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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihn eine Minute sprechen muss?«
    Es dauerte länger als eine Minute. Sie ging ins Büro ihres Vaters und schaltete den Computer ein. Zusammen mit ihrem Vater und Carmichael am Telefon durchforstete sie die Polizeiakten nach Matthew Lyles Vergangenheit.
    »Da, vor zehn Jahren hatte er eine Postfachadresse. Er hat sie sechs Jahre lang behalten, obwohl er damals längst das Haus am See hatte. Dieses Haus hat er vor neun Jahren gekauft, in dem Jahr, als seine Schwester Fricks heiratete. Aber die Postfachadresse hat er nicht aufgegeben.«
    »Seine Schwester hat während dieser Zeit dasselbe Postfach als ihre Adresse angegeben.«
    »Aber wo haben sie gelebt? Ich werde Fricks fragen müssen.« Ally spitzte nachdenklich die Lippen. »Carmichael, können Sie mir noch einen Gefallen tun? Sehen Sie nach, ob im Stadtgebiet von Denver unter dem Namen Madeline Matthews oder Madeline Lyle Grundstücke registriert sind. Oder unter Matthew und Lyle Madeline«, ergänzte sie.
    »Intelligenter Zug«, lobte Boyd. »Gut gedacht.«
    »Er hat ein ausgeprägtes Besitzdenken. Wenn er sich sechs Jahre lang größtenteils am selben Ort aufgehalten hat, hatte er bestimmt ein eigenes Haus. Oder eins für seine Schwester.« Ally straffte die Schultern. »Haben Sie eben Volltreffer gesagt? Carmichael, Sie sind ein Schatz. Ja, ja. In Ordnung. Ich hab’s. Ich sage Ihnen Bescheid. Wirklich. Danke.«
    Sie beendete das Gespräch, sprang auf. »Lyle Madeline besitzt in der Innenstadt von Denver tatsächlich eine Eigentumswohnung.«
    »Gute Arbeit, Detective. Setz dich mit deinem Lieutenant in Verbindung und ruf dein Team zusammen. Und diesmal will ich mit von der Partie sein, Ally«, fügte Boyd hinzu.
    »Ich bin sicher, wir finden noch ein Plätzchen für Sie, Commissioner.«
    Alles klappte wie am Schnürchen. Zwei Stunden später war das Haus umstellt, die Treppen und Ausgänge blockiert. Auf dem Flur vor Matthew Lyles Maisonnettewohnung hatte sich ein Dutzend Cops in kugelsicheren Westen postiert, die sich per Handzeichen verständigten.
    Ally hatte den Grundriss der Wohnung im Kopf, jeden Quadratzentimeter davon. Auf ihren stummen Befehl hin brachen die beiden Polizisten neben ihr die Wohnungstür mit dem Stemmeisen auf.
    Ally betrat als Erste die Wohnung, die Pistole im Anschlag.
    Gleich darauf stürmten ihre Leute an ihr vorbei und die Treppe rechts von ihr hinauf. Weitere Männer schwärmten in die Zimmer zu ihrer Linken aus. In weniger als zehn Minuten stand fest, dass der Vogel ausgeflogen war.
    »Aber er wohnt hier.« Ally deutete auf die Teller in der Spüle. Sie steckte einen Finger in die Erde eines dekorativen Zitronenbaums, der in einem Topf am Küchenfenster stand. »Feucht. Er kümmert sich um die Wohnung. Er wird zurückkommen.«
    In einem der Schlafzimmer im ersten Stock fanden sie drei Handfeuerwaffen, ein Sturmgewehr und eine Schachtel Munition. »Wir müssen auf alles vorbereitet sein«, murmelte Ally. »Da sind noch weitere Magazine für eine Neun-Millimeter, aber die Pistole selbst sehe ich nicht. Man muss also davon ausgehen, dass er bewaffnet ist.«
    »Detective Fletcher?« Ein Mitglied ihres Teams kam mit einem langen Küchenmesser zwischen den behandschuhten Fingern aus einem begehbaren Kleiderschrank. »Sieht aus wie unsere Mordwaffe.«
    »Eintüten.« Ally griff nach einem schwarz-silbernen Streichholzheftchen, das auf der Frisierkommode lag. »Aus dem ›Blackhawk‹.« Sie schaute zu ihrem Vater. »Ich bin sicher, dass er dort aufkreuzen wird. Fragt sich nur, wann.«
    Es war bereits Nacht, als Ally Jonah in seinem Büro gegenüberstand. Der Mann ist stur wie ein Maulesel, dachte sie. Außerdem irrte er sich ganz einfach.
    »Du machst deinen Club vierundzwanzig Stunden zu. Längstens achtundvierzig.«
    »Nein.«
    »Ich kann die Schließung verfügen.«
    »Nein, kannst du nicht. Und selbst wenn, würde die Prozedur länger als achtundvierzig Stunden dauern, und dann wäre der ganze Aufwand völlig umsonst gewesen.«
    Sie ließ sich in einen Sessel fallen, zwang sich, ruhig zu bleiben. Es war wichtig, Ruhe zu bewahren. Lebenswichtig, immer den Überblick zu behalten. Sie atmete geräuschvoll aus, bevor sie einen saftigen Fluch ausstieß.
    »Ich glaube nicht, dass sich dieser Vorschlag in die Tat umsetzen lässt«, bemerkte Jonah trocken.
    »Jetzt hör mir doch mal zu!«
    »Nein, du hörst mir zu.« Er sprach leise, kühl und sachlich. »Ich könnte deinem Vorschlag folgen. Aber was hält ihn davon ab, es einfach

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