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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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ich noch fürchten, daß die Macht meines Heeres nicht stark genug sei.«
    Das stimmte zwar nicht so ganz; der Ausgang der Schlacht hatte nie in Frage gestanden, und im Vergleich zu dem Heer, das Qannadi zur Bezwingung des Südens ausgehoben hatte, hatte er in den Kampf gegen die Nomaden nur eine symbolische Streitmacht geworfen. Doch er konnte sich diese Lüge, die zu seinen eigenen Lasten ging, durchaus leisten, denn das stolze Aufblitzen in den vormals trüben Augen war ihm zehnfacher Gewinn.
    »Männer wie ihr sind dort draußen eine Vergeudung.« Mit dramatischer Geste wies Qannadi auf die Pagrah-Wüste hinaus. »Anstatt Schafe zu stehlen, könntet ihr die Reichtümer von Städten erobern. Anstatt einander im Dunkeln mit dem Messer den Garaus zu machen, könntet ihr einen tapferen Feind in ruhmreichem Kampf auf offenem Feld herausfordern. All das biete ich euch und noch mehr! Kämpft mit mir, und ich bezahle euch dreißig Silbertumane im Monat. Dann gewähre ich euren Familien freie Unterkunft in der Stadt, euren Frauen die Gelegenheit, ihre Waren auf den Suks zu verkaufen, und einen gerechten Anteil an der Beute jeder Stadt, die wir erobern.«
    Die meisten Nomaden knurrten und schüttelten den Kopf, doch Qannadi bemerkte, daß einige den Blick senkten und unruhig mit den Füßen scharrten. Manche von ihnen waren mit ihrem Kalifen beim Überfall auf Kich mitgeritten.
    Geschickt beschwor Qannadi das Bild, wie sie auf ihren Pferden durch reiche Paläste galoppierten, Gold und Juwelen und die schönen Töchter von Sultanen an sich rissen. Der Emir machte sich selbst nichts vor. Er hielt es für nicht wahrscheinlich, daß er jetzt schon Rekruten gewinnen könnte. Schließlich hatten die Männer soeben erst mitangesehen, wie ihre Familien verschleppt wurden, hatten erlebt, wie einige ihrer Kameraden auf dem Schlachtfeld den Tod fanden. Doch er wußte, daß dieser Pfeil, den er soeben abgeschossen hatte, ihre Vorstellungskraft durchbohren und sich dort schwärend einnisten würde.
    Sayah, Zohras Halbbruder, trat vor. »Ich spreche für die Hrana«, rief er, »und ich sage dir, daß wir keinem Mann dienen außer unserem Scheich!«
    »Das gilt auch für die Akar!« ertönte eine Stimme. »Das gilt auch für die Aran«, meldete sich eine andere.
    Ohne zu antworten, machte Qannadi kehrt und galoppierte vom Gefängnishof. Die Nomaden glaubten, daß er im Zorn davonritt, und beglückwünschten sich selbst dazu, wie sie dem Emir doch in die Nase gezwickt hatten. Sie waren so aufgekratzt, daß die Wachen es für das beste hielten, die lautstärksten unter ihnen ordentlich durchzuprügeln, bevor sie sie in ihre Zellen zurücktrieben.
    Qannadi war jedoch nicht wütend. Die wahre, unausgesprochene Bedeutung dessen, was diese Männer ihm mitgeteilt hatten, traf den Emir mit solcher Wucht, daß er nur wie durch ein Wunder nicht aus dem Sattel stürzte. Gedankenverloren kehrte er in den Palast zurück und schickte sofort nach dem Imam.
    »Die Scheichs auf unsere Seite zu bringen ist ausgeschlossen«, sagte der Emir, während er in seinem Raum, der einst das private Studierzimmer des Sultans gewesen, auf und ab stürmte, ohne zu bemerken, daß seine Stiefel die handgewobenen, unschätzbaren Teppiche auf dem Fußboden mit Schlamm und Kot beschmutzten. »Das sind alte Hunde, die jede andere Hand als die ihres Herrn beißen werden. Aber diese jungen Welpen sind anders. Denen könnte man beibringen, durch den Reif eines anderen zu springen, vor allem, wenn er zu ihnen gehört. Wir müssen einen Führer aus ihrer Mitte aufbauen, Feisal, jemanden, dem sie vertrauen und folgen werden. Aber es muß auch jemand sein, der seinerseits völlig unter unserer Kontrolle steht. Ist das möglich, was meinst du, Imam?«
    »Mit Quars Hilfe ist alles möglich, o König. Nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Es ist wirklich zu schade«, fügte Feisal hinzu, »daß ihr Kalif, dieser Khardan, auf solch rätselhafte Weise verschwinden mußte.«
    Qannadi musterte den Priester scharf. »Khardan ist tot.«
    »Sein Leichnam wurde nie gefunden.«
    »Er ist tot«, antwortete der Emir kalt. »Meryem hat mir gemeldet, daß sie ihn tödlich verwundet in der Schlacht hatte stürzen sehen. Und was den nichtgefundenen Leichnam betrifft, so wurde er wahrscheinlich von irgendeinem wilden Tier verschleppt.« Qannadi fixierte Feisal mit einem strengen Blick seiner tiefdunklen Augen. »Wir wollen beide diese Nomaden auf unserer Seite haben, Imam!«
    »Einen

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