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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Ohren hauen und von den Reittieren stoßen, und einige werden auch sterben, wohl eher durch unglückliche Umstände als gewollt oder beabsichtigt. Entweder erweist sich Zeid als der Stärkere und treibt unsere Leute mit seinen Meharis ins Lager zurück, wobei er sich über diesen Sieg ins Fäustchen lachen und dann in seine Heimat zurückkehren wird, oder unsere Leute zwingen ihn zum Rückzug und feiern dann ihren Sieg. Die Gefallenen werden zu Helden erklärt, denen man stolze Lieder über ihren Ruhm und ihre Heldentaten singt. Ihre Brüder werden sich ihrer Frauen und Kinder annehmen, und das war’s dann.«
    Mathew hörte ihr nur halb zu. Mit leerem Blick starrte er vor sich hin und betrachtete in Gedanken noch einmal die Vision, wie Zohra sie ihm geschildert hatte.
    »Ich hab’s«, sagte er tonlos.
    »Was?« Bestürzt vom Klang seiner Stimme sah sie von ihrem Geschmeide auf.
    »Die Falken kämpften miteinander! Die Adler stürzten aus dem Himmel auf sie hernieder und griffen sie an!«
    »Siehst du?« Zohra bedachte ihn mit einem triumphierenden Lächeln. »Wenn Heerscharen aus dem Himmel fallen, können wir uns immer noch genug Sorgen machen. Bis dahin«, und sie fuhr fort, sich mit Juwelen zu schmücken, »bedeutet dieser blöde Krieg nur, daß wir unseren Ausritt heute morgen vergessen können.«
     
     
    Vehement zog der Sturm über das Vorgebirge hinweg. Nur ein einziger Mensch im ganzen Lager achtete auf die heranziehenden Wolken. Mit einer Hand teilte Meryem die Zeltplanen des Eingangs und beobachtete aufmerksam, wie sie näher und näher kamen. Sie war so sehr damit beschäftigt, daß sie nicht bemerkte, wie Khardan an sie herantrat und ihr über die Hand strich.
    Erschreckt stieß sie einen spitzen Schrei aus. Er schlüpfte eilig in das Zelt, und schon lag sie in seinen Armen.
    »O mein Liebster!« raunte sie, während sie mit schimmernden blauen Augen sein Gesicht durchforschte. »Ich will nicht, daß du gehst!«
    Wie konnte er anders, als ihr die bebenden Lippen zu küssen und die Träne, die über die samtene Wange rann, zärtlich fortzuwischen?
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er leichthin. »Endlich hat Akhran unsere Gebete erhört!«
    Sie blickte ihn verwirrt und mit großen Augen an.
    »Aber du wolltest doch Frieden mit Scheich Zeid…«
    »Und den werden wir auch bekommen, sobald wir seinen fetten Bauch um einige Pfunde erleichtert haben.« Khardan berührte liebevoll den Griff seines Säbels. »Erkennt er uns erst einmal als ruhmreiche Sieger an, biete ich ihm die Gelegenheit, an unserer Seite gegen Kich zu ziehen! Was ist los mit dir? Ich dachte, das würde dich freuen.«
    Meryems Blick hatte sich wieder in den heraufziehenden Sturmwolken verloren. Jetzt wandte sie sich eilig Khardan zu.
    »Ich… ich habe Angst«, stammelte sie. »Angst, dich zu verlieren!«
    Sie barg den Kopf an seiner Brust. Khardan strich ihr über das goldene Haar, doch als er ihr antwortete, schwang in seiner Stimme ein Anflug von Ärger mit.
    »Traust du meinen kriegerischen Fähigkeiten so wenig?«
    »O nein!« Meryem trocknete hastig ihre Tränen. »Ich bin eine törichte Frau. Vergib mir!«
    »Dir vergeben, daß du eine Frau bist? Niemals!« neckte Khardan sie und küßte ihre flehenden Hände, die sie in einer so reizenden Geste emporhielt. »Für den Rest deines Lebens werde ich dich dafür strafen.«
    Beim Gedanken an eine solche Strafe schlug ihr das Herz so wild, daß sie schon fürchtete, er könnte es hören und sie nicht für jungfräulich halten. Sie hoffte inständig, er möge die Röte ihrer Wangen ihrer Verwirrung zuschreiben und nicht dem unanständigen Begehren, das ihren Körper durchflutete. Vor seinem eindringlichen Blick schlug sie die Augen nieder und gab ihm schüchtern ein Schmuckstück, das sie von ihrem Hals nestelte.
    »Was ist das?« fragte er, als sie ihm den Schmuck in die Hand legte.
    »Ein silberner Schild«, erwiderte sie. »Ich möchte, daß du ihn trägst. Er gehörte… meinem Vater, dem Sultan. Meine Mutter hat ihn einst gefertigt, damit er ihn in der Schlacht vor Unheil bewahre. Sein Schutz ist zwar nicht sehr mächtig, doch begleitet ihn meine ganze Liebe.«
    »Das ist alles, was ich brauche!« flüsterte Khardan leise und barg den kleinen Schild fest in seiner Hand. Noch einmal küßte er ihre Lippen und umarmte Meryem.
    Meryem rang nach Atem. »Versprich mir, daß du ihn tragen wirst«, forderte sie eindringlich.
    »Du selbst sollst ihn mir anlegen!«
    Beinahe ehrfürchtig nahm

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