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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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beschmutzte; es wären zahlreiche weitere Sänften dabei gewesen, aus denen seine Lieblingsfrauen zwischen den Vorhängen hinausgespäht hätten; weitere Sklaven mit riesigen Federfächern wären herbeigeeilt, um die Fliegen zu vertreiben, für die das Gefängnis ein regelrechter Festplatz war.
    Der Sultan wäre vier Minuten geblieben, allerhöchstens fünf, bis die heiße Sonne und der Gestank und die allgemeine Unappetitlichkeit des Orts ihn in den parfümierten Seidenschutz seiner Sänfte zurückgetrieben hätten. Als er mitansah, wie der Emir mit lang ausholenden Schritten einherschritt, sehnte sich der Kommandant herzinniglich nach den alten Zeiten zurück.
    »O Mächtiger König!« Der Kommandant warf sich auf den Bauch und sah in dieser würdelosen Stellung sehr nach einer Kröte aus. »Eine solche Ehre…«
    »Steh auf!« sagte Qannadi angewidert. »Ich habe für so etwas keine Zeit. Ich bin gekommen, um mit einem deiner Gefangenen zu sprechen.«
    Der Kommandant plagte sich mühsam auf. Welcher Gefangene? Hoffentlich keiner, der allzu streng gezüchtigt worden war.
    »Dreckige Erbärmlinge, o König. Einer solchen Aufmerksamkeit unwürdig! Ich flehe dich…«
    »Öffne das Tor.«
    Dem Kommandanten blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen. Doch seine Hände zitterten so stark, daß er den Schlüssel nicht ins Schloß brachte, worauf Qannadi ein Zeichen gab. Der Hauptmann des Emirs trat vor, nahm dem erschütterten Wärter die Schlüssel aus der Hand und schloß das Tor auf, das sich mit schrillem Quieken in seinen Scharnieren dreht. Der Emir stieß an dem stammelnden Kommandanten vorbei und betrat das Gefängnisgelände.
    »Wo ist die Zelle von Achmed, dem Nomaden?«
    »Im… im unteren Stockwerk, die dritte links. Aber beleidige doch nicht deinen Geist, indem du das Haus der Verdammten betrittst, Majestät.« Keuchend watschelte der Kommandant ungefähr sechs Schritte hinter dem schnell dahineilenden General her. »Meine Augen sind an den Anblick dieses Abschaums der Menschheit gewöhnt. Aber gestatte mir, den Kafir in deine Erhabene Gegenwart zu führen, o König.«
    Qannadi zögerte. Er hatte vorgehabt, das Gefängnis zu betreten und mit Achmed in seiner Zelle zu sprechen. Doch jetzt, da er vor dem häßlichen, fensterlosen Bau stand, da er den Geruch menschlicher Ausscheidungen und Verzweiflung wahrnehmen konnte, da er schwach das Stöhnen der Hoffnungslosigkeit und des Schmerzes aus dem Inneren hörte, geriet der Mut des Feldherrn, dessen Flamme auf dem Schlachtfeld kein einziges Mal erloschen war, ins Flackern und brannte nieder. Tod und Leid im Krieg waren ihm vertraut, doch würde er sich nie an Tod und Leid von Menschen gewöhnen, die wie Tiere eingesperrt waren.
    »Das Wachhaus ist zu dieser Jahreszeit recht angenehm, o Erhabener«, setzte der Kommandant nach, als er den Emir zögern sah.
    »Also gut«, sagte Qannadi abrupt, machte kehrt und versuchte, das deutlich vernehmbare Aufatmen der Erleichterung zu überhören, das sich dem Kommandanten entrang.
    »Geh vor!« schrie der Kommandant den jungen Posten an, der wie angewurzelt dastand und den Emir ehrfurchtsvoll anstarrte. »Bereite das Wachhaus für Seine Majestät vor!«
    Mit Hilfe zahlreicher hektischer Handbewegungen hinter dem Rücken des Emirs und einer Reihe drohender Grimassen gelang es dem Kommandanten, dem benommenen jungen Wärter deutlich zu machen, daß er den betrunkenen Hamd wegschaffen solle. Als er begriffen hatte, schoß der junge Mann davon, und Qannadi betrat den Schatten des kahlen Ziegelraums, um ein scharrendes Geräusch zu vernehmen und mitzubekommen, wie die Stiefelsohlen des unglückseligen Hamd in einem Hinterzimmer verschwanden. Eine Tür wurde zugeschlagen.
    Der Hauptmann der Leibwache des Emirs nahm einen umgestürzten Stuhl und stellte ihn für Qannadi an einen grobgehauenen Tisch. Der Emir zog es jedoch vor, in der kleinen Behausung auf und ab zu schreiten. Der Kommandant erschien keuchend in der Tür.
    »Nun?« sagte Qannadi und funkelte den Mann wütend an. »Geh und hole den Gefangenen!«
    »Jawohl, o König!« Diese kleine Angelegenheit hatte der Kommandant schon wieder völlig vergessen. Umständlich entfernte er sich aus der Türöffnung. Als Qannadi durch ein kleines Fenster spähte, sah er, wie der Mann mit flatternder Kopfbedeckung über den Hof rannte. Der Emir musterte den Hauptmann und hob die Augenbrauen. Der Hauptmann schüttelte stumm den Kopf.
    »Wirf alle Mann hinaus«, befahl Qannadi und

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