Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hin und betrat das Krankenzimmer.
    Fricks lag im Bett, er war bleich, aber die Augen hatte er offen. Er streifte Ally und Hickman mit einem kurzen Blick, dann schaute er wieder an die Decke.
    »Ohne Anwalt sage ich nichts.«
    »Das erleichtert uns die Sache.« Hickman trat ans Bett und verzog den Mund. »Sieht gar nicht aus wie ein Polizistenmörder, was, Fletcher?«
    »Das ist er auch nicht. Noch nicht. Vielleicht packt Dietz es ja doch noch. Aber unser lieber Freund hier sollte sich trotzdem schon mal darauf einstellen, auf einen Tisch geschnallt und wie ein kranker Hund eingeschläfert zu werden. Nächtlicher Einbruch, Besitz einer nicht registrierten Schusswaffe, Mordversuch an einem Polizisten.« Ally rollte die Schultern. »Und das ist noch längst nicht alles.«
    »Ich sage gar nichts.«
    »Dann eben nicht. Warum sollten Sie auch versuchen, sich selbst zu helfen?«, fragte Ally. »Dafür ist schließlich Ihr Anwalt da. Das Problem ist nur, ich bin momentan nicht in Stimmung, mit Anwälten Deals auszuhandeln. Wie siehst du das, Hickman?«
    »Ganz genauso.«
    »Na, gehört? Wir sind nicht in der Stimmung«, wiederholte Ally. »Nicht, solange ein Kollege von uns auf der Intensivstation mit dem Tod ringt. In einer solchen Situation haben wir einfach keine Lust, uns mit Anwälten herumzuärgern, die nur daran interessiert sind, ihre Mandanten freizubekommen, ganz gleich, was die auf dem Kerbholz haben. Ist doch so, Hickman, oder?«
    »Absolut. Ich kann beim besten Willen keinen Grund erkennen, warum wir diesem Kerl hier auch nur im Geringsten entgegenkommen sollten. Soll er zusehen, wo er bleibt.«
    »Ich finde, wir sollten trotzdem ein bisschen Mitgefühl zeigen. Immerhin hat er gestern Abend seine Frau verloren.« Sie sah den gequälten Ausdruck, der über Fricks’ Gesicht huschte, bevor er die Augen schloss.
    Ah, das also war seine Achillesferse.
    »Ist schon hart. Die Frau tot, und er liegt hier verletzt und wartet auf sein Todesurteil.« Ally hob die Schultern, ließ sie wieder fallen. »Vielleicht ist ihm gar nicht klar, dass die anderen, die ihn überhaupt erst in diese Situation gebracht haben, ungeschoren davonkommen. Ungeschoren und mit einem Haufen Geld, während seine Frau begraben wird und man ihm einen Strick um den Hals legt.« Sie beugte sich übers Bett. »Aber vielleicht hat er seine Frau ja gar nicht geliebt.«
    »Hören Sie auf, so über Madeline zu reden.« Seine Stimme zitterte. »Sie war mein Leben.«
    »Oje, mir kommen die Tränen. Wirklich. Auch wenn Hickman wahrscheinlich gar nichts darauf gibt, aber ich habe eine Schwäche für Liebesgeschichten. Und deshalb werde ich Ihnen jetzt sagen, wie Sie sich selbst helfen können. Weil Ihre Frau, vorausgesetzt, Sie haben sich wirklich geliebt, bestimmt nicht gewollt hätte, dass Sie die Suppe allein auslöffeln.«
    Seine Augen flackerten, schlossen sich.
    »Sie sollten darüber nachdenken. Wir könnten zum Staatsanwalt gehen und um einen gewissen Strafnachlass bitten, wenn Sie kooperieren. Zeigen Sie aktive Reue, Richard. Das könnte Sie davor bewahren, auf einem Tisch festgeschnallt zu werden.«
    »Okay, ich rede. Ich bin sowieso schon tot.«
    Ally warf Hickman einen Blick zu. »Sie werden Personenschutz erhalten.«
    Fricks hielt die Augen immer noch geschlossen, und jetzt quollen unter seinen Lidern Tränen hervor. »Ich habe meine Frau geliebt.«
    »Das weiß ich.« Ally ließ die Schutzvorrichtung am Bett herunter, sodass sie sich auf die Bettkante setzen konnte. Es war intimer so und signalisierte Mitgefühl. Und sie passte ihre Stimme der Situation an, als sie fortfuhr: »Ich habe Sie beide im ›Blackhawk‹ beobachtet. An der Art, wie Sie sich angesehen haben, konnte man erkennen, dass zwischen Ihnen etwas Besonderes ist.«
    »Sie … sie ist tot.«
    »Aber Sie haben versucht, sie zu retten, Richard, oder? Sie sind zuerst aus dem Haus gerannt, um ihr Deckung zu geben. Deshalb sind Sie jetzt in diesem Schlamassel. Sie hat Sie geliebt. Sie würde wollen, dass Sie weiterleben, dass Sie alles tun, um weiterzuleben. Richard, Sie wollten Ihre Frau gestern Abend retten, indem Sie die Polizei ablenkten, damit sie entkommen kann. Sie haben getan, was Sie konnten. Jetzt müssen Sie sich selbst retten.«
    »Niemand sollte verletzt werden. Die Waffen waren nur eine Vorsichtsmaßnahme, wir wollten sie bloß zur Abschreckung, falls irgendwas schiefgeht.«
    »Richtig, Sie haben das nicht geplant. Das glaube ich Ihnen. Das wird beim Prozess eine nicht

Weitere Kostenlose Bücher