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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Kraft schleuderte Achmed das zerbrochene Schwert nach Saiyad.
    »Du hast genug getan, mein Freund«, sagte der Imam kalt. »Kehre nach Hause zurück!«
    Saiyad nahm seinen letzten Rest von Würde zusammen und ging in Richtung der Suks davon.
    »Bringt den jungen Mann zurück in seine Zelle«, befahl der Imam. »Behandelt ihn gut«, fügte der Priester hinzu, als er sah, wie die Wärter sich Blicke zuwarfen, und erriet, daß sie dieses Schauspiel der Widerspenstigkeit als Vorwand benutzen wollten, um ihren Gefangenen zu bestrafen. »Wenn an seinem Körper auch nur die leiseste Spur einer Mißhandlung zu sehen ist, werdet ihr es vor Quar verantworten müssen!«
    Die Wärter zerrten ihren Gefangenen fort und verbrachten ihn ohne eine Schramme in seine Zelle. Doch als sie den jungen Mann nach einer Weile dort zurückließen, grinsten sie sich an und rieben sich zufrieden die Hände. Der Imam mußte noch viel lernen. Es gab Mittel und Wege, keine Spuren zu hinterlassen.
    In der Dunkelheit und im Gestank der Zelle lag Achmed auf seinem Bett, zusammengekrümmt von einem Schmerz, der seiner Seele mehr zusetzte als die Prügel seinen Körper gepeinigt hatten.
    Khardan war tot. Und sein Gott auch.
     
     

3
    Feisal verließ das Gefängnis und schritt gemächlich durch die Menge, die sich vor ihm teilte; viele Menschen sanken auf die Knie, streckten die Hände aus, um seinen Segen zu erhaschen. Er erteilte ihn wie beiläufig, berührte zerstreut die Stirnen mit seinen dünnen Fingern, murmelte im Vorbeigehen die rituellen Worte. In seine Gedanken vertieft, merkte der Imam nicht einmal bewußt, wo er sich befand, bis die von Weihrauchduft geschwängerte kühle Dunkelheit des Innentempels seine Haut umschmeichelte, eine Erholung von der Mittagshitze.
    Vor dem goldenen Widderkopfaltar seines Gotts schritt Feisal auf und ab und dachte nach.
    In der Einschätzung, daß Achmed in seinem Glauben schwankte, hatte der Imam den Nomaden Saiyad in der schlichten Absicht zum Gefängnis geführt, dem jungen Mann zu zeigen, daß die Mitglieder seines in der Wüste zurückgebliebenen Volks versprengt und verzweifelt waren und daß jene, die zu Quar fanden, auf ein besseres Leben hoffen durften. Das war alles gewesen. Diese Nachricht von Khardan erschreckte Feisal ebensosehr wie Achmed, und nun überlegte er, was er daraus machen sollte.
    Der Imam hatte seine Spione, die ihm und Quar ergeben waren. Der Priester wußte, wie viele Apfelsinenstücke der Emir morgen zum Frühstück aß, er wußte, mit welcher Frau der Emir in der Nacht schlief. Qannadi hatte zwar leise gesprochen, aber nicht leise genug, als er seinem Hauptmann Gasim den geheimen Befehl gab, sicherzustellen, daß Khardans Seele eine der ersten sein sollte, die zu Quar geschickt werden sollten. Der Imam war zornig gewesen, daß die Wünsche seines Gotts derart mißachtet wurden und Qannadi gegen den ausdrücklichen Befehl des Imams verstieß, die Kafiren, die Ungläubigen, Quar lebend zu überbringen. Doch der Zorn hatte das Auge Feisals nicht getrübt.
    Der Priester verabscheute Blutvergießen, wußte aber genug über das störrische Wesen der Menschen, um einzusehen, daß es darunter auch welche gab, die Quars Licht erst schauen würden, wenn es durch die Löcher in ihrem Fleisch strahlte. Qannadi war ein geschickter General. Er würde gebraucht werden, um die südlichen Städte in die Knie zu zwingen, zur Kapitulation wie zur Konversion. Feisal wußte auch, daß er diesem wilden Hund gelegentlich einen Knochen zuwerfen mußte, um ihn bei Laune zu halten.
    Aber war Khardan tatsächlich tot? Quar schien offensichtlich nicht davon auszugehen. Und wenn nicht, wie war der Kalif dann entkommen? Feisal konnte diese merkwürdige Geschichte von dem als Frau verkleideten Kalifen kaum glauben. Und was noch wichtiger war – wo befand er sich jetzt?
    Es gab eine Person, die darauf die Antwort wissen könnte. Jene eine Person, die sich seit der Schlacht am Tel sehr merkwürdig verhalten hatte.
    Mit einer winzigen Silberglocke rief der Imam einen halbnackten Diener herbei, der sich zu Füßen seines Gebieters auf den polierten Marmorboden warf.
    »Bring mir die Konkubine Meryem«, befahl Feisal.
    Der Imam verließ den Innentempel und schritt ein kurzes Stück den Gang zu dem Raum entlang, in dem er Audienz zu halten pflegte. Wie der Innentempel vermittelte auch dieser Raum den Eindruck, von der Außenwelt abgeschieden zu sein. Er war fensterlos, und die einzigen Türöffnungen waren nur über

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