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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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frischen Luft unter Eurer Aufsicht«, änderte sie ihren Vorschlag ab. »Ich werde verrückt, wenn ich nicht endlich hier herauskomme.«
    Er schaute sie erschrocken an. »Ihr scherzt doch, oder, Miss?«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte sie. »Wenn Ihr verliert, begleitet Ihr mich auf einem Spaziergang im Tal. Wenn ich verliere, putze ich die Stiefel des Schlächters.«
    »Das geht nicht, Miss«, sagte er unglücklich. »Es sind zwar nur wenige Soldaten im Fort geblieben, aber wenn der Colonel es erführe, könnte ich meine Stellung verlieren.«
    »Ist es Euch denn so wichtig, sein Bursche zu sein?«
    »Ich würde Colonel Landers sogar in der Hölle dienen, Miss. Ich bitte um Vergebung, Miss«, setzte er hastig hinzu.
    Was für eine Art Mann weckt eine solche Loyalität?
Sie schüttelte den Kopf, entschlossen, alle Gedanken an den Schlächter von Inverness aus ihrem Kopf zu verbannen.
    »Dann wenigstens bis zum alten Kloster«, schmeichelte sie. »Nur bis dorthin. Nicht weiter.« Sie wollte frische Luft auf dem Gesicht spüren und etwas anderes sehen als diese vier Wände.
    »Wenn Ihr versprecht, nicht zu fliehen«.
    Sie nickte. Es war kein so großes Opfer, wie er annehmen würde, denn sie hätte gar nicht gewusst, wohin sie sich wenden sollte.
    Donald lächelte sie an. »Abgemacht – ein Paar geputzte Stiefel gegen einen kurzen Spaziergang.«
    Leitis erwiderte sein Lächeln mit einem zustimmenden Nicken, und sie begannen zu spielen.

[home]
    14
    A lec blickte auf den Loch Euliss hinaus. Sie standen am Ostufer des Sees, und die hügelige Landschaft versperrte die Sicht auf Gilmuir, doch er schaute in die Richtung des alten Castles, als könne er die Ruine sehen.
    »Euer Schweigen klingt missbilligend, Harrison.« Er wandte sich seinem Adjutanten zu, der ihn kurz ansah und gleich wieder weg.
    »Es steht mir nicht zu, zu billigen oder zu missbilligen, Sir.«
    »Das ist zwar die angemessene Antwort, aber ich hätte im Moment doch lieber Eure ehrliche«, sagte Alec trocken.
    »Ich halte für gefährlich, was Ihr vorhabt, Sir«, kam Harrison der Bitte widerstrebend nach. »Ihr könntet Euer Leben verlieren. Das war in Inverness schon so, doch hier ist die Gefahr noch größer.«
    »Ich muss es tun«, hielt Alec dagegen. »Aber ich verstehe, wenn Ihr mir nicht helfen wollt.«
    »Ich
will,
Sir – ebenso wie jeder andere Mann aus Inverness –, doch ich mache mir Sorgen wegen Sedgewicks Männern. Vor allem Armstrong scheint ihm hündisch ergeben.«
    »Dann werde ich dafür sorgen müssen, dass er nicht misstrauisch wird«, erwiderte Alec lächelnd.
    Er schaute zum Himmel hinauf. Der Mond war beinahe voll, doch Alec bezweifelte, dass er noch lange zu sehen sein würde, denn es war ein Gewitter im Anzug. Wind jagte schwarze Wolken über den Himmel und ließ die Äste der Bäume erzittern.
    »Schon wieder ein Unwetter«, sagte Harrison.
    »Schottland ist zornig auf uns«, erstaunte Alec seinen Adjutanten mit einer ungewohnt philosophischen Betrachtung.
    Der Colonel war ganz in Schwarz – Donald hatte eines seiner Hemden und eine seiner hellbraunen Hosen gefärbt –, um auf seiner Erkundung nicht so leicht entdeckt zu werden.
    Jede militärische Übung verlangte sorgfältige Planung und dieser Hochverrat nicht weniger. Ursprünglich hatte er sich nachts aus dem Fort wegstehlen wollen, um den Schotten zu helfen, doch diese Strategie ließ ihm nicht genügend Zeit, da er zurück sein musste, bevor die Kaserne zum Leben erwachte. Er musste eine Möglichkeit finden, jederzeit ungesehen kommen und gehen zu können.
    Es überraschte ihn, wie schnell er sich wieder in einen MacRae verwandelte. Das schon fast vergessene Gefühl von Freiheit kehrte zurück.
    Nun, schließlich könnten sie ihn nur
einmal
am Galgen aufhängen.
    »Falls Armstrong zu mir will«, sagte er zu Harrison, »erklärt ihm, dass ich Anweisung gegeben habe, mich nicht zu stören.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, Sir.«
    »Was die Übrigen betrifft, lasse ich Euch freie Hand.« Womit er die Männer meinte, die ihn von Inverness hierher begleitet hatten.
    Alec stieg in das Skiff, setzte sich und überprüfte den Knoten des Seiles, das zu dem zweiten Ruderboot führte. Die beiden Boote hatte Castleton aufgetrieben. Alec hatte recht daran getan, ihn als Versorgungsoffizier einzuteilen. Der junge Leutnant erwies sich als tüchtiger Beschaffer.
    Alec zündete die Laterne an, als er den spitzen Felsvorsprung umruderte, hinter dem, uneinsehbar, die kleine

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