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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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auch.«
    Patricia bezweifelte, dass diese Katze irgendjemanden außer ihrem David mochte, behielt es aber für sich.
    Auf der Herreise hatte sie wieder und wieder geprobt, was sie ihrem Stiefsohn sagen wollte. Warum war plötzlich alles wie weggefegt? Sie erinnerte sich an kein einziges Wort. Daran konnte nur dieser unangenehme General schuld sein.
    Sie schaute über ihre Schulter. Er stand noch immer, wo sie ihn verlassen hatte, und lächelte sein rätselhaftes Lächeln. Natürlich war es ihr Zorn, der ihre Wangen plötzlich glühen ließ. Nicht etwa sein Benehmen oder was er gesagt hatte.
    Er fand sie schön. Patricia legte eine Pause ein, der steinige Boden stach durch ihre feinen Schuhsohlen. Wen kümmerte es, ob ein Fremder sie anziehend fand? Oder so unerzogen war, es ihr zu sagen? Wieder schaute sie sich nach ihm um. Seine Aufmerksamkeit galt jetzt einem Soldaten, der auf ihn einredete.
    Es war absurd von ihr, so enttäuscht zu sein.
     
    Matthew Sedgewick saß ab, übergab einem mit Stallarbeit betrauten Gefreiten die Zügel und machte sich auf die Suche nach Armstrong. Er fand ihn bei einer der Schießscharten, wo er die Deponierung einer Holzkiste mit Munition beaufsichtigte.
    »Der Colonel hat mich angewiesen, die Munitionsräume zu leeren und als Quartiere für seine Mutter und seinen Bruder herzurichten«, erklärte der Lieutenant ihm.
    Nun, die Anwesenheit der Angehörigen des Colonels würde seine, Sedgewicks, Untersuchung nicht behindern und ihn auch nicht veranlassen, seine Anschuldigungen zurückzunehmen. Armstrong hatte ihm genügend Argumente für einen Zweifel an Landers’ Loyalität zusammengetragen.
    »General Westcott ist auch hier«, meinte er nur. »Bevor wir mit der Befragung von Colonel Landers beginnen – möchtet Ihr an den Eintragungen in Eurem Tagebuch etwas verändern? Etwas hinzufügen oder streichen?«
    »Ja.« Armstrong nickte eifrig. »Ich habe eine Unterhaltung zwischen der Gräfin und ihrem Sohn mitangehört. Offenbar ist dem Colonel diese Gegend vertraut. Er hat früher seine Sommer hier verbracht.«
    Sedgewick runzelte die Stirn und versuchte, sich einen Reim auf Armstrongs neueste Eröffnung zu machen.
    »Könnte es sein, Sir, dass Colonel Landers Schotte ist?«
    Der Gedanke war äußerst reizvoll. Das wäre ein Nagel zu Landers’ Sarg. Selbst wenn Westcott nichts unternähme – Cumberland würde schäumen vor Wut.
    »Wo ist er?«
    »Wahrscheinlich wieder drüben im schottischen Castle. Er hat eine Schwäche für das Gemäuer.«
    »Oder für seine Geisel.« Sedgewick drehte sich auf dem Absatz um und überquerte das freie Gelände zwischen dem Fort und der Burgruine.
    Er würde es genießen, Landers mitzuteilen, dass er überprüft wurde, dachte er grinsend, und betrat das Castle von hinten.
    Er hörte zwei Stimmen durch den steinernen Raum hallen. Eine erkannte er sofort. Die andere gehörte einer Frau. Der Geisel?
    »Was ist mit den Leuten aus dem Dorf? Gibt es keine Möglichkeit, sie auf das Schiff zu bringen?«
    »Im Moment keine, ohne die Gefahr einer Entdeckung.«
    Sedgewick wurde von einem regelrecht berauschenden Hochgefühl erfasst. Wenn er richtig verstand, was er da hörte, dann war Landers eines schlimmeren Verbrechens schuldig, als die Existenz dieses sogenannten Raben zu negieren. War der Colonel am Ende selbst der Verräter?
    Mit einem bösen Lächeln zog er die Pistole heraus, die in seiner Weste steckte.
     
    Diese Ruine war der reinste Irrgarten, dachte Patricia, und David war von jedem einzelnen Backstein gefesselt. Er trat in den Gang und schaute zu der zerschossenen Decke hinauf.
    Das Sonnenlicht malte zarte Muster an die Wände. »Hübsch«, sagte er.
    »Ja, Lieber – aber wir müssen Alec finden.«
    Sie entdeckten einen Raum, der bewohnt wirkte, im Moment jedoch leer war. Ein weiterer, größerer Raum war den Elementen preisgegeben. Er strahlte eine seltsame Traurigkeit aus, als habe er früher Freude gekannt und kenne nun nur noch Kummer. Nicht einmal David wollte ihn betreten. Sie stieg über Schutthaufen und gingen einen Korridor hinunter, kamen jedoch nicht weit, da eine der Wände eingestürzt war. Keiner der Wege, die sie einschlugen, führte irgendwohin. Schließlich kehrten sie zu dem Gang zurück und folgten ihm.
     
    »Eine reizende Szene, Colonel«, sagte Sedgewick und trat aus dem Dunkel.
    Seine Uniform war mit Staub bedeckt, sein blondes Haar zerzaust und der Ausdruck auf seinem Gesicht triumphierend. Doch das war es nicht, was Alec

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