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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zu. Die Zauberinnen unter den Schwarzen Paladinen waren fähig, sich der Ghule zu bemächtigen, und indem sie ihnen Menschenfleisch als Lohn überließen, brachten sie Suls Kreaturen dazu, ein Segelschiff zwischen der Insel und dem Festland zu unterhalten. So wurde die Verbindung zur Welt wiederhergestellt, und einmal mehr zogen die Schwarzen Paladine aus, um zurückzuholen, was gebraucht wurde.
    Die Ritter führten Sklavenarbeiter ein und begannen damit, die Burg Zhakrin zu erbauen – ein Zufluchtsort, wo sie leben konnten, und ein Tempel für ihren Gott, wenn er zurückgekehrt war. Burg Zhakrin war aus schwarzem, scheinendem Obsidian, aus Granit, Magie, Blut und Knochen erbaut worden. Zahlreiche unglückselige Sklaven stürzten entweder von den hochaufragenden Zinnen, wurden von riesigen Steinquadern zerdrückt oder dem Zhakrin geopfert. Die Schwarzen Paladine besprengten die Quader mit dem Blut ihrer Opfer; ihre Knochen wurden in den Mörtel gemischt. Als die Burg fertiggestellt war, wurden die verbliebenen Sklaven getötet und ihre Skelette als Zierat verwendet. Menschliche Schädel grinsten über den Türen, abgehackte Hände zeigten die Gänge entlang, in die Mauern der Wendeltreppe waren Bein- und Fußknochen eingelassen.
     
     
    Als er im Heck von ibn Jads Boot saß, musterte Mathew ehrfürchtig die Insel, die er vom Schiff aus noch gar nicht gesehen hatte, weil er zu beschäftigt gewesen war. Ein kahler, windzerfurchter Felsen ragte aus dem Wasser, um sich hoch oben in den ständigen Wolken zu verlieren, die den Berggipfel bedeckten. Auf dem toten, rauhen Fels konnte nichts wachsen. Der Wind schien das einzige lebendige Wesen auf der Insel zu sein, wie er durch das Gestein pfiff, traurig heulend, wenn er sich in tiefen Schluchten gefangen fand und gegen kahle Felswände hämmerte.
    Burg Zhakrin stand an einer Hangseite des Bergs; mit ihren spitzen Türmen und Zinnen sah sie aus wie ein Sproß des Bergs, etwas, das der Vulkan in Feuer und Rauch und Asche ausgespien hatte. Ein großes Signalfeuer, das oben auf einem der Türme brannte, verstärkte diese Illusion; orangefarbenes Licht, das aus den Fenstern wie geschmolzene Lava strömte und sich unten auf den schwarzen Sandstrand ergoß.
    Auf diesem Strand hatten sich die Schwarzen Paladine versammelt. Fünfzig Männer im Alter von achtzehn bis siebzig standen in einer Reihe im Sand. Sie trugen schwarze Metallrüstungen, die in der untergehenden Sonne rot schimmerten. Über ihre Schultern hatten sie schwarze Umhänge geworfen, von denen jeder auf der linken Brust das Signet der zerstückelten Schlange trug. Die Ritter trugen keine Helme. Ihre Gesichter hätten, wie Mathew feststellte, als das Boot näher kam, aus dem Gestein ihres Bergs gehauen sein können, so kalt und unbeweglich wirkten sie. Während die Boote von den Ruderern – jungen Männern zwischen fünfzehn und siebzehn, die Ritteranwärter sein sollten – an Land gezogen wurden, stellte Mathew fest, daß sich die Mienen der Schwarzen Ritter einem schnellen und kaum merklichen Wandel unterzogen. Wie sie einen der ihren begrüßten, sah er echtes Gefühl in ihren Augen aufleuchten. Und er bemerkte eine ähnliche Regung im für gewöhnlich unbeweglichen Gesicht des Auda ibn Jad.
    Von der Veränderung, die in dem Mann vorgegangen war, erschreckt, sah Mathew verwundert zu, wie der sonst so kalte und wortkarge Schwarze Paladin noch aus dem Boot ins Wasser sprang, bevor die Knappen Gelegenheit gehabt hatten, es ganz ans Ufer zu ziehen. Auda watete durch die krachenden Wellen, lief einem älteren Mann in die Arme, dessen Haupt von einer Krone bedeckt war, die die Form von zwei ineinander verschlungen Schlangen hatte, deren Köpfe sich über seiner Stirn trafen und mit roten Edelsteinaugen funkelnd ins Zwielicht hinausblickten.
    »Ibn Jad! Zhakrin sei Dank! Du bist sicher zurückgekehrt«, rief der Mann.
    »Und erfolgreich, Unser Aller Gebieter«, antwortete Auda ibn Jad, sank in die Knie und küßte ehrfürchtig die Hände des alten Manns.
    »Zhakrin sei gepriesen!« rief der Gebieter und hob die Hände gen Himmel. Die anderen Ritter wiederholten seine Worte in einer Litanei, die vom Berghang widerhallte und sich erst im Hämmern der Gischt verlor. Khardan schrie schmerzerfüllt auf. Mathew löste seine Aufmerksamkeit von den Paladinen. Der Kalif lag in Mathews Boot. Er war ohnmächtig geworden, zuckte und wälzte sich in irgendeinem gräßlichen, fiebergepeinigten Traum.
    »Die Schwarze Zauberin wird

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