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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Unterschied gibt es dabei, o König«, sagte Feisal, den der unheilschwangere Blick des Emirs nicht im geringsten verunsicherte. »Du willst ihre Körper. Ich will ihre Seelen.«
    Am folgenden Tag und viele Tage darauf besuchte der Imam das Gefängnis. Obwohl er es dem Emir gegenüber niemals zugeben würde, erkannte Feisal, daß Qannadi durchaus eine wertvolle Idee am Schwanz zu packen bekommen hatte. Es würde dem Imam obliegen, das an diesem Schwanz hängende Tier zu besänftigen und es dazu zu bringen, für sie zu arbeiten. Folglich sprach er mit den jungen Männern, brachte ihnen Nachricht von ihren Familien, versicherte ihnen, daß für ihre Mütter, Frauen und Kinder gut gesorgt wurde, und pries die Vorzüge des seßhaften Stadtlebens, wobei er auch kleine Unterschiede zum harten Leben des Wanderers erörterte. Der Imam war so klug, Quar niemals zu erwähnen. Ebensowenig sprach er zwar von Akhran, überließ es aber den jungen Männern, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
    Vor allem eine Person erregte seine Aufmerksamkeit. Allein in der winzigen, schmalen, fensterlosen Zelle war Achmed, Khardans Halbbruder, das Opfer einer so tiefschwarzen und trüben Verzweiflung, daß er das Gefühl hatte darin zu ertrinken.
    Der Gestank im Gefängnis war ungeheuer. Einmal am Tag wurde es den Gefangenen lediglich gestattet, draußen den Trakt zu umschreiten, um ihre Waschungen zu vollziehen. Den Rest der Zeit mußten sie sich mit einer Zellenecke begnügen.
    Achmed konnte nichts essen. Der Geruch durchdrang die Speisen und verunreinigte das Wasser. Er konnte nicht schlafen. Der Lärm, der von Schmerz und Leid und Folter kündete, war schrecklich. In seiner Nachbarzelle saß ein unglückseliger Anhänger Benarios, der nach der Sperrstunde in einem der Basare aufgegriffen worden war, als er sich mit gestohlenen Waren aus dem Staub machen wollte. Man hatte dem Unglücklichen die Hände abgehauen, um ihm eine Lektion zu erteilen, und nun stöhnte und heulte er vor Schmerz, bis er entweder in die Bewußtlosigkeit fiel oder einer der durch den Lärm gereizten Wächter ihm einen Schlag auf den Schädel gab.
    In der Nachbarzelle saß ein Schuldner der Anhänger des Kharmani, des Gotts des Reichtums; er hatte einen hartnäckigen Husten entwickelt und keuchte sich das Leben aus dem Leib, während er zugleich die Tatsache bejammerte, daß er während seiner Haft nicht die Gelder aufbringen konnte, um seine Schulden zu begleichen.
    Achmed gegenüber war ein Bettler untergebracht, den man dabei erwischt hatte, wie er vor einer leichtgläubigen Zuschauerschar falsche Schwären vorgezeigt hatte, und der dafür nun echte zu entwickeln begann. Zwei Zellen weiter hämmerte ein Mann, der wegen Vergewaltigung einer Frau dazu verurteilt worden war, vom Todesturm gestürzt zu werden, gegen die Mauern und flehte einen Emir, der ihn nicht hörte, um ein neues Gerichtsverfahren an.
    Zuerst war es ihm eine willkommene Befreiung gewesen, die Zelle verlassen zu dürfen, doch nach einigen Tagen begann Achmed die Zeit zu fürchten, da sie auf dem Gefängnishof Spazierengehen konnten. Keine liebevolle Ehefrau kam herbei, um die Hand durch die Gitterstäbe des Tors zu strecken, keine Mutter, um ihn zu beweinen. Seine eigene Mutter – eine von Majiids vielen Frauen – war beim Überfall auf das Lager gefangengenommen worden. Sie befand sich zwar in der Stadt, war aber zu krank, um ihn aufzusuchen. Das erfuhr Achmed von Badia, Khardans Mutter, der einzigen, die den jungen Mann gelegentlich besuchte.
    »Die Soldaten haben ihr nicht weh getan«, beeilte Badia sich Achmed zu versichern, als sie die finstere, gewaltbereite Miene des jungen Manns erblickte, die darauf hinwies, daß er irgend etwas Törichtes unternehmen könnte. »Sie waren tatsächlich sehr freundlich und sanft und brachten sie ins Haus eines ihrer eigenen Hauptleute, dessen Frauen sie nun umsorgen wie die eigene Schwester. Der Imam hat sie persönlich aufgesucht und ein Gebet für sie gesprochen. Aber sie war noch nie sehr kräftig, Achmed, seit der Geburt deiner kleinen Schwester nicht mehr. Wir müssen unser Vertrauen in Akhran legen.«
    Akhran! Einsam und verzweifelt, verfluchte Achmed den Namen des Gottes. Warum hast du mir dies angetan und meinem Volk? fragte der junge Mann, den Kopf in die Hände gestützt, während ihm die Tränen durch die verkrampften Finger quollen. Heute wäre mein Geburtstag gewesen. Achtzehn Jahre. Es hätte eine Baigha zu meinen Ehren gegeben. Khardan hätte

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