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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Jüngling nicht völlig unwillkommen war. Feisal sagte nichts mehr, um den Glauben des jungen Manns in Frage zu stellen, denn er war klug genug, um zu wissen, daß dies nur seine Abwehr stärken würde. Es war Feisals Plan, leise in die sorgfältig bewachte Festung von Achmeds Seele einzuschlüpfen und sie nicht mit einem Rammbock anzugreifen.
    »Es gibt jemanden, der dich sprechen möchte, Achmed – ein Mitglied deines Stamms. Darf ich ihn morgen mitbringen?«
    »Du kannst tun, was du willst. Welche Wahl hätte ich denn? Schließlich bin ich dein Gefangener.«
    »Wir lassen euch nur in euren Zellen, wie die Mutter ihren Säugling in einer Wiege läßt, um ihn vor Schaden zu bewahren.«
    Achmed, der es leid war, von Kindern zu hören, machte eine unwirsche Geste.
    »Bis morgen also?« fragte der Imam.
    »Wenn du willst«, antwortete Achmed mürrisch, doch der Priester hatte das Blitzen in den Augen bemerkt, die Färbung des abgewandten Gesichts, als ein Besucher erwähnt wurde.
    »Der Friede Quars wird diese Nacht mit dir sein«, sagte der Imam und winkte einem Wärter, der gekommen war, um Achmed in seine Zelle zurückzuführen.
    Der junge Mann drehte den Kopf, um dem Priester nachzusehen, dessen hagerer Leib sich anmutig unter den weißen Gewändern bewegte, die nun vom Schmutz und Kot des Gefängnisses befleckt waren. Und dennoch schien Feisal nicht angewidert zu sein. Er schien sie nicht zu meiden oder sich davon fernzuhalten. Er hatte die Bettler berührt, die Verdammten, die Kranken. Er hatte ihnen von seinem Gott gegeben. Gewänder lassen sich reinigen, hatte der Imam gesagt. Genau wie die Seele.
    Der Friede Quars oder der jedes anderen Gotts war Achmed in dieser Nacht sehr fern.
     
     

2
    Am nächsten Morgen wartete Achmed ungeduldig darauf, zu erfahren, wer dieser rätselhafte Besucher sein mochte. Er hoffte, daß es seine Mutter wäre, doch dann kam die morgendliche Besuchsstunde für die Gefangenen und ihre Familien an den Eisentoren, und sie war nicht da. Dafür war Khardans Mutter zu Besuch gekommen, und Badia berichtete Achmed, daß der Imam die Wahrheit gesagt hatte. Sophia ging es tatsächlich besser. Wenn sie auch noch nicht kräftig genug war, um bis ins Gefängnis zu kommen, ließ sie ihrem Sohn doch alles Liebe ausrichten.
    »Der Imam hat etwas über meine Mutter gesagt, daß sie dort draußen in der Wüste gestorben wären. Stimmt das?«
    »Unser Leben liegt in der Hand Akhrans«, antwortete Badia. Sie wandte dabei den Blick ab und wollte gehen. »Bete zu ihm.«
    »Irgend etwas stimmt nicht!« rief Achmed und griff durch die Gitterstäbe nach der Hand der Frau. »Was ist los? Badia, du warst mir immer eine zweite Mutter. Ich erkenne Sorge in deiner Miene. Geht es um meine Mutter? Sage mir, was los ist?«
    »Es ist nicht deine Sorge, Achmed«, erwiderte die Frau mit gebrochener Stimme. »Es ist meine eigene.« Sie legte die Hand aufs Herz. »Unser Gott gibt mir die Kraft es zu ertragen. Lebewohl. Ich lasse dir das«, sie küßte ihn auf die Stirn, »und den Segen deiner Mutter.«
    Sie wandte sich ab und eilte davon, verschwand in der Menge der nahen Suks, bevor Achmed ihr noch weitere Fragen stellen konnte. Eine Glocke ertönte. Die Wärter kamen heraus, um die Gefangenen zurück in ihre Zellen zu begleiten.
    Sicherlich hatte der Imam nicht Badia mit dem Besuch gemeint, dachte Achmed, als er mit langsamem, schlurfendem Schritt über den Hof ging. Er war in Gedanken versunken, da zuckte er zusammen, als sich ein Ellenbogen in seine Seite bohrte. Als er den Blick hob, schaute er Sayah, einen Hrana.
    »Was willst du, Hirte?« fragte Achmed unhöflich, als er Sayahs grimmige, finstere Miene bemerkte.
    »Habe mich nur gefragt, ob du die Nachricht schon gehört hast.«
    »Welche Nachricht?« Achmed wirkte uninteressiert. »Hat irgendeine eurer Frauen eine Ziege geboren, die du gezeugt hast?«
    »Du bist es, der die Ziege gezeugt hat, und das geschah in deinem eigenen Stamm.«
    »Bah!« Achmed wollte davongehen, doch Sayah packte den Ärmel seines Gewands.
    »Einer von euch, ein Akar, hat unserem heiligen Akhran entsagt und ist zum Gott dieser Stadt übergelaufen«, zischte er.
    »Das glaube ich dir nicht!« Achmed blickte Sayah herausfordernd an.
    »Es ist so. Schau dorthin!« Sayah zeigte zum Tor.
    Achmed drehte nur zögernd den Kopf, denn er wußte schon, was er zu sehen bekommen würde. Plötzlich begriff er, um wen es sich bei dem Besucher des Imams handelte. In saubere, frische weiße Gewänder

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