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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwidert. In dem Augenblick war es Isobel wie Schuppen von den Augen
gefallen. »Er hat es getan, kurz nachdem ich ihm sagte, ich sei nicht Dustens
Tochter. Offenbar wollte er nicht mit seiner eigenen Cousine das Bett teilen,
aber bei unserer entfernten Verwandtschaft war es ihm gleichgültig.«
    Rose war bleich geworden. »Du meinst, er hatte es nur auf mich
abgesehen, weil ich Dustens Tochter war? Ob er mich umbringen wollte oder nur
in die Irrenanstalt stecken?«
    Isobel hatte Roses Hand genommen und geflüstert: »Wir wollen nie
mehr an diesen Kerl denken und was er wohl mit uns angestellt hätte. Für mich
ist er tot!«
    Isobel hatte Lili bei diesen Worten besorgt gemustert, denn sie
stand auf Liams Seite und hielt das ganze Unterfangen für viel zu gefährlich.
    Ein Schuss, der durch die Stille peitschte, ließ Lili zusammenzucken.
Er kommt vom Fluss, dachte sie noch, als ein zweiter, lauterer folgt. Una wurde
unruhig, und Lili wusste jetzt, wie der Kerl Dustens Pferd zum Scheuen gebracht
hatte. Aber das würde ihm nicht noch einmal gelingen. Noch hatte sie die Stute
im Griff. Mit klopfendem Herzen ritt sie weiter, doch in diesem Augenblick
sprang Manus aus dem Buschwerk hervor. Er lachte hämisch, während er die Waffe
in seiner Hand in die Luft hielt und noch einmal abfeuerte. Das werden Buchnans
Leute wenigstens hören, dachte Lili, als Una scheute. Die Stute wieherte
ängstlich und stellte sich auf die Hinterbeine. Lili, die auf das Schlimmste
vorbereitet war, konnte sich mit Mühe halten. Sie hatte die Füße fest in die
Steigbügel gestemmt.
    Noch einmal feuerte Manus einen Schuss in die Luft ab. Und wieder
stellte sich Una auf die Hinterbeine. Dieses Mal aber tänzelte sie herum und
schlug mit den Vorderhufen ein paarmal wild aus. Sie traf Manus so schwer an
der Brust, dass er nach hinten kippte und auf dem Boden landete.
    Lili stockte der Atem. Hatte das Pferd ihn mit Absicht umgestoßen?
Und ehe Lili es sich versah, hatte sich Una wieder aufgestellt und ließ nun
ihre Hufe auf Manus’ Brustkorb krachen. Seine Waffe rutschte ihm dabei aus der
Hand und landete im Gebüsch.
    Â»Du Miststück!«, schrie Manus in einer Mischung aus Schmerz und
Zorn, doch dann keuchte er nur noch.
    Lili ließ sich von Unas Rücken gleiten. Das Pferd war jetzt wieder
ganz ruhig, so als wüsste es, dass ihm nun nichts mehr geschehen konnte. In
diesem Moment kamen von allen Seiten Polizisten angelaufen, doch Lili machte
ihnen ein Zeichen, kurz auf Abstand zu bleiben.
    Sie hockte sich neben Manus und flüsterte: »Es war eine Lüge, Manus.
Dein Vater Seumas wurde nicht von Großmutter Mhairie ausgesetzt.«
    Manus hatte die Augen halb geöffnet und versuchte, seinem schmerzverzerrten
Gesicht einen hochmütigen Ausdruck zu verleihen.
    Â»Ihr sollt in der Hölle schmoren«, röchelte er.
    Doch Lili dachte nicht daran, ihn mit der Wahrheit zu verschonen.
Sie holte den Brief aus der Tasche und las ihn Manus vor.
    Verzeihen Sie mir, aber ich weiß mir
keinen Rat. Keiner hat mitbekommen, dass ich schwanger bin. Ich bin ein
einfaches Dienstmädchen, habe meine Stellung gewechselt und bin in eine andere
Stadt weit fort von Edinburgh gezogen. Doch meine Eltern würden mich
totschlagen, wenn sie erführen, dass ich Schande über sie gebracht habe, aber
ich weiß, bei Ihnen ist das Kind gut aufgehoben. Douglas hat Sie sehr geliebt,
Lady Mhairie. Und vielleicht hilft es Ihnen über Ihren Verlust hinweg. Ich
weiß, dass er tot ist, denn mein Bruder saß in demselben Unglückszug. Ich habe
meine Schwangerschaft erst nach seinem Tod bemerkt, aber Douglas hat einmal
gesagt, wenn er einen Jungen bekommen würde, so wolle er ihn Dusten nennen.
Bitte nehmen Sie sich Ihres Enkels an und verfluchen Sie mich nicht. Ich hatte
keine andere Wahl.
    Â»Hörst du? Sie wusste nichts von dem anderen Kind. Wäre
dein Vater, nachdem er erfahren hat, dass er ein Munroy ist, zu ihr gekommen,
sie hätte auch ihm ein Zuhause gegeben. Sie war nämlich eine gütige Frau.«
    Lili erstarrte, als sämtliche Härte aus Manus’ Gesichtszügen wich
und er versuchte, die Hand nach ihr auszustrecken. Sie hätte sie genommen, wenn
sein Arm nicht in diesem Augenblick erschlafft und sein Kopf leblos zur Seite
gekippt wäre.

57
    E s war Isobels ausdrücklicher Wunsch gewesen, ihren
Geburtstag in Little Scatwell zu feiern.
    Inzwischen waren

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