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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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ich befehle dir, dich in deinem Chirak aufzuhalten!« Der Ifrit schnippte die Finger, und der Leib des Dschinns begann sich langsam aufzulösen und in Rauch zu verwandeln. Der Rauch waberte in der Luft, zwei Augen waren noch zu erkennen, die sich in bösartigem Zorn auf Kaug richteten. Eine einfache Geste des Ifrit brachte die Lampe dazu, den Rauch aus der Luft zu saugen, und schon war Sond verschwunden.
    »Und was wünschst du von mir, mein Gebieter?« fragte Pukah demütig und verneigte sich dabei tief, die Hände an die Stirn gepreßt.
    »Kehre in deine Behausung zurück. Bleibe dort, bis ich nach dir rufe«, befahl Kaug gedankenverloren. »Ich werde Quar meine Aufwartung machen.«
    »Eine sichere und angenehme Reise wünsche ich dir, Gebieter«, sagte Pukah. Unter unentwegten Verneigungen begab sich der Dschinn umständlich zu seinem Korb.
    »Nun ja«, grunzte Kaug und stemmte seine Massen aus dem Sessel.
    »Nun ja«, äffte Pukah ihn nach, die Ohren gespitzt, um sich des Verschwindens des Ifrit zu versichern. »Eines seiner intelligenteren Geräusche. Dieser Riesentölpel! Pukah, mein Freund, du hast ihn ganz schön hinters Licht geführt. Er hat es versäumt, dich in deiner Behausung einzusperren, und solange er fort ist, kannst du sie verlassen, um nach deinem verschollenen Engel zu suchen.«
    Als er im Inneren seines Korbs materialisierte, fand Pukah ihn in einem Zustand allgemeiner Unordnung vor – das Mobiliar war umgestürzt, Geschirr zerschlagen, Nahrungsmittel überall verteilt. Nachdem er seine Unterkunft einst mit einer Schlange geteilt hatte, die nicht besonders ordentlich gewesen war, war der Dschinn an ein gewisses Maß an Schlampigkeit gewöhnt. Pukah ignorierte das Durcheinander, stellte das Bett wieder so hin, wie es sich gehörte, dann legte er sich darauf und wartete, lauschte angespannt, um sicherzugehen, daß der Ifrit tatsächlich verschwunden war und er es jetzt nicht gerade mit einer hirnrissigen List zu tun hatte, die ihn in die Falle locken sollte.
    Als er kein Geräusch mehr hörte, wollte Pukah gerade seinen Korb wieder verlassen, um die Höhle zu durchsuchen, als ihn ein Federrauschen fast erstickte. Silbriges Haar versperrte ihm die Sicht, und ein warmer, weicher Körper warf sich ihm in die Arme.
    »Ach, Pukah!« rief Asrial und umklammerte ihn heftig. »Mein armer Mathew! Ich muß ihn finden! Du mußt mir helfen zu fliehen!«
     
     

4
     
    »Das würde darauf hinweisen, daß ihr Kalif, dieser Khardan, nicht tot ist«, überlegte Quar.
    Kaug fand den Gott beim Spaziergang in seinem Lustgarten vor, wo Quar gerade über den Marsch des Amir-Heeres nach Süden grübelte. Dieser Dschihad war eine wichtige Angelegenheit, es gab so viel zu tun: dafür sorgen, daß das Wetter perfekt war, Regen zu verhindern, damit die Karawanen nicht im Schlamm versanken; die tödliche Hand der Krankheit von seinen Truppen fernzuhalten; die Magie Suls unentwegt in die Pferde einströmen zu lassen, und Hunderte von anderen Sorgen. Quar hatte zwar die Stirn gerunzelt, als Kaug ihn unterbrach, doch da der Ifrit darauf bestanden hatte, daß es wichtig sei, hatte er großherzig eingewilligt, ihm zuzuhören.
    »Das denke ich auch, Heiligster«, sagte der Ifrit und verneigte sich, um zu zeigen, wie sehr ihm doch die Ehre bewußt war, dasselbe zu glauben wie sein Gott. »Der Dschinn, Pukah, hat zwar nur den Verstand eines Straßenköters, doch selbst ein Hund weiß es, wenn sein Herr tot ist, und die Nachricht traf Khardans Lakaien als völlige Überraschung.«
    »Das erzählst du mir auch von den Frauen. Es ist auf jeden Fall rätselhaft«, meinte Quar beiläufig und versenkte seine weißen, vollkommen geformten Zähne in die goldene Haut einer Kumquat. »Was hältst du davon?« Ein Tropfen Saft fiel auf die kostbaren Seidengewänder. Gereizt tupfte der Gott ihn mit einem Linnentuch ab.
    »Pukah hat die Angelegenheit zur Sprache gebracht, o Erhabener. Als ich ihn fragte, weshalb er sich dafür interessiere, log er, erzählte, daß Khardan tiefe Liebe für seine Frauen empfand. Wir wissen von der Frau Meryem, daß der Kalif seine Hauptfrau verabscheute und daß seine zweite Frau verrückt war.«
    »Vielleicht.« Quar schien ganz und gar damit beschäftigt zu sein, den Fleck aus seiner Kleidung zu entfernen.
    »Als ich die Frauen erwähnte, die verschwunden waren, hörte ich auch das merkwürdige Geräusch – als sei jemand von Trauer überwältigt, Heiligster. Ich bin davon überzeugt, daß noch jemand in

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