Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
nicht tun, jedenfalls nicht so lange, bis du weißt, wieviel ich weiß, und wieviel mein Gott… weiß.«
    »Astafas, unser Brudergott des Bösen.« Auda ibn Jad nickte nachdenklich. »Ja, ich muß zugeben, daß ich neugierig bin, mehr über den Fürsten der Finsternis zu erfahren. Tatsächlich freue ich mich über diese Gelegenheit, Verbindung zu unserem Bruder herzustellen. Ich werde dich nicht opfern, um die Fische an mich zu nehmen – jedenfalls noch nicht. Es wird eine Zeit kommen, Blumenblüte, da deine Nützlichkeit endet, und dann werde ich nicht zögern, dich auf die unangenehmste Weise zu vernichten.«
    »Ich verstehe«, sagte Mathew müde. »Du kannst mit mir machen, was du willst – sofern Astafas es gestattet –, aber ich bestehe darauf, daß du meine Freunde freiläßt.«
    Auda ibn Jad lächelte – so mochte eine Schlange lächeln. Er streckte die schlanke Hand aus, nahm eine Strähne von Mathews nassem roten Haar und strich damit langsam und träge durch seine Finger. Der Schwarze Paladin trat näher an Mathew heran, sein Leib berührte den Hexer.
    »Ich werde deine Freunde ziehen lassen, Blumenblüte«, sagte ibn Jad sanft. »Sage mir nur, wo. Soll ich sie auf diesem Schiff zurücklassen? Soll ich sie in die Kurdinische See werfen? Oder würdest du es vorziehen, daß ich abwarte und sie erst auf der Insel Galos freilasse? Die Burgwächter empfinden ihre Arbeit manchmal als langweilig. Sie würden die Gelegenheit zu einer kleinen Hetzjagd sicherlich sehr begrüßen…«
    Ibn Jad wickelte die Haarsträhne um seinen Finger und zog Mathews Kopf so dicht zu sich heran, daß der Hexer den Atem des Manns auf seiner Wange spüren konnte. Mathew schloß unwillkürlich die Augen. Der Hexer fühlte sich erstickt, als würde der Schwarze Paladin ihm alle Luft nehmen.
    »Ich war beschäftigt, weil ich die Ghule im Zaum halten mußte. Du hast mich überrascht, Blumenblüte. Du hast mich erwischt, als ich nicht aufpaßte. Das haben nur wenige getan, und deshalb habe ich dich belohnt, indem ich deinen Kalifen gestattete, weiterzuleben.« Ibn Jad riß scharf an Mathews Haar; es trieb dem jungen Mann die Tränen in die Augen. »Aber niemals wieder!« Der Schwarze Paladin hauchte die Worte nur. »Du bist gut, mein Lieber, aber jung… sehr jung…«
    Er verpaßte Mathews Haar einen bösartigen Ruck, daß der Hexer mit dem Gesicht zu Boden sank. Der Zauberstab fiel Mathew aus der Hand, und er sah entsetzt mit an, wie er über das Holz glitt. Verzweifelt machte er einen Satz darauf zu, doch ein schwarzgestiefelter Fuß stellte sich darauf.
    Auf Händen und Knien kauerte Mathew sich gequält und verlegen zusammen. Er spürte, wie Auda ibn Jads Lächeln wie das Licht einer kalten, fahlen Sonne auf ihn strahlte. Und dann hörte er, wie der Stiefel über das Deck schabte. Der Zauberstab rollte auf Mathew zu und stieß gegen seine Hand.
    »Meinen Gruß an Astafas«, sagte der Schwarze Paladin. »Ich heiße seinen Diener auf der Insel Galos willkommen.«
     
     

4
    Die Insel Galos bestand aus der Spitze eines riesigen Vulkans, der schwarz aus dem trüben Wasser der Kurdinischen See hervorragte. Wie ein knurriger, alter Patriarch hatte der Vulkan seit Jahren keine Tätigkeit mehr gezeigt. Doch noch immer lebte der Vulkan, was er gelegentlich durch ein leises Beben unter Beweis stellte.
    Hier war es, wo die wenigen Anhänger des toten Zhakrin beschlossen hatten, ihren letzten Widerstand gegen die Welt und die Himmel zu leisten. Als sich vor ungefähr zwanzig Jahren herumsprach, daß ihr Gott immer schwächer wurde, gab der Herr der Schwarzen Paladine Weisung, und so kamen die letzten Überlebenden der verschiedenen Dschihads und Verfolgungen an diesen Ort, der wie die Verkörperung des Dunklen Grauens ihrer Religion schien.
    Von ihren wenigen verbliebenen Unsterblichen über die Kurdinische See getragen, blieben die Schwarzen Paladine auf der Insel zurück, als auch diese Unsterblichen verschwanden. Das Leben der Ritter war hart. Ihr Gott konnte ihnen nicht mehr helfen. Sie hatten nichts, wovon sie zehren konnten, außer ihrem Glauben und dem Kodex ihrer strengen Sekte, der sie mit unverbrüchlichster Treue aneinanderband. Ihr einziges, unabänderliches Ziel war es, die Wiederkehr ihres Gotts herbeizuführen.
    Nur Mitglieder dieses strengen Ordens hätten eine solche Prüfung überleben können. Doch sie begannen auch wieder zu wachsen und zu gedeihen, führten ihrer Schwarzen Sache auf verschiedenste Weise neue Mitglieder

Weitere Kostenlose Bücher