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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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höhnisch verzogen.
    »Hast du denn nicht die Sache von deinem verehrten Bruder gehört?«
    »Was? Was ist mit Khardan?« Achmeds Herz setzte einen Schlag aus. »Was ist mit ihm geschehen?« Nun war er es, der den älteren Mann am Gewand festhielt.
    »Geschehen? Mit ihm?« Saiyad lachte unangenehm. »Nichts! Überhaupt nichts, dieser schmutzige Hasenfuß!«
    »Wie kannst du es wagen!« Achmed zerrte den Mann dichter an sich heran und schlug Saiyads Kopf dabei gegen die Gitterstäbe. Einer der Wärter trat auf sie zu, doch der Imam, der doch angeblich weder etwas hörte noch sah, was hier vorging, machte eine schnelle, unmerkliche Geste, und einmal mehr zog sich der Wärter zurück.
    »Es ist aber wahr, und daran wird sich nichts ändern, so sehr du mich auch mißhandeln magst! Unser Kalif ist vom Schlachtfeld geflohen, verkleidet als Frau!«
    Achmed starrte den Mann an, dann brach er plötzlich in Gelächter aus. »Nicht nur ein Verräter, auch noch ein Lügner! Du hättest dir wenigstens etwas Glaubwürdigeres ausdenken können.« Achmed ließ den älteren Mann fahren und wischte sich die Hände an seiner Robe ab, als hätte er einen Leprösen berührt.
    »Ja, das hätte ich doch wohl, nicht?« versetzte Saiyad zornig. »Denk einmal nach, Achmed! Wenn ich lügen würde, hätte ich mir da nicht eine bessere Geschichte ausgedacht? Und welchen Grund sollte ich überhaupt haben zu lügen?«
    »Um mich dazu zu bekommen, mich ihm anzuschließen!« Achmed wies mit einer wütenden Geste auf den Priester.
    »Es ist mir verdammt gleichgültig, ob du dich uns anschließt oder nicht!« fauchte Saiyad. Der ältere Mann merkte, daß er im Begriff stand, die Beherrschung zu verlieren und seiner eigenen Sache zu schaden, und so riß er sich mit schäbiger Würde wieder zusammen. »Ich bin hergekommen, um dir zu erklären, warum ich getan habe, was ich tat, in der Hoffnung, daß du und die anderen es verstehen würden. Was ich dir über Khardan erzählt habe, ist die Wahrheit, ich schwöre es bei…« Saiyad stockte. Er hatte gerade ›Akhran‹ sagen wollen, doch angesichts der stummen Gestalt des Imams, die in einiger Entfernung neben ihm stand, blieb ihm das Wort im Hals stecken. »… bei der Ehre meiner Mutter«, beendete der ältere Mann seinen Satz. »Alle in der Wüste wissen, daß es stimmt.«
    »Mein Vater nicht!«
    »Dein Vater mehr als alle anderen!« Saiyad wedelte mit den Händen. »Hier!« Er griff in seine Schärpe und nestelte darin, um schließlich ein Schwert hervorzuziehen. »Majiid hat mich gebeten, es Khardans Mutter zu überreichen, aber ich brachte es nicht übers Herz. Mach damit, was du willst.«
    Als er sah, wie blitzender Stahl zwischen Besucher und Gefangenem den Besitzer wechselte, sprang der Wärter herbei, um einzugreifen.
    »Ihr Hunde!« fluchte er. »Ich lasse euch beide auspeitschen…«
    Hastig stellte sich der Imam vor den Wärter und schob einen schlanken Arm zwischen ihn und die Nomaden. »Es ist nichts von Belang, ich versichere es dir!«
    »Nichts von Belang! Ich habe gerade gesehen, wie der Mann dem Jungen ein Schwert überreichte…«
    »Das stimmt«, unterbrach der Imam. Er griff durchs Gitter, packte Achmeds schlaffe Hand und hielt die Waffe zur genaueren Betrachtung hoch. »Es ist ein Schwert. Aber kann es auch Schaden anrichten?«
    Als er die Waffe genauer musterte, runzelte der Wärter erst die Stirn, dann lachte er auf und wandte sich ab. Die Klinge des Schwerts war zerbrochen; es waren nur noch der Griff und drei Zoll Stahl übrig.
    »Das hat dein Vater selbst mit einer Axt getan«, zischte Saiyad, als der Imam sich wieder abgewandt hatte, Achmed hielt das zerbrochene Schwert – Khardans Schwert – mit tauber Hand und starrte es schmerzerfüllt an. »Ich… ich verstehe nicht…« sagte er schleppend.
    »Dein Vater hat Khardan für tot erklärt.« Saiyad seufzte. Er griff durchs Gitter und strich Achmed über den Arm, spendete ihm unbeholfenen, verlegenen Trost. »Majiid ist ein gebrochener Mann. Wir sind jetzt führerlos. Tag um Tag sitzt er da und tut nichts anderes, als nach Osten zu starren, wohin Khardan verschwunden sein soll!«
    »Aber woher wollte er es wissen? Hat er Khardan gesehen…?«
    »Nein, aber es gab einen, der es getan hat. Fedj, der Dschinn.«
    »Jaafars Diener? Ein Hrana-Dschinn?« Das Feuer in Achmeds Augen versengte seine Tränen. »Das würde doch niemand glauben…«
    »Er hat den Eid auf Sul geleistet, Achmed«, antwortete Saiyad still. »Und er wandelt

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