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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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hinaus. »Ein trauriger Tag, wenn Schotten Schottland verlassen müssen.«
    »Sie können sich anderswo ein neues Schottland erschaffen«, brachte er vor, was ihm letzte Nacht eingefallen war, um die Leute zu überzeugen.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Warum sprecht Ihr nicht selbst mit ihnen?«
    »Ich habe meine Gründe«, antwortete er rätselhaft.
    Leitis fasste sich ein Herz. »Ist einer davon, dass sie nicht erfahren sollen, dass Ian MacRae zurückgekehrt ist?«
    Sie sah, wie er erstarrte. »Hattest du geglaubt, ich würde nicht darauf kommen?«, fragte sie. »Es gab Hinweise genug.«
    Er schwieg.
    Sie seufzte. »Du wirst es leugnen.«
    »Nein«, sagte er, und dieses eine Wort ließ ihr Herz in ihrer Brust hüpfen.
    Er war es wirklich. Ihr Gefühl, ihn zu kennen, hatte sie nicht getrogen. Nur war der Freund ihrer Kindertage zu einem Mann herangewachsen, der sie mit einem Kuss um den Verstand zu bringen vermochte. Sie wollte mit ihm weggehen und ihn an einem sicheren Platz über all die Jahre ausfragen, die seit damals ins Land gegangen waren.
    Plötzlich kam ihr ein Gedanke, der sie derart verblüffte, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurück trat. Er hatte in England gelebt, als Erbe eines englischen Adligen.
    »Du bist einer von ihnen, nicht wahr, Ian?« Sie schaute in die Richtung des Forts. »Du bist einer der dort stationierten Soldaten.«
    »Hätte ein englischer Soldat einen englischen Proviantwagen gestohlen, Leitis?« Er trat auf sie zu. »Hätte ein englischer Soldat hungernden
Schotten Lebensmittel
gebracht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dann komm mit mir und sprich selbst mit den Dörflern.«
    »Sie würden sich nicht an mich erinnern – und sie hätten keinen Grund, mir zu vertrauen«, hielt er dagegen. »Auf dich werden sie hören.«
    »Kann
ich
dir vertrauen?«, fragte sie. »Nimm die Maske ab.«
    »Noch nicht«, antwortete er.
    In ihrem Innern herrschte ein Durcheinander aus Glückseligkeit, Verwirrung, Neugier und einer seltsamen Ahnung drohenden Unheils. Aber sie schob diese Ahnung weg. Im Moment kümmerte sie sie einfach nicht.
    »Wollen wir dann gehen?« Lächelnd streckte sie ihm die Hand hin und ließ sich von ihm ins Priorat und zu der Treppe führen. In die Rebellion und weiter.

[home]
    19
    W illst du wirklich nicht mit hineinkommen?«, fragte Leitis vor der Tür zu Hamishs Cottage.
    Der Weg ins Tal war umständlich gewesen. Da sie nicht die Landbrücke nehmen konnten, weil sie dort der Wachposten gesehen hätte, mussten sie den Weg über die Bucht nehmen und dann wieder zurückkehren, um sein Pferd zu holen.
    »Nein«, antwortete er. »Aber ich werde auf dich warten. Dort.« Er zeigte auf ein Wäldchen.
    Sie schaute ihm nach, bis er mit den Schatten verschmolzen war, eine Fähigkeit, die sie immer wieder erstaunte. Dann klopfte sie an.
    Als niemand kam, stieß sie die Tür auf und betrat das Häuschen. Im Innern herrschte Dunkelheit. Nachdem sie eine Kerze angezündet hatte, schaute sie sich um. Nichts deutete darauf hin, dass ihr Onkel hier gewesen war. Das Bett war gemacht, kein benutztes Geschirr stand herum. Allerdings war Hamish ein ordentlicher Mann, und so konnte man schwer sagen, ob er seit Tagen abwesend war oder nur für den Moment.
    Ihr erster Gedanke war, dass der Schlächter ihn schließlich doch gefangen genommen hatte. Angst überfiel sie. Aber vielleicht war er einfach nur klug genug, sich nicht sehen zu lassen. In diesem Fall müsste sie den Clan selbst zusammenrufen.
    Während sie noch darüber nachdachte, erklang draußen plötzlich Dudelsackmusik. Eine fröhliche Weise, die sie ebenso gut kannte wie den Dudelsackspieler. Die Tür ging auf, und Hamish erstarrte auf der Schwelle.
    »Du wirst erst zufrieden sein, wenn die Engländer dich aufhängen, nicht wahr, Onkel?« Sie warf einen vielsagenden Blick auf seinen Dudelsack.
    »Du bist dem Schlächter entkommen – so geziemt es sich für eine MacRae«, lobte er sie grinsend.
    Er legte den Dudelsack auf den Boden und zögerte. Sein Blick irrte durch den Raum, von einer Wand zur anderen, über den Boden und zu guter Letzt zur Decke hinauf, die er musterte, als sehe er sie zum ersten Mal. »Hat er dich … missachtet, Leitis?«, fragte er schließlich.
    Es war nicht nur Verlegenheit, was ihre Wangen heiß werden ließ. »Nicht mehr als du«, gab sie scharf zurück. »Ich wurde als Geisel genommen, damit du dich gut benimmst. Kümmert mein Wohlergehen dich so wenig, Onkel, dass du unbekümmert weiter Dudelsack

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