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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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sichtbar wurde.
    »Ja, Effendi.«
    Der Emir wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder dem Geschehen in der Wüste unter sich zu. Die Spahis, die auf ihren Pferden den Kamelreitern entgegenstürmten, hatten die blitzenden Schwerter erhoben und stießen wilde Schreie aus.
    Eine merkwürdige Art, Verbündete willkommen zu heißen, dachte Kannadi abfällig. Aber was kann man von diesen Wilden schon erwarten?
    Er hob die Hand und gab das Zeichen zum Angriff.
     
     

25
     
    Mathew verließ gerade Zohras Zelt, als er eine drohend aufgetürmte, tiefschwarze Wolke am Himmel erblickte, aus der eine ganze Armee herabstieß.
    Vor Schreck verschlug es ihm die Sprache, und er war unfähig, sich zu rühren. Statt dessen starrte er das Schauspiel mit offenem Mund an. Hunderte von Soldaten auf fliegenden Pferden stürzten aus der geballten Gewitterwolke hervor. In geschlossenen Reihen ritten sie dicht hintereinander und kamen wie ein Wirbelsturm aus Menschenleibern auf die Erde und das Lager am Tel herab. Auf ihren Uniformen prangte der gestickte Kopf eines goldenen Widders, den jetzt noch die Schwingen eines Adlers zierten, die aus dem Tierschädel hervorwuchsen.
    Mathew stieß einen unterdrückten Schrei aus. Zohra hörte ihn und stürzte aus dem Zelt. Mehrere Frauen, die gerade in seiner Nähe standen und ihren davongaloppierenden Männern nachblickten, drehten sich um und sahen ihn fragend an. Sprachlos wies er in den Himmel. Die ersten Reiter berührten gerade die Erde, und ihre magischen Rösser sprengten durch den Wüstensand.
    Zohra legte die Hand aufs Herz, das von eisiger Furcht wie gelähmt war. »Der Traum!« keuchte sie. »Quars Soldaten!«
    Ein wütender Wind fegte aus der Wolke herab und wirbelte den Sand zu einem Sturm auf, der durch das Lager und ihnen in die Augen peitschte. Wie von Riesenhand gepackt, wurden die Zeltpfosten aus dem Boden gerissen und durch die Luft geschleudert, während die Zelte über den darin verbliebenen Nomaden einstürzten. Schrille Schreie und lautes Wehklagen erfüllte die Luft. Der Wind schwoll zu einem gewaltigen Sturm an, und die Dunkelheit, die nur ab und an von zuckenden Blitzen mit ohrenbetäubendem Donner durchbrochen wurde, senkte sich allmählich vollends auf sie herab.
    Einige Frauen versuchten zu fliehen und rannten hinter den Spahis her, die bereits außer Sichtweite waren. Wolldecken, die vom Sturm über den Wüstenboden geweht wurden, wickelten sich um die Beine ihrer Opfer, ließen sie stolpern und brachten sie zu Fall. Es schien, als ob all die unbeseelten Dinge plötzlich zu feindseligem Leben erwacht wären. Messinggeschirr, Eisenpfannen und Tonkrüge kamen wie Geschosse herangeflogen und schlugen ihre ehemaligen Besitzerinnen bewußtlos zu Boden. Teppiche wickelten sich um ihre Weber und erstickten sie.
    Dann brachen Quars Soldaten aus dem Sturm hervor. Sie preschten durch das Lager, und die Winde flauten ab, um ihr Treiben nicht zu behindern. Einige Soldaten beugten sich herab, um die schreienden Kinder zu packen und zu sich aufs Pferd zu zerren. Andere warfen die bewußtlosen Körper der Frauen quer über die Sättel; dann lenkten sie ihre Schlachtrösser zurück in den Himmel.
    Doch nicht alle boten eine so leichte Beute. Obwohl die Töchter der Wüste in den Harems im allgemeinen behütet und geschützt lebten, waren die Frauen im Grunde genommen ebenso tapfere Krieger wie ihre Männer, Väter und Brüder. Sie fochten nicht um Ruhm und kämpften dennoch einen tagtäglichen Kampf, einen Kampf gegen die Elemente, einen Kampf ums Überleben.
    Badia griff sich eine zerbrochene Zeltstange und schlug damit um sich. Sie schmetterte sie so heftig gegen die Schulter eines Soldaten, daß er von seinem Pferd stürzte. Ein altes Mütterchen mit der langjährigen Erfahrung ehelichen Kleinkriegs schleuderte mit tödlicher Wirkung einen Messingtopf, der einen Soldaten am Hinterkopf traf und ihn sofort fällte. Ein zwölfjähriges Mädchen sprang hoch und griff in die Zügel eines vorbeigaloppierenden Pferds. Sie setzte ihr Gewicht ein, um das Tier aus dem Gleichgewicht zu bringen, so wie sie es viele Male während der Spiele bei ihrem Vater gesehen hatte. Das Pferd strauchelte, und sein Reiter fiel kopfüber zu Boden. Die jüngeren Geschwister des Mädchens fielen über den Soldaten her, schlugen mit Stöcken auf ihn ein und trommelten mit ihren kleinen Fäusten auf ihm herum.
    Doch der Kampf gegen eine derartige Übermacht war von vornherein aussichtslos.
    Der Wind riß Mathew von

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