dichter gesät und zeigten alle die gleiche kantige, solide Architektur der Maschinenleute. Als

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